@Dogmatix Eine weitere interessante Frage könnte hier sein: die Ursprünge der Nibelungensage reichen ja zurück bis ins sog. heroische Zeitalter der Völkerwanderung (4.-6. Jh.). Wie sah die Natur damals eigentlich so aus, in Mitteleuropa?Tja Mitteleuropa war Wald, Sumpf und Moore. Daran grenzten die alpinen Gebirge im Süden, sowie die Steppengebiete Jugoslawiens im Südosten. Gen Nordosten ging es so langsam in die russische Taiga und Tundra über, sowie in die karpatischen Wälder (die teilweise auch heute noch sehr urtümlich sind). Im Westen und Nordwesten kommt die Atlantikküste und im Norden schließen sich die skandinavischen Nadelwälder an.
Vor allem in Norddeutschland gab es große Moorgebiete (von denen noch Reste vorhanden sind z.B. das Torfmoor in Schneeverdingen). Auch das Wattenmeer war ein ähnlicher Lebensraum wie heute (im Nationalpark Wattenmeer lassen sich einige natürliche Gebiete finden). Teilweise schlossen sich an der Küste aber auch direkt Moorgebiete an. Es handelt sich vor allem um Niedermoore. Neben den Stränden, Felsen und Flussauen der Elbe gab es in Norddeutschland aber auch kleinere Sanderflächen, die man durchaus als steppenähnlich bezeichnen könnte, wie heute in der Lüneburger Heide, allerdings in weit geringerer Ausdehnung. In der heutigen Heide selbst gab es lichte Wälder, die teilweise in den Niederungen von Mooren abgelöst wurden.
Im Osten Richtung Polen sieht das etwas anders aus. Dort dominierten Flusslandschaften umschlossen von großen Waldgebieten, Auenlandschaften, sowie Sümpfe und Moore (diese vor allem um die Wisla).
Die Wälder breiteten sich vorallem rund um und auf den Mittelgebirgen bis in die Täler aus und zogen sich über das bayerische Schichtstufenland und den Algäu bis in die Alpen. Reste finden sich vor allem im bayerischen Wald und im Kellerwald, sowie im Harz oder den Karpaten. Teilweise kann man auch Moorgebiete in den Mittelgebirgen finden. Diese sind aber viel seltener als z.B. im norddeutschen Raum. Ein Beispiel wäre das Hochmoor in der Breungesheimer Heide am Vogelsberg. Man kann also schon sagen, dass der größte Raum von Mitteleuropa Wald war... Auch die meisten Moore und Sümpfe waren bewaldet.
Sumpfgebiete und große Deltagebiete wurden vor allem von Rhein, Elbe, Oder, Wisla und Donau gebildet. Das Urstromtal der Donau ist übrigens noch sehr natürlich gehalten. Sind die Oberläufe vor allem noch von Wald umgeben, breiten sich in den breiten Tälern (vor allem im Rheintal) große Sumpf und Auengebiete aus von denen teilweise noch Städtenamen zeugen, wie zum Beispiel bei mir um die Ecke Zwingenberg, wo man an einer "Zwenge" durch den Sumpf kam (und dafür sicher abkassiert wurde). Reste dieser Landschaften bilden die Altarmtäler am Rhein, das Donaudelta und einzelne Nadelwälder an der Wetter (Wetterau).
Die Tiere waren so ziemlich diesselben wie heute. Dazu noch ein paar Arten wie Auerochse, Wisend, Wildrinder, Wildpferde, Bären, Wölfe, Elche die es ja in Deutschland z.B. nicht mehr gibt oder die gerade wieder zurückkommen.
Zur Flora kann ich leider weniger sagen
;)So ungefähr sollte es gegen Ende des römischen Reiches in Mitteleuropa ausgesehen haben. Aber keine Garantie darauf, ich hab das jetzt so aus meiner Erinnerung geschrieben und nicht alles nachgeprüft.