(sry für die Länge)
@sailor: Ich habe niemals ein Problem mit den Menschen die dieBibel, Koran oder jedes x-beliebiges "Heiliges" Buch als Metapher ansehen.
DieseLeute neigen auch niemals zu Extremismus oder weltfremden Äußerungen.
Ich habe einProblem mit den Menschen, die ernsthaft Behaupten, dass diese Bücher von Gott in Auftraggegeben worden sind, dass sie eine tatsächliche Offenbarung darstellen und unveränderbareWahrheit sprechen.
Ich persönlich bin kein Atheist, ganz im Gegenteil. Ichwerde auch in kein Vakuum fallen, da ich um die Grenzen, der Erkenntnisse weiß und das essehr schwer ist, Grenzen zu erweitern.
Doch sehe ich in den Erfolgen derWissenschaft, mehr als nur ein großes Potenzial und Bestätigung, dass sie einen besserenWeg eingeschlagen haben, als es praktisch jede Religion getan hat.
Ein Regelwerk,das auf der Drohung aufbaut, dass wenn ihr euch nicht daran hält schreckliche Qualenerleiden müsst, ist unlogisch und nicht nachvollziehbar.
Nur dann wenn man einObrigkeitssystem aufbauen und erhalten will, sind solche Drohungen sinnvoll, aber nochlange nicht positiv zu sehen.
Menschen sollten nicht aus der Angst vor Gott Gutestun, sondern aus dem Verständnis heraus, wie viel es besser jedem geht, wenn wir dasmachen.
Drücke ich es so an. Ein freier Wille ist nur dann von Sinn, wenn dieEntscheidungen die getroffen werden, nicht bestraft werden.
In einer Gesellschaft,gibt es daher auch nur einen eingeschränkten freien Willen und das auch nur, weil siesich selbst nur durch ein Regelwerk sichern kann, wenn das Individuum nicht aus sichselbst heraus versteht, wie sinnvoll gewisse Verhaltensweisen sind.
Doch erhält sicheine Gesellschaft in einem gewissen Sinne, dadurch selbst. Es gibt unzähligeMöglichkeiten, wie eine Kultur aufgebaut werden kann, wo der Großteil der Menschenüberleben kann. Die Frage ob der Erbauer dieser Gesellschaften, dabei an sich oder analle Anderen gedacht hat, lässt sich leicht durch die Regeln einsehen. Zwang und Verbote,sind immer ein Instrument der Kontrolle, des Menschen über Menschen und nichts anderes.
Eben das sollte Gott nicht nötig haben. Was spielt es für ihn, für eine Rollewie Menschen sich entscheiden auf der Erde? Keine, ist die einzig logische Antwort.
Wenn Gott uns geschaffen hat, mit einem freien Willen und gleichzeitig gibt er unsRegeln wie wir uns zu verhalten haben, da wenn wir das nicht tun, wir nach dem Tode einerichtige harte Strafe bekommen, ist der freie Wille absurd.
So, nun stellt sichmir unweigerlich die Frage, wenn das Regelwerk und der Strafgedanke, vollkommen absurdist. Wie sinnvoll ist es dann anzunehmen, dass Gott, alles so geschaffen hat, wie es istund kommen musste.
Denn wo es keinen Zufall gibt, gibt es nur einen theoretischenfreien Willen.
Jeder kennt doch den Spruch, dass gehört zu Gottesplan. Ein Plan indem die Menschen entscheiden, was sie wollen, würde ihn aber zerstören, diesen Plan.
Ebenso verhält es sich mit dem Beten, also für jemanden oder etwas beten.
Würdedas Gebet erhört werden heißt es, dass Gott in das Leben der Menschen eingreift, wenn eres für richtig hält. Damit würden aber wieder die Möglichkeiten des freien Willensausgeschaltet werden und auch das würde das Regelwerk absurd machen, da er ja docheingreift. Was in den diversen Heiligen Bücher auch ganz gerne beschrieben wird. Dennallein das Offenbaren vor einem Menschen, den freien Willen einschränkt oder ganzunterdrückt. Wenn ein brennender Dornenbusch mit mir reden würde, würde und müsste ichmich anderes entscheiden, als wenn ich so eine Erfahrung nicht gemacht hätte.
Damit komme ich nun zum Akt der Schöpfung selbst. Es ist nach unserm Verständnis derWelt, absolut notwenig, dass wir eine Kausalkette aufbauen um Dinge zu erklären. Wirnehmen genau so die Welt wahr. Dadurch nehmen wir die Zeit wahr und können uns selbstverändern.
Daher ist die Frage, wie und wo hat diese Kette begonnen, mehr als normalund sehr verständlich. Dort ist noch nicht mal die Frage des Warums enthalten, sondernnur das blanke Objekt des Anfangs.
Wenn man die Antwort gibt, es war Gott. Habenviele Menschen ihren Seelenfrieden damit und konzentrieren sich wieder auf andere Dinge,Nahrungsbeschaffung etc.
Doch gibt es dann Menschen, die stellen sich eine weitereFrage, die über Gott selbst. Was ist dieses Wesen überhaupt, wie hat es damit Angefangen,wo kommt Gott her und wo ist er jetzt. Nun entsteht auch die Frage des Warums.
EinigeMenschen wollen hier gerne einfach das Ende der Kausalkette beschließen, andere wollenaber weiter gehen. Denn auf einmal, ist da kein Ende, sondern ein ganzer Haufen neuerKausalketten. Wenn Gott etwas beschließt, muss auch hier etwas verstreichen, was man alsZeit bezeichnen muss, allein der Akt der Schöpfung, setzt unglaublich viele Dinge voraus,die man als Entscheidungen bezeichnen könnte. Nun habe ich hier gehört, dass manGottesbeweggründe niemals verstehen könnte.
Dabei stoße ich auf ein massivesProblem. Wenn man annehmen kann, man muss annehmen da niemand von uns bei diesemSchöpfungsakt dabei war, dass Gott das Universum erschaffen hat und alles andere undgleichzeitig annehmen kann, dass man niemals verstehen kann warum er das getan hat.
Wieso kann man dann nicht annehmen, dass es kein Gott war und das man vorerst denGrund warum es das Universum gibt, nicht verstehen kann?
Es ist praktisch der gleicheSchritt, mit einer Ausnahme, in der zweiten Annahme, kommt das große Fragezeichen Gottnicht vor, dass eine der stärksten Annahmen überhaupt ist.
Eine Gesellschaft,die versteht, dass ihre Unwissenheit über das Universum, damit meine ich wirklich alles,unglaublich Groß ist und es noch lange dauert oder vielleicht niemals möglich ist bis dieMenschheit alles weiß. Eine Gesellschaft die akzeptiert, dass sie zu den wahrscheinlichwenigen Tieren auf der Erde gehört, die ein Bewusstsein entwickelt hat. Die es schafftsich an alles anzupassen. Die neue Formen, des Zusammenlebens entwickelt, die es in derNatur noch nie gab. Eine Gesellschaft, die versteht, wie unglaublich wichtig es ist, einegewinnbringende geistige Kultur aufzubauen, damit jeder Mensch aus dem freien Willenheraus entscheiden kann, wie sinnlos Egoismus ist, wie sinnlos Eifersucht, Niedertrachtund Mord ist.
So was wünsche ich mir. Die Unwissenheit zuzugeben, den wahren Wunschder geistigen Weiterentwicklung und jedem die gleichen Möglichkeiten zu ermöglichen.
Denn so was hat keine Religion bis jetzt geschafft, absolut keine. Trotz dereingetrichterten Furcht vor einer endlos schlimmen Strafe, lebt und gedeiht der Egoismusso gut wie jeher. Angeblich tief religiöse Menschen töten sich gegenseitig. Hass, Kriegund Furcht wird im Namen Gottes verbreitet und die wenigen Lichtblicke, sind wie einTropfen auf den berühmten heißen Stein.
Ob nun Schöpfung oder Evolution stelltsich für mich nicht. Jedenfalls nicht als Dogma.
Die Evolutionstheorie ist einModel, das auf den Beobachtungen, Messungen, Berechnungen und Funden, von Forscheraufbaut. Doch könnte es falsch sein. Es ist am Ende, auch nur eine Annahme, vielleichteine gesicherte als die Vorstellung der Schöpfung, aber trotzdem niemals etwas, was alsDogma gesehen werden darf. Gerade ein Dogma in der Wissenschaft, wäre wie einKrebsgeschwür, das den Gedanken der Forschung zerstören würde.
Der Schöpfungsakt,ist aber eine größere Annahme, weil es keine Beobachtungen gibt, die darauf schließenkann. Das Verständnis, dass wir unwissend sind, könnte den Schlüssel geben, für einefreiere Welt. Doch habe ich meine Zweifel, dass wirkliche Freiheit, in den heutigenmenschlichen Kulturen wirklich sinnvoll wäre, solange der Egoismus nicht erfolgreichbekämpft worden ist und solange die Menschen nicht wirklich verstehen, wie sinnvoll einpositives Miteinander ist.
Glaubt was ihr wollt, aber alles was wir glauben, beruhtnur auf Annahmen.