Menschenarten
29.08.2013 um 14:07@subgenius
Oder willst Du behaupten, die Zurückgebliebenen der Auswanderergruppe wurden schließlich auch noch von der Gendrift überzogen, und zwar so komplett, daß ihre besondere Verwandtschaft nmit den Auswanderern heute nicht mehr feststellbar ist? Das wäre dann ein Wunder, wo doch die sonstigen Afrikaner von Deiner Gendrift nicht ebenfalls genetisch höchst vereinheitlicht wurden. Wie gesagt: die genetische Vielfalt in Afrika ist die höchste, die Gendrift kann also nur ausgewählte Partien vereinheitlicht haben. Dem widerspricht aber die anzunehmende Gendrift der zurückbleibenden von der Auswandererpopulation, die man annehmen muß, damit Dein Szenario "realistisch" bleiben kann. Wierum auch immer, irgendwo mußt Du dem Gendrift-Szenario selbst die Plausibilität entziehen.
Das ist absurd! Du gehst davon aus, daß die Gendrift bei den ausschließlich-afrikanischen Populationen nur einen Teil des Erbguts abgeändert hat - wiewohl an verschiedenen Stellen im Erbgut - aber bei den Resten der Auswandererpopulation wurde alles abgeändert, sodaß diese Reste unserer nächsten afrikanischen Verwandten heute nicht mehr genetisch auszumachen sind.
Wenn Du diesen Weg aus Sinnhaftigkeitsgründen nicht gehen willst, bleibt Dir nur übrig anzunehmen, daß diese eine Population entweder beim Auswandern höchst erfolgreich war, beim Zuhausebleiben oder beim Nachsüdenauswandern zu blöd zum Überleben, oder daß sie alle ein Go-Northeast-Gen hatten - für ne Zeitlang.
@Schdaiff
Pertti
subgenius schrieb:Ahh.. aber genau das ist Gendrift nicht.Ähm, ich sprach grad von was anderem. Nämlich von der Erfolglosigkeit der von der Gendrift verschont gebliebenen Spezies - nach der Gendrift, die Du veranschlagt hast.
Oder willst Du behaupten, die Zurückgebliebenen der Auswanderergruppe wurden schließlich auch noch von der Gendrift überzogen, und zwar so komplett, daß ihre besondere Verwandtschaft nmit den Auswanderern heute nicht mehr feststellbar ist? Das wäre dann ein Wunder, wo doch die sonstigen Afrikaner von Deiner Gendrift nicht ebenfalls genetisch höchst vereinheitlicht wurden. Wie gesagt: die genetische Vielfalt in Afrika ist die höchste, die Gendrift kann also nur ausgewählte Partien vereinheitlicht haben. Dem widerspricht aber die anzunehmende Gendrift der zurückbleibenden von der Auswandererpopulation, die man annehmen muß, damit Dein Szenario "realistisch" bleiben kann. Wierum auch immer, irgendwo mußt Du dem Gendrift-Szenario selbst die Plausibilität entziehen.
subgenius schrieb:Die Gendrift ist ein von der Fitness unabhängiger rein stochastischer Prozess und nicht so unwarscheinlich wie du glaubst.Nicht wie ich denke? Aber hallo, wie kommst Du denn bittschön auf diesen Unfug! Gendrift ist ein wesentlicher evolutiver Faktor. Aber ne Gendrift, die praktisch artübergreifend wirkt, die läßt an Inseln nur Rückzugspopulationen außen vor. Nicht jedoch die erfolgreichen, expandierenden. Ich sags - und nun schon zum dritten mal, vielleicht ignborierste es ja nicht einfach weiterhin - wenn Du eine Sache aus ihrem Kontext herausreißt und für sich betrachtest, dann sieht die Einzelwahrscheinlichkeit des künstlich separierten Einzelfaktors für sich genaommen gar nicht mal so ganz schlecht aus. Aber wir reden hier über eine höchst erfolgreiche, expandierende und fruchtbare Population.
subgenius schrieb:Woher wissen wir den wie oft zur Evas's Zeiten die veräterische Gensequenz innerhalb der affrikanischen Population war ?Ganz einfach: Wenns das gemeinsame DNA-Erbe von HS und HN war, dann wars ursprünglich in der gesamten HS-Population vorhanden. Zu deutsch: vor ca. 200.000 Jahren bei 100%. Bis zur Auswandererzeit gabs natürlich etliche Mutationen und lokale Gendriften, die zur genetischen Vielfalt der damaligen Populationen führte. Aber eben zur genetischen Vielfalt, nicht zu einem einheitlichen Verlust gerade dieser spezifischen DNA, überdies noch in sämtlichen anderen genetisch höchst verschiedenen Populationen bis auf dieser einen einzigen Population. Das ist keine Wahrscheinlichkeit. Eine einheitliche Gendrift hingegen hätte auch die genetische Vielfalt der Populationen gemindert, hat sie aber nicht.
subgenius schrieb:es braucht nicht mehr als eine seltene Gensequenz die es aus Afrika geschaft hat (und nun verwundert von uns beobachtet wird) , ehe es durch die Gendrift aussortiert wurde und damit exclusives Merkmal aller folgenden Auswandergenerationen wird.Wenn wir nur von einem einzigen HN-Gen sprechen würden! Aber nein, wir sprechen von mehreren Prozent der 30.000 Gene bzw. 3 Milliarden Tripletts. Die nicht alle an der selben Stelle liegen. Was für eine Gendrift schwebt Dir da bittschön vor, die an so vielen Stellen im Genom der Nichtauswanderer unserer Auswanderer-Ausgangspopulation zugeschlagen hat. Klar, diese Gendrift hat ja auch alles andere im Genom der Zurückgebliebenen umgewandelt, sodaß die jetzt die typische Genvielfalt der übrigen Afrikaner aufweisen und nicht mehr genetisch an uns Außereuropäer erinnern. Dumm nur, daß diese mysteriöse Gendrift, die ja auch bei sämtlichen übrigen afrikanischen Populationen zugeschlagen hat, bei denen eben hauptsächlich nur die HN-Passagen ausgemerzt hat, aber im übrigen deren genetische Vielflakt hat überleben lassen.
Das ist absurd! Du gehst davon aus, daß die Gendrift bei den ausschließlich-afrikanischen Populationen nur einen Teil des Erbguts abgeändert hat - wiewohl an verschiedenen Stellen im Erbgut - aber bei den Resten der Auswandererpopulation wurde alles abgeändert, sodaß diese Reste unserer nächsten afrikanischen Verwandten heute nicht mehr genetisch auszumachen sind.
Wenn Du diesen Weg aus Sinnhaftigkeitsgründen nicht gehen willst, bleibt Dir nur übrig anzunehmen, daß diese eine Population entweder beim Auswandern höchst erfolgreich war, beim Zuhausebleiben oder beim Nachsüdenauswandern zu blöd zum Überleben, oder daß sie alle ein Go-Northeast-Gen hatten - für ne Zeitlang.
subgenius schrieb:Wenn der Nachweis erbracht wird das diese Gene NIEMALS in Afrika bei keinen Homo Erectus vorhanden waren.. dann ist die Vermischungshypothese aber vermutlich richtig.Das heißt dann so viel wie: Wenn aus einer Spezies zwei andere hervorgehen, dann ist es ausgeschlossen, daß eine Passage der Ausgangs-DNA nur bei einer der beiden Tochterspezies erhalten geblieben sein kann. Tut mir leid, wenn ich dem nicht folge. Gendrift gibts nur, wenns zu dem von Dir diskutierten Standpunkt paßt??
@Schdaiff
Schdaiff schrieb:Weil man nicht dahin auswandern muss wo man schon ist ^^Für die Teilpopulation, von der sämtliche Außerafrikaner abstammen, war jeder Teil Afrikas, in dem sie sich nicht aufhielten, "Ausland". Wieso sollten sie z.B. von Südafrika denken "ach, das ist ja auch nur Afrika, in die Richtung gehnwa nich"?
Schdaiff schrieb:Der gesamte afrikanische Kontinent war vor jeder Auswanderungswelle komplett von Menschen besiedelt.Jeder einzelne Quadratkilometer, klar doch! Hey - der Kontinent hatte ein paar zigtausend Sapiense, da war fast alles herrlich besiedel- und durchwanderbar!
Schdaiff schrieb:Mal abgesehen davon dass es leichter ist durch die nördliche Steppen- und Graslandschaft zu streifen, als nach Süden durch undurchdringlichen Regenwald....Schon mal vom ostafrikanischen Grabenbruch gehört? Und von seinem Klima? Und seinen Dimensionen? Von Kairo bis nach Cape Town, ein herrlich breiter "Korridor" voll Savanne, Platz und Nahrung. Da könnteste selbst an der engsten Stelle nicht mit 10.000 Sapiensen ne Querabsperrung hinbekommen.
Schdaiff schrieb:Wir müssen auch immer bedenken, dass es nur sehr wenige Menschen gab. Die einzelnen Populationen waren nicht besonders groß und oft isoliert durch natürliche Grenzen.Wie gesagt, die genetische Vielfalt der Afrikaner besagt was anderes. Es gab ganz gewiß genetische Ausdünnungen, aber keine subsaharische komplette Gendrift. Das sähen wir!
Pertti