@Dennis75 Danke für Deine Unterstützung mit dieser Bibelstelle.
Wie es der Zufall so wollte (?) war mir genau diese Stelle heute Vormittag auch unter die Augen gekommen und zwar in diesem Link von Therion:
http://www.theologe.de/theologe2.htm#31Am Ende kopiere ich mal paar Ausschnitte daraus, wo versucht wird, es zu widerlegen, dass mit "einmal" ein EINmaliges Sterben gemeint ist, sondern es in dem Sinne gebraucht wird: "irgendwann mal"
-> also wenn man gerade in dem einen von vielen Leben ist , muss man innerhalb dieses Lebens irgendwann einmal sterben, dann hat man das nächste Leben und muss auch da irgendwann mal sterben....
Was machen wir nun mit dem Paulus-Zitat?
:) (ich meine, weil unsere Argumentationsgrundlage weggewischt wurde und nicht mal so ganz unplausibel, wie ich den Reinkarnations-Befürwortern zugeben muss).
Kennst Du evtl. noch eine Stelle, die man nicht so einfach umdeuten kann?
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Dennis75 schrieb:Die Idee dass die Bibel früher Reinkarnationstheorien enthielt habe ich schon gehört, doch immer von Leuten die die Bibel ohnehin für unglaubwürdig halten, die angeblich zensierten Texte nicht wiedergeben können (aus anderen Quellen) und auch nicht erklären können warum gerade diese angeblich zensierten Stellen glaubwürdiger wären als die unzensierten.
Das ist ein gutes Argument.
:)Dennis75 schrieb:Die Idee dass mit der Reinkarnation der Anspruch des Evangeliums als einzigen Erlösungsweg dahin wäre würde stimmen, wenn in der Bibel gestanden hätte dass die Menschen aufgrund der Reinkarnation OHNE Jesus erlöst werden bzw. sich selbst erlösen würden
Na eben
:) Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können.
Aber diese Leute leugnen ja dann konsequenterweise AUCH das Sühne-Opfer von Jesus ... damit es dann alles schön zur Reinkarnationstheorie passt (zumindest in diesem Link ist es so).
Dies ist dann aber keineswegs biblisch.
Nur wenn diese Leute dann wiederum behaupten, die Bibel sei nicht in allen Punkten stimmig, dann ist einem wieder ein Argument aus der Hand genommen
;)Dennis75 schrieb:nur wäre dann das Leben von Jesus komplett sinnlos gewesen
Das nicht. Sie gestehen ihm ja immerhin noch zu, dass er ein Lehrer für die Menschen war....
Dennis75 schrieb:und es hätte von der Kreuzigung und der Auferstehung Jesu als einzigem Heilsweg nichts in der Bibel stehen können
Habe noch nicht alles in diesem Link gelesen, aber ich nehe an, hier wird behauptet, die Kreuzigung hatte sich Jesus selbst zuzuschreiben gehabt, die ist einfach so und zufällig passiert.
Dennis75 schrieb:Doch selbst dann wäre nicht der MACHTANSPRUCH der Kirche dahin; sie müsste ja nur behaupten dass man zur erfolgreichen Reinkarnation die Taufe und das Bekenntnis zu Jesus bräuchte.
Naja, da wäre ich mir nicht so sicher, dass die Reinkarnations-Anhänger DAS der Kirche so ohne weiteres abnehmen würden, weil sie doch annehmen, dass die Reinkarnation völlig OHNE unser Zutun geschehen MUSS (ob man das will oder nicht).
Dennis75 schrieb:Es wäre also überhaupt nicht nötig gewesen sowas zu zensieren, im Gegenteil, je näher es an der Wahrheit läge was man schreibt desto glaubwürdiger müsste es dem Gläubigen erscheinen.
Den 1. Teil des Satzes würde ich verneinen.
Den 2.Teil bejahen, aber nur unter der Bedingung, dass das Geschriebene auch plausibel ist und zu den gnostischen und anderen Mhyten passen würde.
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Hier mal die Ausschnitte (das Fette ist das Entscheidende):
Der Theologe:
Wenn hier etwas von deutschen Übersetzern speziell unterstrichen wird, dann zeigt das doch schon, dass dieser Satz nicht so ohne weiteres verständlich ist oder dass mit ihm irgendetwas nichts stimmt. Und in der Tat: Es gibt in der Bibel viele Spuren der Reinkarnationen, worüber wir ja gerade gesprochen haben. Aber nirgends steht, dass es keine Reinkarnation gibt, auch in diesem Satz nicht. Er wird aber manchmal ganz verschieden interpretiert , und eine dieser Interpretationen ist eben, dass es demnach keine Reinkarnation gebe. Ich kann hier gerne mehr zu den unterschiedlichen Interpretationen dieser vereinzelten Stelle sagen, muss davor aber jeden ehrlichen Gottsucher warnen: Hier geht es vielfach um intellektuelle Spitzfindigkeiten. ...
...
Der Theologe:
...Der betreffende Satz ist aber nicht eindeutig formuliert und lässt deshalb ein wenig Raum für Spekulationen. ...
Es heißt dort: "Wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so ist Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen". Machen wir einmal die Probe! Sie sind jetzt der normale Bibelleser und haben keinen Wissenschaftler an Ihrer Seite. Was glauben Sie, hat hier der Schreiber des Hebräerbriefes mit dieser Satzkonstruktion aussagen wollen?
Der Journalist:
Ich muss ihn erst noch einmal lesen und mich da hinein vertiefen. Jesus, das ist immer einfach und klar! Doch Paulus und die Theologen, das ist oft etwas Kompliziertes und Unlogisches. ....(längere Pause) ...
Die Unterstreichung des Wortes "einmal" durch die lutherischen Übersetzer soll den Leser anscheinend dazu bringen, dass er denken soll, es gehe hier darum, eben nur einmal zu sterben anstatt zweimal oder öfters.
Ohne die Unterstreichung dieses Wortes durch die Deutsche Bibelgesellschaft würde ich den Satz aber anders verstehen. Das Wort "einmal" hätte für mich den Sinn von "eines Tages".
Und ich würde in dem Satz stattdessen das Wort "sterben" betonen. Und dann klingt der Satz so: "Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen." Ich verstehe es so, dass der Autor hier ein kleines Wortspiel gemacht hat: So wie jeder Mensch eines Tages stirbt und dann ins Gericht muss, so ist, sozusagen als Gegenpol, auch Christus eines Tages gestorben. Er kam jedoch nicht ins Gericht, sondern er habe im Gegenteil Sünden, also Belastungsmaterial vor Gericht, weggenommen. So ungefähr. Ist das verständlich?
Der Theologe:
Ja, ja. So ist es wahrscheinlich auch gemeint. Jeder Mensch muss einmal sterben, daran wird man hier erinnert. Und "im Gericht", wie es dann weiter heißt, erntet er im Jenseits dann die Folgen seines Handelns.
Es sei denn ...Christus hätte ihm eines Tages durch sein "Opfer" die Sünden weggenommen.
Das will der Schreiber hier mitteilen, nämlich, wie er den Tod von Jesus versteht.
...mit Reinkarnation oder Nicht-Reinkarnation hat das alles hier nichts zu tun. Wenn das Thema "Reinkarnation" hier angesprochen werden sollte, dann würde ich erwarten, dass der Schreiber dies auch in einem normal verständlichen Satz schreibt und nicht in einem verschachtelten Halbsatz so um den heißen Brei herum tüftelt.
Der Journalist: Jetzt verstehe ich besser, warum Sie an dieser Stelle vor intellektueller Spitzfindigkeit gewarnt haben. ...