@AnGSt AnGSt schrieb:Am heiligen Geist scheiden sich die Geister wie's scheint. :)
Besser hätte Paulus es auch nicht sagen können
:DAnGSt schrieb:Hattest Du das schon beantwortet? Welche Stelle war das?
6 Ich wundere mich, dass ihr so rasch dem abspenstig werdet, der euch in der Gnade Christi berufen hat, und euch einem anderen Evangelium zuwendet, 7 das es gar nicht gibt. Was es hingegen gibt, sind einige, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verdrehen wollen. 8 Jedoch, selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas als Evangelium verkündigten, das dem widerspricht, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Verflucht sei er! 9 Wie wir schon früher gesagt haben, so sage ich jetzt aufs Neue: Wer euch etwas als Evangelium verkündigt, das dem, was ihr empfangen habt, widerspricht, sei verflucht!
Fazit des Paulus: Wenn jemand sagt: "Dies und das ist das Evangelium" und es entspricht inhaltlich dem was Paulus auch sagt dann ist es ok; entspricht es NICHT dem was Paulus sagt dann ist es NICHT ok.
Im vorliegenden Fall behaupteten Männer die sich als Apostel ausgaben, die Christen müssten sich beschneiden lassen und das Mosaische Gesetz befolgen. Das ist eine der populärsten Philosophien jener Zeit, deren Ursprung auf konvertierte Pharisäer zurück ging.
Paulus weist diese unter anderem in 2Kol.4-5 zurück: 4 Was aber die falschen Brüder und Schwestern, die Eindringlinge, betrifft, die sich eingeschlichen hatten, um unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, auszukundschaften und uns so zu Knechten zu machen - 5 ihnen haben wir uns auch nicht einen Augenblick lang gefügt noch unterworfen, damit die Wahrheit des Evangeliums für euch erhalten bleibe.
Ein weiteres Beispiel ist die Lehre der Nikolaiten: Sie geht davon aus dass Christen sexuell ausschweifend leben und sich nach Herzenslust "befressen und besaufen" dürfen, wie Paulus es wohl genannt hätte. Die Idee ist die dass man ja eh unsterblich gerettet ist und deshalb alles tun und lassen darf wozu man Lust hat. Beispiele finden sich u.a. in 1Korinther6 komplett, hier nur die Schlussworte:
12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist zuträglich. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 13 Die Speisen sind für den Bauch da, und der Bauch für die Speisen; Gott wird beides zugrunde gehen lassen. Der Leib aber ist nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. 14 Gott hat den Herrn auferweckt, und er wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. 15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder des Christus sind? Soll ich nun die Glieder des Christus nehmen und sie zu Gliedern einer Dirne machen? Gewiss nicht! 16 Oder wisst ihr nicht, dass wer der Dirne anhängt, ein Leib ist mit ihr? Denn, so heisst es, die zwei werden ein Fleisch sein. 17 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
18 Meidet den Weg zur Dirne! Jeder Fehler, den ein Mensch begeht, betrifft nicht seinen Leib. Wer aber zur Dirne geht, vergeht sich am eigenen Leib. 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wirkt und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 20 Ihr seid teuer erkauft. Verherrlicht also Gott mit eurem Leib!
Jesus sagt über den Nikolaismus in der Offenbarung (Johannes geht davon aus dass er mit Jesus persönlich spricht): 2,6 Aber dies halte ich dir zugute: Du hasst die Werke der Nikolaiten, die auch ich hasse.
Oder Paulus an seinen Freund Timotheus (2Tim2,16-19) 15 Setze alles daran, vor Gott dazustehen als einer, der sich bewährt hat, als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, sondern das Wort der Wahrheit unbeirrt ausrichtet. 16 Dem gemeinen, leeren Geschwätz aber geh aus dem Weg! Denn damit werden sie weiter Fortschritte machen in der Gottlosigkeit, 17 und ihre Lehre wird sich ausbreiten wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, 18 die von der Wahrheit abgewichen sind, da sie sagen, die Auferstehung sei schon geschehen; so zerstören sie bei manchen den Glauben.
Die Idee dass die Auferstehung kein reales Konzept ist sondern nur ein abstraktes Symbol für eine veränderte Weltsicht kam manchmal vor, ich kann mich nicht mehr an die "Fachbezeichnung" dieses Denkmodells erinnern. Es ist allerdings auch keine der besonders häufigen Philosophien, so dass sie vielleicht gar keine Eigenbezeichnung hat. Nennen wir sie bis dahin einfach mal Hymenäismus
:)AnGSt schrieb:Und woran erkennt man den Heiligen Geist, dass er in einem Menschen wirkt, bzw dass er in einem selber wirkt?
(Lacht) Das ist eine ziemlich umfangreiche Frage im Vergleich zur letzten.
Die alten Propheten waren vom Heiligen Geist inspiriert, dadurch wurden sie ja erst zu Propheten. Als Beweiskraft beanspruchten sie die Gabe zuverlässiger Zukunftsvorhersage (dazu gibt es VIELE Bibelstellen) und alle möglichen anderen Wunder. Ich weiß dass ich gesagt habe "Das ist eine Gabe von Jesus wegen der Taufe" und sehe den Einwand kommen "aber die Taufe/Jesus gab es damls doch gar nicht." Dazu komme ich noch.
Im Neuen Testament wird der HG jedem zuteil der sich taufen lässt, mit der Ausnahme einiger Christen in Ephesus. Das lag daran dass sie zwar eine Botschaft von Jesus gehört hatten, die aber wesentliche Teile nicht enthielt (seinen Tod und seine Auferstehung zum Beispiel). Deshalb mussten sie sich nochmal taufen lassen nachdem sie das GANZE Evangelium gehört hatten, darauf bekamen sie den HG auch.
Es wird auf allerhand auffällige Gaben verwiesen die der HG bei den Christen verursachte, wie die Fähigkeit durch Handauflegung Krankheiten zu heilen oder plötzlich, sagen wir, chinesisch reden zu können (was sie nie gelernt hatten) wenn zufällig ein Chinese vorbeikam der das Evangelium anscheinend hören sollte. Wunder eben. Heute ist das anders.