Tommy57 schrieb:Es ist nicht schwer vorstellbar
Genau. Gibt zwar keinerlei archäologische oder schriftlich dokumentierte Hinweise auf ne zeitweilige Komplettentvölkerung in irgend ner kleinen Außenregion Ägyptens, aber wenn man es sich vorstellen kann, dann ist die Prophezeiung erfüllt.
Daß ne kleine entvölkerte Ecke keine Erfüllung eines angekündigten entvölkerten ganzen Landes ist, stört solche Erfüllungszusammenwünscher dann auch nicht weiter...
Tommy57 schrieb:Die biblische Prophezeiung sagt ja nicht, dass ganz Ägypten menschenleer sein würde!
Doch, genau das sagt sie. Du zitierst nur ein paar spätere Verse. Hes29,9-11:
9 und das Land Ägypten wird zur Einöde und Trümmerstätte werden. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Weil du sagst: `Der Strom gehört mir, und ich selbst habe ihn gemacht:
10 darum, siehe, will ich an dich und an deine Ströme; und ich mache das Land Ägypten zu Trümmerstätten der Verwüstung, [zur] Einöde, von Migdol [bis nach] Syene, bis an die Grenze von Kusch.
11 Der Fuss eines Menschen wird es nicht durchwandern, und der Fuss eines Tieres wird es nicht durchwandern, und es wird vierzig Jahre [lang] nicht bewohnt sein.
Tommy57 schrieb:Durch obige Worte wird deutlich, dass der wahre Gott dem babylonischen König Nebukadnezar einen Ausgleich versprach, da er durch die aufwendige Belagerung von Tyrus keinen Lohn erhielt!
Man sollte daher auch bei dieser Prophezeiung berücksichtigen, dass es für die Entlohnung der Belagerung einer Stadt mit Sicherheit nicht angebracht wäre, dafür ein ganzes Land zu erhalten!
Dem Nebukadnezar wurde daher mit Sicherheit in dem Sinne das " Land Ägypten gegeben", dass er seinen Feldzug durch Ägypten nach eigenem Ermessen führen konnte!
Sein Lohn war mit Sicherheit nur gemäss seiner "Arbeit" gegen Tyrus und nicht mehr und nicht weniger!
Tscha, dumm gelaufen. Dem Nebukadnezar wird nun aber das Land Ägypten als "Ersatz" gegeben. Nicht ein Stückchen davon, sondern ausdrücklich "das Land Ägypten". Und selbst wenn Nebukadnezar so'n Ausbund an Bescheidenheit wäre, der sich nicht mehr von Ägypten zusammenerobert, als ihm zusteht, selbst in dem Falle hätte Nebukadnezar aber Ägypten nicht nur in dem kleinen annektierten Zipfel entvölkern müssen, sondern vom Mittelmeer (Migdol, ein Grenzort Rchtung Philistäa) bis an die Grenze zu Kusch (Syene/Assuan). Ausdrücklich.
Und Du glaubst allen Ernstes, Nebukadnezar hält vierzig Jahre lang ein komplett von Mensch und Vieh bereinigtes Stück Land besetzt, aus dem nichts rauszuholen ist? Er bindet dort 40 Jahre lang einen Teil seiner Streitkräfte, versorgt sie mit Nahrung und so, damit sie ein Stück Nichts beschützen? Und das soll "Lohn für seine Mühen" sein: daß er nix davon hat, aber noch draufzahlt?
Und mit so einem dümmlichen Schrott lutschst Du Dir ne erfüllte Prophezeiung "rund"!
Als seinen Lohn, für den er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben
Nicht "habe ich ihm [ein bißchen] Land Ägypten gegeben", sondern "das Land Ägypten".
Tommy57 schrieb:Das " Millionenvolk" hat in der Wüste während ihrer Wanderung nur in Zelten gewohnt und hat nirgendwo steinerne Bauwerke errichtet!
Was für Spuren erwartest du dann in der Wüste nach 3 500 Jahren, die den Auszug aus Ägypten und die 40 Jahre Wüstenwanderung belegen könnten?
Waffen, Werkzeuge, Feuerstellen, Gebrauchskeramik...
Vor allem solltest Du bedenken, daß die Israeliten bereits nach zwei Jahren ihres Auszuges in Kadesch (Barnea) angekommen waren, also quasi vor den Toren Kanaans. Von dort schickten sie die Kundschafter, und dort legte Gott fest, daß die Exoduszeit 40 Jahre dauern werde (Numeri13). Und dort, an diesem Ort, blieben sie dann wenigstens 37 Jahre lang von den 40 Jahren, denn von dort brachen sie am Ende auf in Richtung Berg Hor, um durch Edom ins Land Kanaan einzuziehen; begruben erst Mirjam, dann Aaron (Numeri20). Eine Millionenansiedlung für knapp 40 Jahre - ein archäologisches Mekka!!!
Tommy57 schrieb:Es geht bei dieser Prophezeiung Jesajas in seiner ersten Erfüllung um die Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil!
Ach ja? Um die Rückkehr aus dem babylonischen Exil? Über Ägypten nach Israel? Was für ein Weg!
Aber ehrlich gesagt lese ich da was anderes. Jesaja11,11:
Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch einmal seine Hand erheben, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleibt, loszukaufen aus Assur und Ägypten, aus Patros und Kusch, aus Elam, Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres.
Hier werden mehr Regionen genannt, aus denen der HERR sein Volk heimführen wird, auch Ägypten kommt vor. Wieso also sollte Vers15:
Dann wird der HERR die Meereszunge Ägyptens spalten. Und er wird seine Hand über den Strom schwingen mit der Gewalt seines Hauches und ihn in sieben Bäche zerschlagen, so dass man mit Schuhen hindurchgehen kann.
nun Babylonien meinen, wo doch von Ägypten die Rede ist? Weil im zweiten Satz "der Strom" erwähnt wird, und das oft den Euphrat meint? Nun, es meint ebensdo den Nil: Genesis15,18; Exodus4,9; 7,17-25; 8,3-11; Jesaja19,5; Hesekiel29,3-4. OK, einfach nur "der Strom", also ohne Landeserwähnung, meint dann stets den Euphrat. Aber - o Wunder! - wir haben ja in Jesaja11,15 ne Landeserwähnung: Ägypten. Genauso wie in Jesaja19,5 und in der hier eh schon verhandelten Hesekielprophezeiung.
Nee Du: is der Nil!
Aber selbst wenns der Euphrat
wäre, so bleibt a) die Frage, wann der historisch je in sieben Bäche geteilt war, und b) die Unmöglichkeit, daß die Wassermassen des Euphrat selbst auf sieben Arme verteilt nicht zum Durchwaten geeignet sind.
Und nein, beantworte das nicht, denn es ist ja eh der Nil.
Tommy57 schrieb:Ich denke nicht, dass solche in ihrer Situation äusserst wertvollen Gegenstände bei der Wüstenwanderung an ihren Lagerplätzen zurückgelassen wurden!
Ja, Du denkst. Dumm nur, daß Menschen immer was verbosseln. Da, wo tausend Leute tausend Jahre lang leben - oder ne Million Leute ein Jahr lang - da wirst Du immer was finden. Auch Wertvolles.
Tommy57 schrieb:Da man sich bis heute aus wissenschaftlicher Sicht nicht einmal einig ist, welche Route das Volk durch die Wüste nahm, ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass man keine Funde nachweisen kann!
Kadesch Barnea ist aber bekannt. OK, man ist sich nicht ganz sicher, ob Kadesch beim heutigen ‘Ēn el-Qudēs lag oder beim heutigen ‘Ēn el-Qudērāt gleich in der Nähe. Aber beide Orte sind archäologisch erschlossen; und sollte da ein Millionenheer von Israeliten gelagert haben, wären diese beiden Lokalitäten eh nur zwei "Ortsteile" des Riesenlagers, ja eigentlich nur zwei Bereiche eines einzigen Ortsteils.
Tommy57 schrieb:Man sollte zudem beachten, dass es sich bei dem durchwanderten Wüstengebiet offensichtlich um eine Steinwüste handelt! Bei diesen Gegebenheiten sind nach 3500 Jahren kaum Überbleibsel zu erwarten!
Je trockener, desto besser die Erhaltungsbedingungen.
Kommt von Dir irgendwann mal was, das sich nicht eins drei fix zerlegen läßt?