@perttivalkonen Hallo!
Es ist zwar aus meiner Sicht zu deinen Erklärungen in Verbindung mit Tyrus noch einiges offen, worauf ich etwas später noch eingehen möchte.
Ich fühle mich jetzt allerdings gedrängt, ZUERST zu deinem letzten Post, der an "BibleIsTruth" gerichtet war, einiges zu schreiben!
perttivalkonen schrieb:Hmmm. Warum liest Du eine Prophezeiung eines Propheten im AT? Oder Jesu oder eines Apostels im NT? Wenn sie schon eingetreten ist, ist sie doch egal, und wenn sie noch offen steht, kann sie uns erst recht egal sein.
Sollten uns als Nachfolger Christi die Prophezeiungen der Schrift tatsächlich EGAL sein?
2. Petrus 1: 19 - 21 ( Schlachter 2000 )
"Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.
20 Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist.
21 Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet."
Der Apostel Petrus schreibt unter Inspiration in seinem 2. Brief an die Christenversammlungen im 1. Jahrhundert und auch an Christen heute, dass wir auf das PROPHETISCHE WORT ACHTEN SOLLEN, wie auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet!
Des weiteren versichert Petrus, dass die Prophezeiungen der heiligen Schrift NICHT "von eigenmächtiger Deutung" sind, sondern unter dem inspirierenden Einfluss des heiligen Geistes Gottes niedergeschrieben wurden!
perttivalkonen:
Schönes Beispiel. Ich mach es mal deutlich.
Bei Markus sagt Jesus in der Endzeitrede folgendes (Mk13,14):
Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sollte - wer es liest, merke auf! -, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen,
Der Satz kommt auch im Matthäusevangelium vor, sehr ähnlich (Mt24,15-16):
Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, dem Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! -, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen;
Nach Einnahme der Stadt Jerusalem (167 v.Chr.) identifizierte König Antiochos IV. Epiphanes JHWH, den Gott der Juden, mit Zeus Olympios. Er "förderte" den Jerusalemer Tempelkult, indem er die jüdischen Opferarten und Opferzeiten durch griechische ersetzte, und ließ auch noch den Altar mit einer reliefgeschmückten Verzierung ausstatten, passend zum Zeusmythos. Das erste Makkabäerbuch faßt dies so zusammen (1Mk1,57):
"Im 145. Jahr, am fünfzehnten Tage des Monats Kislew, ließ König Antiochus das Gräuelbild der Verwüstung auf Gottes Altar setzen und in allen Städten Judas Altäre errichten,"
In dieser Zeit erschien das Danielbuch in der jüdischen Öffentlichkeit, das vorher keiner kannte. Und der Verfasser des Makkabäerbuches identifizierte den Greuel der Verwüstung, der im Tempel nach Opferabschaffung aufgestellt werden würde, folgerichtig mit dieser Götzenbildnerei des Antiochos, wie wir an der identischen Bezeichnung im Makkabäerbuch überdeutlich erkennen können.
Ich schrieb: "folgerichtig". Es heißt ja auch eigens im Danielbuch (Dn12,4a):
Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes!
Entsiegelt muß das Danielbuch aber schon gewesen sein, denn sonst hätte 1Mk1,57 nicht vom "Greuelbild der Verwüstung" gesprochen; die Bezeichnung setzt die Kenntnis von Dn11,31 voraus. Also mußte bereits die "Zeit des Endes" angebrochen sein. Also war das der Greuel der Verwüstung.
Die AUSLEGUNG der Prophezeiung Daniels zum "Greuel der Verwüstung" aus dem Buch der Makkabäer ( 1Mk1,57 ) gemäß der jüdischen Tradition ist ALLERDINGS NICHT Teil der anerkannten inspirierten Schriften!
perttivalkonen schrieb:Entsiegelt muß das Danielbuch aber schon gewesen sein, denn sonst hätte 1Mk1,57 nicht vom "Greuelbild der Verwüstung" gesprochen;
Das Bibelbuch Daniel war NIE buchstäblich versiegelt sondern die VERSIEGELUNG bezieht sich auf das RICHTIGE VERSTÄNDNIS der darin beschriebenen Prophezeiungen!
Diese sollten von Gottes bestimmter Zeit an von Personen, die er erwählt und die dazu seinen heiligen Geist bekommen, richtig verstanden und erklärt werden können.
Das sollte allerdings erst in der vorausgesagten "ZEIT DES ENDES" geschehen!
perttivalkonen schrieb:die Bezeichnung setzt die Kenntnis von Dn11,31 voraus. Also mußte bereits die "Zeit des Endes" angebrochen sein. Also war das der Greuel der Verwüstung.
Diese obige Schlussfolgerung ist nicht zutreffend, weil die KENNTNIS von Daniel 11:31 nicht mit dem RICHTIGEN VERSTÄNDNIS gleichzusetzen ist und schon gar nicht mit der "Zeit des Endes", eine Zeitspanne, die gemäß Kontext in Daniel K. 12 erst mit dem "Aufstehen Michaels" genannt wird und somit damit in Verbindung steht.
Das Bibelbuch Daniel war schon lange Teil des anerkannten Bibelkanons!
WICHTIGE FRAGE:
WARUM ist diese Auslegung in Makkabäer nicht richtig?
Weil nach dem erscheinen des Greuels der Verwüstung ( nach Auslegung in Makkabäer die Entweiung des Tempels ) KEINE VERWÜSTUNG über der Stadt und der heiligen Stätte erfolgte!
Aus diesem Grund führte Jesus Christus diese wichtige Prophezeiung aus Daniel in seiner kombinierten ENDZEITPROPHEZEIUNG an und die Evangelisten fügten die Bemerkung ein:
(Wer das liest, der überlege, `was es bedeutet´.)
Markus 13:14 - 19 ( Neue Genfer Überasetzung! )
"Der ›Gräuel der Entweihung wird dort stehen, wo er nicht stehen darf. (Wer das liest, der überlege, `was es bedeutet´.) Wenn ihr ihn dort stehen seht, sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen.
15 Wer sich gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst noch hinuntersteigen und ins Haus hineingehen, um etwas mitzunehmen.
16 Und wer auf dem Feld ist, soll nicht mehr nach Hause zurücklaufen, um seinen Mantel zu holen.
17 Wie schwer werden es die Frauen haben11, die in jener Zeit ein Kind erwarten oder stillen!
18 Betet auch, dass das alles nicht im Winter geschieht.
19 Denn in jenen Tagen wird eine Not herrschen, wie es sie von der Zeit an, als Gott die Welt erschuf, bis heute nicht gegeben hat und wie es sie danach auch nie mehr geben wird."
AUSSERDEM ist von solch einem VERWÜSTUNG VERURSACHENDEN GREUEL in Verbindung mit der Stadt oder einer heiligen Stätte im Bibelbuch Daniel MEHRFACH die Rede!
1.) Daniel 9:26, 27 ( Elberfelder)
"Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine Hilfe finden. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und sein Ende ist in einer Überflutung; und bis zum Ende ist Krieg, fest beschlossene Verwüstungen.
27 Und stark machen wird er einen Bund für die Vielen23, eine Woche lang; und zur Hälfte24 der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel von Gräueln kommt ein Verwüster,...."
2.) Daniel 11:31 ( Elberfelder )
"Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Bergfeste entweihen und werden das regelmäßige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen."
3. Daniel 12:11 ( Elberfelder )
"Und von der Zeit an, in der das regelmäßige Opfer abgeschafft wird, um den verwüstenden Gräuel einzusetzen, sind es 1 290 Tage."
FRAGE:
WER oder WAS ist nun das "Greuel der Verwüstung", von dem Jesus in seinen prophetischen Äußerungen zum ENDE des jüdischen Systems in Markus 13:14, Matthäus 24:15,16 spricht?
Da Jesu Endzeitprophezeiung in Markus K 13 und Matthäus K 24 eine "KOMBINIERTE PROPHEZEIUNG" ist, wo er gleichzeitig von ZWEI verschiedenen ENDZEITEN spricht
( 1. ) Ende des jüdischen Systems 2.) Ende des satanischen Weltsystems bei seinem Kommen ), ist das erwähnte "GREUEL an heiliger Stätte" auch auf ZWEI VERSCHIEDENE ENDZEITPERIODEN anzuwenden und stellt daher auch ZWEI VERSCHIEDENE GREUEL die zur Verwüstung führen dar!
Woraus ist zu entnehmen, dass Jesus von ZWEI verschieden Endzeitperioden sprach?
Das geht schon deutlich aus der kombinierten Frage seiner Jünger hervor, die sie gemäß Matthäus 24: 2,3 ( Elberfelder ) an ihn stellten:
"Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. -
3 Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, WANN wird das sein, und WAS ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?"
OFFENSICHTLICH eine doppelte Frage:
1.) Wann ist die Zerstörung der Stadt Jerusalems und des Tempels?
2.) Was ist das Zeichen des Kommens Jesu als König des Reiches Gottes?
perttivalkonen schrieb:Knappe 200 Jahre später verbrachte Jesus seine letzten vorösterlich-irdischen Tage in Jerusalem. Und er bezog die "Zeit des Endes" auf jene Zukunft, die er nun verkündete. Wer das bei Daniel liest, der merke drauf.
Auch er erwähnt den Greuel der Verwüstung, und auch bei ihm ist das etwas, das aufgestellt wird, und zwar da, wo es nicht hingehört, an heiliger Stätte. Was ist das nun? Eine Zeusstatue, die die Römer sicherlich im Tempel aufstellen werden. Dies wurde erwartet. Und geweissagt. Jesu Endzeitrede rechnet damit. Verwüstende Kriegsgreuel jedenfalls kann man nicht "aufstellen".
Das in Daniel erwähnte "Greuel der Verwüstung" ist gewiss NICHT eine Zeusstatue, welche die Römer im heiligen Tempel aufstellen würden!
Die prophetischen Ereignisse die in Daniel K. 9 in Verbindung mit dem Erscheinen des vorausgesagten Messias nach den 69 prophetischen Wochen geschildert werden und seiner Ermordung, was dann schließlich zur Verwerfung der heiligen Nation und der Stadt und des Tempels führte, führte dann auch zur ZERSTÖRUNG DER HEILIGEN STADT und DES TEMPELS!
Wir lesen in Daniel 9: 26 ( Elberfelder )
"Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und sein Ende ist in einer Überflutung; und bis zum Ende ist Krieg, fest beschlossene Verwüstungen."
Die GREUEL DER VERWÜSTUNG sind offensichtlich die heidnischen Heere Roms, die in zwei Angriffswellen versuchten, Jerusalem zu erobern.
1. Angriffswelle im Jahr 66 unter Cestius Gallus, wo man sogar bereits bis zum Fundament der Tempelanlage ( heilige Stätte! )vorgedrungen war und diese untergrub!
2. Angriffswelle im Jahr 70 unter Titus, wo dann die Stadt und der Tempel zerstört wurde.
Übrigens:
Nach der 1. Angriffswelle im Jahre 66 konnten Judenchristen Jesu prophetische Worte beachten und Jerusalem und Judäa verlassen und sich in den Bergen bei Pella in Sicherheit bringen.
Matthäus 24:15,16
"Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, dem Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! -, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen;"
FAZIT:
Das RICHTIGE VERSTÄNDNIS GÖTTLICHER PROPHETIE führte damals zur RETTUNG der CHRISTEN in Jerusalem und Judäa die Jesu Worte in Verbindung mit der Prophezeiung Daniel beachteten!
1 100 000 Juden hingegen wurden im Jahre 70 von den Heeren Roms eingeschlossen und verloren ihr Leben. 97 000 Juden kamen nach dem Fall der Stadt in römische Gefangenschaft und wurden als Sklaven entweder auf die Galeeren geschickt oder in alle Welt verkauft!
Gruß, Tommy