@Cricetus Der neutestamentliche Rüsttag
An einem Rüsttag „hauchte er den Geist aus“.
Nach allen vier Evangelien ist Jesus von Nazaret an dem Rüsttag zu einem Sabbat gekreuzigt worden und gestorben:
„Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. [...] Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten.“
– Mk 15,37-42 EU
Nach den synoptischen Evangelien fand das letzte Abendmahl an einem Sederabend statt (Mk 14,12 EU) und Jesus starb an einem 15. Nisan. Nach dem Johannesevangelium fand das letzte Abendmahl vor dem Sederabend statt (Joh 13,1 EU), und der Todestag Jesu war sowohl der Rüsttag zu einem Sabbat (Joh 19,31 EU) als auch der Rüsttag zu Pessach und damit der 14. Nisan (Joh 18,28 EU, Joh 19,14 EU). Deshalb wird dort der auf den Rüsttag folgende Tag als ein besonders hoher Feiertag bezeichnet:
„Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.“
– Joh 19,31 EU
Die griechische Fassung des Textes[9] bedeutet wörtlich: „als der Tag jenes Sabbats groß war“.[10] Ob das Johannesevangelium mit dieser Hochschätzung des folgenden Tages als Pessach- und Sabbattages auf zeitgenössischen jüdischen Sprachgebrauch zurückgreift oder den Ausdruck selbst geprägt hat, ist unklar.[11] Es fehlen dazu jedenfalls Belege aus dem rabbinischen Judentum.[12]
Wikipedia: Rüsttag