@vincentwillem
vincent schrieb:Nein. Aber interessant zu welcher Unterstellung dich dein Kopfszenario führt
Anstatt mal zu sagen, was Du nun gemeint hättest, unterstellst Du mir ein Kopfszenario, wo ich nur gefragt hatte. Immerhin nach dem Naheliegenden bei Deiner Äußerung, aber egal. Du hättst es leicht ausräumen können, indem Du sagst, was Du meintest. Nun find ich schon eher, daß die Antwort wohl doch auf "Ja" hinauslief.
vincent schrieb:Wieso beschränkst du dich im Nachfolgenden nur auf Christen. Ich sprach von Gläubigen im Allgemeinen.
Einfach so. Denk Dir, da stünde überall "Gläubige", der Sinn bleibt der gleiche.
vincent schrieb:In letzter Instanz einen Sachverhalt, der nicht verstanden wird Gott zu unterstellen ist eine Neigung die eher den Gläubigen betrifft.
Ha. schön wärs. Auch hier wird gern mal gesagt, daß die Wissenschaft schon noch Erkenntnisse bringen wird, die dann zwigt, daß Gott damit nicht zu vereinbaren wäre. Und auch sonst ist das Vertrauen sehr groß, daß all das, was wir heute noch nicht verstehen, künftig durch die Wissenschaft aufgeklärt wird. Versteh mich nicht falsch, ich vertrau der Wissenschaft ne Menge zu, auch das künftige Beantworten diverser heutiger Fragen. Dennoch ist das ein "XY wirds schon richten". Und gelegentlich - siehe tics künftige mit Gott nicht vereinbarende Erkenntnisse - blanke Lückenbüßermentalität.
Und wieder beschränkst Du etwas gemein Menschliches auf die Religion.
vincent schrieb:Das "Böse" entsteht und wird dann auch noch oft genug mystifiziert...
Und in der Aufklärung und bis heute in ihrem Gefolge bei diversen Strömungen über Freidenkerei, Humanismus und Brights, da heißt es, daß man nur die Menschen in bessere Situationen bringen müsse, mehr Aufklärung, mehr Bildung usw. dann werden die Menschen schon gut. Was für eine Bankrotterklärung! Die Entmystifizierung des Bösen hat dieses nicht überwunden, es gärt und schwelt unter allen Bedingungen, auch den besten. Welches Konzept über das Böse auch immer genutzt wird, es beherrscht das Böse nicht. Immerhin aber sprechen die religiösen Systeme auch davon, daß das Böse auf Erden nicht mal eben auszulöschen sei, insofern ist das aufklärerische System das schlechtere.
Mal so gesagt. Und übrigens glaube ich persönlich nicht an Satan.
vincent schrieb:Übrigens wissenschaftliche Grabenkämpfe werden doch wohl anders ausgetragen als Religiöse.
Wie werden denn hier in Deutschland religiöse Grabenkämpfe unter Katholiken, Protestanten, Freikirchlern usw. ausgefochten? Andererseits, Genetiker wurden durchaus wegen ihrer vertretenen Lehrmeinung in Gulags geschickt. Zwar unter Stalin, aber immerhin; mit ner anderen Lehrmeinung wär ihnen das nicht passiert.
Viele religiöse Kriege in der Welt sind nicht mal religiös. So der Nordirlandkonflikt, der geht nicht zwischen Protestanten und Katholiken, sondern zwischen Britischer Besatzung und irischer Bevölkerung. Von London aus kann dieser Konflikt nicht als solch einer gesehen werden, daher benannte man die beiden Parteien nach dem, das ebenfalls je eine Seite auszeichnete: die Briten als Protestanten (Anglikaner) und die Iren als Katholiken. Aber die Nordiren hatten auch was gegen die paar katholischen Besatzern, es ging nicht um die Konfession. Und auch im Sudan gehts mehr um Ethnien. Und um Bodenschätze. Und um alles Mögliche. Welchen "Makel" man nun den "bösen anderen" anhaftet, ist letztlich austauschbar, aber oft pappt man oben halt die Religionszugehörigkeit drauf.
Und auch der Konflikt zwischen der Arabischen Welt und dem "Christlichen Abendland" ist mehr einer um Wirtschaft und Verteilung, auch um Anerkennung und Stolz.
vincent schrieb:Und der Kommunismus in seiner realpoltitischen Ausprägung glich doch fast schon einer Religion. Mao, Lenin, Stalin etc. haben sich doch über alles erhoben und die gleiche Ideologie des Gehorsam einfordern etc. findet ich in der NS-Ideologie doch auch wieder. Es treten nur neue "Götter" an die Stelle der Alten...
Herzlichen Glückwunsch! Doch noch was erkannt. Jede Weltanschauung kann zu einer Ideologie mißbraucht werden, Religion wie Nichtreligiöses. Selbst die "Demokratie" kann benutzt werden, um Deutschland, England und die USA usw. in Afghanistan zu verteidigen.
Pertti