@interrobang 1. Erzählungen in arabischen Kulturkreisen sind, glaube ich, nicht als Wahrheitsberichte wie solche im Abendland zu verstehen. vgl Fabeleien, Legenden, 1001 Nacht. Sie wollen wohl oft selbst nur gleichnishaft etwas vor Augen stellen. (Es gibt auch solche Einzelpersonen, denen es beim Erzählen mehr aufs Unterhalten und Erbauen als auf Info ankommt.)
2. Die gerade zitierten Wunder wirken auf mich wie aus der Bibel abgeschrieben. Vgl. die Entstehungsgeschichte des Koran vor dem Hintergrund von Juden- u. Christentum!
(Die Existenz des Propheten wurde übrigens jüngst von einem Wissenschaftler bestritten und als frühchristlicher Lesefehler bezeichnet. Der anfängliche Islam sei eine arabisch-christliche Variante gewesen, der dann die Gestalt des 'Propheten' zugesellt worden sei. Ob das richtig ist, weiß ich nicht. Der Verdacht ist möglich, weil zwischen der angeblichen Lebenszeit und den ersten Aufzeichnungen darüber, anders als bei Christus, Jahrhunderte dazwischenliegen.)
3. Wundertaten setzen - wiederum aus christlicher Sicht gesehen - immer einen makellosen Lebenswandel voraus, was man beim 'Propheten' aus zweierlei Gründen so nicht sagen kann (Vielweiberei, Kriege).
4. Auch Dämonen können Scheinwunder wirken, die aber nicht von langer Dauer sind. Z. B. bei sichtbaren Krankenheilungen wird das Leiden nur in ein anderes Organ verlagert und kehrt später wieder. Sollte als der dort Verehrte statt eines heiligen Engels einen bösen Engel empfangen haben, würden sich ggf. Schauwunder so erklären lassen.
5. Echte Wunder im Christentum sind nie bloße Mirakel, sondern haben immer einen sozialen/karitativen oder geistlichen tieferen Sinn. (Speisung der 5000 durch Jesus: aktuelle körperliche Not und Vorwegnahme der Eucharistie; Totenerweckung des Lazarus: Liebesdienst an der befreundeten Familie und Vorwegnahme der Auferstehung ).
Außer dem Vergleich zu den christlichen Wundern kann ich nichts beitragen.