@KaylaKayla schrieb:Vielleicht hast Du noch eine andere Erklärung, aber eigentlich können wir tatsächlich nichts sehen, weder den Mond noch sonst etwas.
Ja, ich habe eine andere Erklärung, jedoch keine, die ich mir ausgedacht habe, sondern die sich jedem deutlich und unmissverständlich zeigt, wenn er nur genügend aufmerksam ist. Doch das zu erklären, würde den Rahmen des Threads sprengen.
Stattdessen möchte ich hier noch meine Behauptung "Warum du keinen Mond sehen kannst" erklären:
Wenn du einen Blick auf den Mond wirfst, ist das was du siehst, nicht der Mond selbst. Du siehst etwas, das hauptsächlich mit Hilfe deiner Sinnesorgane und des Gehirns erschaffen wird. Es ist für dich niemals möglich, den „originalen Mond“ wahrzunehmen.
Deine Augen, die hauptsächlich aus Proteinen, Fett und Wasser bestehen, sind dabei wesentliche Elemente bei dem Vorgang des Sehens. Sie erzeugen ein gestochen scharfes Bild vom Mond, und man denkt, dass das Bild, das man sieht, das Original ist. Viele Menschen können nicht begreifen, dass alles, was sie sehen, tatsächlich selbst erschaffen ist. Obwohl sie nicht die Originale sehen, sind sie überzeugt, dass sie das wirkliche Bild betrachten, weil die Qualität des Bildes aufgrund des Zusammenwirkens von Augen, Nerven und Gehirn vollkommen ist. Das Bild des Mondes wird jedoch nicht von den Proteinen, Molekülen oder Atomen des Gehirns gesehen, sondern von dem Benutzer dieser Hilfsmittel.
In gleicher Weise wie der Sehvorgang findet auch der Hörvorgang statt. Das Ohr fängt die vorhandenen Luftschwingungen auf und leitet sie über das Mittelohr, wo sie verstärkt werden ins Innenohr. Dort werden diese Luftschwingungen in elektrische Impulse umgewandelt und ins Hörzentrum des Gehirns geleitet, wo sie vor-interpretiert werden. Genau wie der Sehvorgang im Sehzentrum des Gehirns stattfindet, vollzieht sich der vorbereitende Hörvorgang analog dazu im Hörzentrum des Gehirns. Doch das Gehirn selbst sieht und hört nichts.
Daraus folgt unwiderlegbar: Es gibt außerhalb des Gehirns keine Töne, sondern lediglich unterschiedliche Luftschwingungen, auch Schallwellen genannt. Der „Ort“, an dem diese Luftschwingungen in Töne umgewandelt werden, ist weder bei dem Objekt selbst, noch in unseren Ohren und auch nicht im Gehirn, sondern im Bewusstsein. Denn die elektrischen Impulse, welche die Luftschwingungen repräsentieren, haben weder Lautstärke noch irgendeine Klangfarbe.
Wenn du dich beispielsweise mit einem deiner Freunde unterhälst, dann siehst du die Erscheinung deines Freundes nicht außerhalb von dir, sondern du siehst deinen Freund als einen Bewusstseinsinhalt, den du dir mit Hilfe deiner Sinnesorgane und des Gehirns erschaffen hast. Und auch seine Stimme befindet sich nicht außerhalb, sondern wird auf dieselbe Weise erst in deinem Bewusstsein erschaffen, damit du etwas hast, was du als die Stimme deines Freundes bezeichnen kannst.
Ob dein Freund weit von dir entfernt steht, oder ob er direkt hinter dir steht, du glaubst, dass du seine Stimme entsprechend seinem Standort aus der Ferne oder aus der Nähe hörst. Tatsächlich jedoch ist die Stimme deines Freundes weder direkt hinter dir, noch weit entfernt. Die Stimme deines Freundes ist im Bewusstsein, denn nur dort kannst du sie bemerken.
Bei der Beschreibung dieser Vorgänge hat sich nun zwangsläufig eine Ausdrucksweise entwickelt, die auf diesen „eindrucksvollen“ Abläufen basiert. Wir empfinden den Mond als „außerhalb“ von uns selbst, wie alles andere auch, was wir sehen können. Wir haben den Eindruck, dass wir aus unserem Körper hinaussehen und sich demzufolge alles andere in der Welt außerhalb von uns befindet. Doch sowohl „außerhalb“ wie auch „innerhalb“ von uns ist nichts anderes als das, was wir Energie nennen. Energie hat jedoch weder eine Form noch einen Geschmack, auch keinen Geruch oder eine Festigkeit. All diese „Eigenschaften“ werden erst durch die jeweilige Intensität und Qualität unserer Aufmerksamkeit erschaffen.
Wir sind es, die einen Mond als solchen sehen. Würden jedoch unsere Augen einen anderen Bereich der Energie benutzen, sprich einen anderen Bereich dessen, was wir elektromagnetisches Spektrum nennen, und würden unsere sensorischen Fähigkeiten (Tastsinn) ebenfalls einen anderen Bereich nutzen, gäbe es für uns keinen Mond, keine Kühlschränke oder was auch immer wir derzeit als „konkret“ bezeichnen.
Und weil das eine gesicherte wissenschaftliche Tatsache ist, hast du noch niemals den tatsächlichen Mond gesehen. Doch diese Ausdrucksweise ist nicht besonders hilfreich in unserem Alltagsgeschehen. Denn wir brauchen eine Ausdrucksweise, die unserer Qualität von Aufmerksamkeit repräsentiert und wir müssen die Dinge der Welt stets so beschreiben, wozu wir sie mit unserer Aufmerksamkeit machen.