Kayla schrieb am 17.08.2012:Autismus ist nach Meinung von Forschern und Medizinern eine Krankheit, aber was wenn es keine Krankheit ist, sondern nur eine andere Bewußtseinslage, die mit der gesellschaftlich gewünschten nicht kompatibel ist ?
Es wird als Krankheit bezeichnet, denn es (Teilzitat von Wikipedia
:) "ist die Störung der Funktion eines Organs, der Psyche oder des gesamten Organismus."
Dies ist gerechtfertig, weil (widerum Zitat aus dem entsprechenden Wiki-Eintrag):
"Allen autistischen Behinderungen sind Beeinträchtigungen des Sozialverhaltens gemeinsam: Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu sprechen (etwa wegen eintöniger Prosodie), Gesagtes richtig zu interpretieren, Mimik und Körpersprache einzusetzen und zu verstehen."
Inselbegabungen bzw. Menschen, die ihren Autimus produktiv oder konstruktiv einsetzen können sind eine Ausnahme, eine Seltenheit. Man sollte vorsichtig in jedem Autisten ein Genie zu sehen, denn dass damit häufig geistige Behinderungen einhergehen ist, im Gegensatz zu Inselbegabungen, keine Seltenheit.
Jetzt würde mich doch interessieren, was denn angeblich "gesellschaftlich gewünscht" oder unerwünscht sei?
Mit Behinderungen im Allgemeinen wird heute gesamtgesellschaftlich deutlich besser umgegangen als früher. Und auch, dass psychische Krankheiten zahlenmäßig zunehmen und dadurch gesamtgesellschaftlich immer präsenter werden, wertet ihre Klassifikationen als "Krankheit" weder auf noch ab. Es bestätigt in meinen Augen nur die These bzw. Auffassung, die ich von einigen Medzinern übernahm, dass wir alle mehr oder weniger einen Knacks weghaben und uns jetzt zunehmend dieser Probleme bewusst werden.
Eine gesellschaftliche Wunschvorstellung eines "Gesunden" kann ich daraus trotzdem nicht ableiten.
Trotzdem noch ein paar Worte zur Inselbegabung:
Es gab in den USA größere Untersuchungsreihen zu Inselbegabten bei denen immer wieder festgestellt werden konnte, dass gewisse Gehirnteile ausgeschaltet sind oder Fehlfunktionen auftraten.
Eine Forschergruppe versuchte diesen Effekt sogar bewusst durch Magnetfelder zu erzeugen, um damit diesen Effekt der Überbegabung absichtlich zu erzeugen. Was daraus wurde müsste ich aber auch erst einmal recherchieren.
Festzuhalten bleibt aber, dass es trotzdem eine Fehlfunktion wider der natürlichen Funktionsweise des Gehirns ist und somit ist fraglich in wie weit man daraus einen potentiellen Nutzen für alle ziehen könnte, denn es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass gerade Inselbegabungen zumeist mit schweren Störungen in Form von gravierenden sozialen Schwächen oder schweren geistigen Behinderungen einhergehen.
Es gibt genügend Fälle von Inselbegabten, die sich ohne fremde Hilfe nicht selbst versorgen können, Pflegefälle sind, und sich ihrer Krankheit/Begabung perse gar nicht selbst bewusst werden, weil sie sich soweit gar nicht ausdrücken oder verstehen können. - Kein Zustand den ich für erstrebenswert halte.