@Freakazoid lies dies
:D *** g97 8. 12. Sollten Christen Homosexuelle hassen? ***
Was sagt die Bibel?
Sollten Christen Homosexuelle hassen?
IM Jahr 1969 wurde in der englischen Sprache ein Wort geprägt, das eine irrationale Angst vor Homosexuellen oder eine Abneigung gegen sie beschreibt. Es handelt sich um den auch im Deutschen gebräuchlichen Begriff „Homophobie“. In vielen Sprachen gibt es kein spezielles Wort dafür, doch seit Tausenden von Jahren haben Menschen vieler Sprachen in vielen Ländern ihre Antipathie gegen Homosexuelle zum Ausdruck gebracht.
In letzter Zeit wird die Homosexualität allerdings weithin lediglich als eine andere Form der Sexualität propagiert. Der Historiker Jerry Z. Muller schrieb unlängst, daß „man von der Allgemeinheit immer mehr fordert, die Homosexualität als solche anzuerkennen und zu respektieren“. Er erklärte, Homosexuelle würden „sich zunehmend zusammenschließen, um ihren Lebensstil zu rühmen und um von anderen zu verlangen, das gleiche zu tun“. Das zeigt sich insbesondere in westlichen Ländern. Doch in den meisten Teilen der Welt, sogar in sogenannten liberalen Ländern, wird Homosexualität noch von vielen verurteilt und verachtet.
Homosexuelle und diejenigen, die man verdächtigt, homosexuell zu sein, werden oft zur Zielscheibe von verächtlichen Bemerkungen, Schikanen und Gewaltakten. Selbst religiöse Führer haben auf diese Weise ihren Haß kundgetan. Manche haben sogar, wie es aussieht, eine Art Privatkrieg gegen Homosexuelle begonnen. Ein Beispiel dafür ist der Kommentar eines Bischofs der griechisch-orthodoxen Kirche, der vor kurzem im griechischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Er erklärte: „Gott wird Homosexuelle für immer im feurigen Höllenschlund quälen. Die Schreie aus ihren ekelhaften Mündern werden bis in alle Ewigkeit erschallen. Ihre perversen Leiber werden unsagbare Qualen erleiden.“ Ist das wirklich wahr? Wie denkt Gott über Homosexuelle?
Gottes Ansicht
Die Bibel lenkt keine besondere Aufmerksamkeit auf Homosexuelle als Gruppe, die von Christen gehaßt oder aus der Gesellschaft ausgestoßen werden sollte. Ebensowenig lehrt sie, daß Gott irgendwelche seiner Geschöpfe — seien sie homosexuell oder nicht — straft, indem er sie im Höllenfeuer für immer quält. (Vergleiche Römer 6:23.)
Allerdings sind in der Bibel die Sittenmaßstäbe unseres Schöpfers festgehalten worden, die den heutigen Moralvorstellungen oftmals widersprechen. Homosexuelle Handlungen und heterosexueller Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten sowie Sodomie werden in der Bibel verurteilt (2. Mose 22:19; Epheser 5:3-5). Wegen solcher Sexualpraktiken vernichtete Gott Sodom und Gomorra (1. Mose 13:13; 18:20; 19:4, 5, 24, 25).
Über homosexuelle Handlungen sagt Gottes Wort klar und deutlich: „Dies ist etwas Hassenswertes“ (3. Mose 18:22, The New Jerusalem Bible). Gottes Gesetz für Israel verlangte: „Wenn ein Mann bei einer männlichen Person liegt, ebenso wie man bei einer Frau liegt, so haben sie beide eine Abscheulichkeit begangen. Sie sollten unweigerlich zu Tode gebracht werden“ (3. Mose 20:13). Dieselbe Strafe war für Personen vorgesehen, die Sodomie und Blutschande trieben oder Ehebruch begingen (3. Mose 20:10-12, 14-17).
Der Apostel Paulus wurde inspiriert, homosexuelle Handlungen als ‘schändliche sexuelle Gelüste’ und als ‘widernatürlich’ zu bezeichnen. Er schreibt: „Deshalb übergab Gott sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte. Und so, wie sie es nicht billigten, Gott in genauer Erkenntnis zu behalten, übergab Gott sie einem mißbilligten Geisteszustand, so daß sie Dinge taten, die sich nicht geziemen“ (Römer 1:26-28).
Die Bibel läßt keinen Raum für Rechtfertigungen, Zugeständnisse und Doppeldeutigkeit: Homosexuelle Praktiken, Ehebruch und Hurerei sind in Gottes Augen durchweg verwerflich. Wahre Christen schwächen daher den biblischen Standpunkt über ‘schändliche sexuelle Gelüste’ nicht ab, einfach um populärer zu werden oder in der heutigen Kultur eher akzeptiert zu werden. Und sie heißen auch keine Bewegung gut, die Homosexualität als normalen Lebensstil propagiert.
‘Das Böse hassen’
Die Bibel sagt mahnend: „O ihr, die ihr Jehova liebt, haßt das Böse“ (Psalm 97:10). Von Christen wird also erwartet, jede Handlung zu hassen, die Jehovas Gesetze verletzt. Manche Menschen empfinden gegenüber Homosexualität vielleicht sogar stärkere Abneigung oder Abscheu als gegen andere Formen der Unsittlichkeit, weil sie Homosexualität für eine unnatürliche sexuelle Perversion halten. Sollten Christen jedoch den Menschen hassen, der solche Dinge praktiziert?
Etwas Licht in diese Frage bringt der Psalmist in Psalm 139:21, 22, wenn er schreibt: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen? Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß. Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden.“ Unsere Loyalität gegenüber Jehova und seinen Grundsätzen sollte in uns eine starke Abneigung gegen Personen hervorrufen, die sich ganz bewußt gegen Jehova auflehnen und sich willentlich zu Feinden Gottes machen. Zu solchen erklärten Feinden Gottes gehören Satan und die Dämonen. Wahrscheinlich gehören auch einige Menschen zu dieser Kategorie. Doch einem Christen dürfte es sehr schwer fallen, solche Menschen am äußeren Schein zu erkennen. Wir können nicht ins Herz sehen (Jeremia 17:9, 10). Es wäre falsch, anzunehmen, jemand sei ein unverbesserlicher Feind Gottes, weil er etwas Falsches praktiziert. In vielen Fällen kennen die Missetäter einfach Gottes Maßstäbe nicht.
Allgemein gesagt, sind Christen deshalb nicht schnell dabei, ihre Mitmenschen zu hassen. Selbst wenn sie einen starken Abscheu gegen bestimmte Lebensweisen empfinden, sind sie nicht darauf aus, anderen Schaden zuzufügen, und sie hegen auch keinen Groll gegen diese Menschen und wollen ihnen nichts Böses. Vielmehr rät die Bibel Christen, ‘mit allen Menschen Frieden zu halten’ (Römer 12:9, 17-19).
‘Gott ist nicht parteiisch’
Jehova wird jemandem, der wirklich bereut, Vergebung gewähren, ganz gleich, welche unsittliche Handlung er begangen hat. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß Jehova eine Form der Unsittlichkeit für schlimmer hält als eine andere. ‘Gott ist nicht parteiisch’ (Apostelgeschichte 10:34, 35). Nehmen wir zum Beispiel den Fall der Versammlung Korinth im ersten Jahrhundert. Der Apostel Paulus schrieb an sie: „Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich erben.“ Dann räumte Paulus ein, daß einige Personen, die früher Hurer, Ehebrecher, Homosexuelle und Diebe waren, in die Christenversammlung in Korinth aufgenommen wurden. Er erklärte: „Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes“ (1. Korinther 6:9-11).
Natürlich duldet Jehova nicht, daß man sich über seine vollkommenen Sittenmaßstäbe fortgesetzt und hartnäckig hinwegsetzt. Eine sture Mißachtung seiner Grundsätze haßt er ohne Frage. Dennoch hält er stets den Weg zur Versöhnung frei (Psalm 86:5; Jesaja 55:7). In Übereinstimmung damit machen Christen weder Homosexuelle noch sonst jemanden zur Zielscheibe von Böswilligkeiten, Spott oder Schikanen. Wahre Christen betrachten ihre Mitmenschen als mögliche Nachfolger Christi und behandeln sie mit Respekt und Würde. Die Bibel sagt: „Das ist vortrefflich und annehmbar in den Augen Gottes, unseres Retters, dessen Wille es ist, daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2:3, 4).
Christen heißen reuevolle Menschen willkommen
Wiederholt erklärt die Bibel, daß Gott vergibt. Sie beschreibt ihn als einen „Gott der Vergebungen, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte“ (Nehemia 9:17; Hesekiel 33:11; 2. Petrus 3:9). Außerdem vergleicht sie ihn mit dem Vater in Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn; der Sohn hatte sein Erbe für ein ausschweifendes Leben in einem fernen Land verschleudert. Doch der Vater empfing seinen Sohn mit offenen Armen, als dieser endlich zur Besinnung kam, bereute und zu seinen Angehörigen nach Hause zurückkehrte (Lukas 15:11-24).
Ja, ein Missetäter kann sich ändern. Die Bibel bestätigt das, indem sie Menschen dazu ermutigt, die alte Persönlichkeit abzustreifen und die neue anzuziehen und ‘erneuert zu werden in der Kraft, die den Sinn antreibt’ (Epheser 4:22-24). Jeder, der Schlechtes treibt, auch ein Homosexueller, kann in seinem Denk- und Verhaltensmuster radikale Änderungen vornehmen, und viele haben diese Umwandlung bereits gemeistert. Jesus selbst hat solchen Personen gepredigt; und wenn sie Reue zeigten, waren sie ihm willkommen (Matthäus 21:31, 32).
Christen sind reuevolle Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen willkommen. Jeder kann uneingeschränkt Nutzen aus der Vergebung Gottes ziehen, wenn er eine unsittliche Lebensweise, gleich welcher Art, aufgegeben hat, denn „Jehova ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke“ (Psalm 145:9).
Christen sind bereit, allen Menschen, auch Personen, die noch gegen homosexuelle Neigungen ankämpfen, den nötigen geistigen Beistand zu geben. Das ist im Einklang mit Gottes eigener liebevoller Vorgehensweise, denn die Bibel sagt: „Gott . . . empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“ (Römer 5:8).
[Fußnote]