Leid - real oder Illusion?

Alles muss man ja auch nicht verstehen können. :)
Und solange man Glücklich ist und seinen Mitmenschen kein leid zufügt ist alles Super.

@killimini
Die Sache ist nur: wir fügen de facto mitunter Anderen schon unbewust Leid zu. Es lässt sich nicht immer vermeiden. Dadurch lernen wir aber Wichtiges für den Umgang mit den Menschen.

@Firehorse
Ja. Aber man muss unterscheiden zwischen.

-absichtlich zugefügtem Leid
-unbeabsichtigtem Leid
-nicht absichtlichem Leid das aber unausweichlich ist.

@killimini
Stimmt, es hat ein unterschiedliches Karma. Lernen tut man generell aus Allem.

Für mich persönlich war es am allerwichtigsten, mein eigenes zu verstehen, anzunehmen und es möglichst umzukehren, das Positive daraus zu ziehen für mich - und somit für Andere.
Leid ist Teil der be-dingten, materiellen Welt.

@Firehorse
Leid in positives wandeln oder leid verdrängen und positives hervorheben?

@killimini
Ich meine Ersteres. Möchtest Du jetzt dazu gerne noch etwas Konkretes wissen?

@Firehorse
Wurde mir zwar schon erklärt aber ich verstehs immer noch nicht. Ja gerne. Ich kenne nur letzteres was ich selber auch mache.

@killimini
Das ist doch super! Du arbeitest an Deinen Stärken, optimal. Und wenn Du den Schwächen keine Energie schenkst, verlieren sie immer mehr an Macht.
(Vielleicht habe ich jetzt auch den Faden verloren, was Deine Frage betrifft.)

@killimini
@Firehorse

Das ist doch super! Du arbeitest an Deinen Stärken, optimal. Und wenn Du den Schwächen keine Energie schenkst, verlieren sie immer mehr an Macht.Text

Warum sollte man an etwas "arbeiten", was keine Realität hat? Wieso Ichverbesserung im Sinne an den "Stärken arbeiten". Ich meine nicht, dass das schlecht ist, sich seiner Stärken bewusst zu werden. Ich vielmehr, es wäre doch konstruktiver, seine Schwächen zu akzeptieren.
Und dann: Wer ist es, der bewertet, was Schwäche, was Stärke ist?

Mein Tip: Schenke Deinen sog. Schwächen im Gegenteil Energie! Füttere sie mit liebevoller Zuwendung/Aufmerksamkeit und sie verwandeln sich in Stärken!
Bedenke immer: Für das SELBST ist jede Art von Ich-Schwäche im Grunde eine Stärke! Was im Ego Tugend ist, ist im SELBST ein Laster!

Ob Leid real oder eine Illusion sei, - eine Entweder-Oderfrage, die mit Ja oder Nein nicht beantwortet ist. Beides, sowohl als auch ist hier der Fall. Solange Du aber die Illusion in einer SELBST-Erfahrung nicht erkennst, bleibt das Leid real und Dein Verständnis vom Leid als Illusion nur ein Gedankenkonstrukt.

@TheLolosophian
Du machst mich jetzt sowas von verlegen (lach!)... Äh - ja; da ist eine Menge dran...wenn Du es so siehst. Also, ich versuche ja beides: den Störgefühlen möglichst keine Energie zu geben, (schaffe ich nicht immer) UND mich mitsamt der Schwächen trotzdem (liebevoll) anzunehmen; ich sage gern: Störgefühle sind die Schatten, welche die Liebe wirft. Sie sind AUCH eine Form von Liebe, nur nicht die freie Form.
Sobald man sich das vergegenwärtigt, empfindet man weniger Leid, denn man sieht sie neutral.
Natürlich ist es eine Frage der Perspektive, ob Leid real ist oder nicht, da hast Du Recht.

Grüße!

TheLolosophian schrieb:Wieso Ichverbesserung im Sinne an den "Stärken arbeiten". Ich meine nicht, dass das schlecht ist, sich seiner Stärken bewusst zu werden. Ich vielmehr, es wäre doch konstruktiver, seine Schwächen zu akzeptieren.
Und dann: Wer ist es, der bewertet, was Schwäche, was Stärke ist?

Man muss beides stärken.
Seine Stärken muss man erweitern und trainieren. Seine Schwächen wie du schreibst akzepieren und versuchen auszumerzen. Das Leben ist ein ständiger lernprozess bei dem man wachsen muss.

@TheLolosophian
Klar, was eine Stärke oder Schwäche ist, hängt wohl viel von der Situation ab. Nehmen wir mal die Aggressivität. Sie kann eine Beziehung belasten, sie kann aber auch in anderen Lebensbereichen Menschen beschützen, z.B. vor einer Gefahr.

@Firehorse
@killimini
Ich hatte mir vor vielen Jahren mal eine Liste gemacht mit sog. Stärken und Schwächen und mir wurde ganz komisch dabei. Bis ich dann sehr viel später feststellte, das waren alles Stärken im Sinne von gesellschaftlichen Wertvorstellungen... das konnte ich mir alles abschminken...lach..

Leid, Krankheit kommt hauptsächlich von unseren GEdanken. Allein schon, dass ich mich als schwach bezeichne, macht mich schwach. Wenn ich von meinen Schwächen rede, rufe ich sie ins Leben. Das sind alles Be-Wertungen im Gut-Schlecht/Böse- Dualismus.

@TheLolosophian
Die eigenen Stärken und Schwächen muss man selber definieren und garantiert nicht diktieren lassen. ;)

@TheLolosophian
Ja! Genau das ist es! Die Be-wertung, das Urteilen und Ver-urteilen, in diesem Fall von sich selbst.
Und WEIL Leid hauptsächlich aus unseren Gedanken stammt, darum halte ich es im Grunde für nicht real - im Sinne von nicht ewig bestehend, sich ständig ändernd, ohne eine Eigennatur.

@killimini
Zu Deinem obigen Beitrag hinsichtlich der Unterscheidung von Leid:

Absichtlich zugefügtes Leid hat zur Folge, dass dieses Leid wie ein Echo zurückkommt, und man dafür irgendwann die Folgen tragen muss.
Bei dem zweiten ist das nicht der Fall.
Das Dritte ist nunmal naturgegeben oft nicht zu ändern.

Firehorse schrieb:Absichtlich zugefügtes Leid hat zur Folge, dass dieses Leid wie ein Echo zurückkommt,

Oftmals. Aber nicht immer...

@killimini
@TheLolosophian
Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einer verstorbenen Nachbarin; (sie wäre jetzt 86 J.).
Ich erzählte von den Geburten meiner Töchter, besonders die zweite war unglaublich lange und schmerzhaft.
Da meinte sie: "Eine Geburt ist doch etwas ganz Natürliches."
Ich antwortete: "Krankheit ist auch etwas Natürliches, doch angenehm ist Beides nicht."
Auch der Tod ist etwas Natürliches.

@killimini

killimini schrieb:Die eigenen Stärken und Schwächen muss man selber definieren und garantiert nicht diktieren lassen.

Das ist einerseits richtig und wäre optimal, aber wir sind ja doch konditioniert in unseren Bewertungen....
Wer definiert hat die (Eigen-)Macht, das ist richtig und in vielen Dingen soll man sich nicht von Aussen bestimmen lassen und kann man sich auch dagegen wehren.
Aber es ist eine Tatsache, dass Du von Kindheit an von aussen definiert wirst und das verinnerlicht hast: Ich bin so, wie die anderen mich sehen, wie die anderen sagen, dass ich bin.
Und da ist anzusetzen: sich immer fragen, wer definiert hier Schwäche bzw. Stärke? Bin ich das selbst oder redet aus mir gerade Papa/Mama/Bezugspersonen wie Lehrer usw. Chefs...