@polos Du schreibst:
Nehmen wir doch mal die Behauptung, dass die Wissenschaft rücksichtslos und grausam gegenüber dem Leben ist.
--------
Wer behauptet denn so etwas? Meinst Du die Wissenschaft als solche oder die Ergebnisse, zu denen sie gelangt? Soweit ich sehe, ist die Wissenschaft absolut wertneutral. Vom Menschen hängt es ab, was er damit anfängt. Und wenn jemand rücksichtlos und grausam ist, dann kann es nur der Mensch sein. An ihm allein liegt es, was er mit der Wissenschaft anfängt. Die Wissenschaft als solche hat mit Weisheit absolut nichts zu tun, weder im negativen noch im positiven Sinne.
Als Nächstes: Was verstehst Du unter "Leben". Würdest Du das bitte einmal definieren?
Du schreibst:
Schneller, Stärker, Klüger heißt die Devise des täglichen Überlebenskampfes.. Von den Verlierern bleiben bestenfalls Knochen. So bringt die Natur im Laufe der Evolution wahre "Monster" hervor. Die grausamsten Wesen, die ohne Reue töten, fressen und zerstören. Das alles führt letztendlich dazu, dass das Leben immer schneller, stärker, klüger und in der letzten Konsequenz beständiger wird
----------
Das Leben wird also im Überlebenskampf immer schneller, stärker und klüger. Ich wieder hole meine Frage: Was verstehst Du unter Leben? Ist es der Sinn des Lebens, immer schneller, stärker und klüger zu werden? Und wozu? Um Monster hervorzubringen?
Jetzt wird´s allerliebst. Denn Du schreibst:
Die Wissenschaft ist demnach nichts anderes als ein Instrument des Lebens, welches in all ihrer Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit lediglich den Kern und das Ziel der Natur widerspiegelt: "Fortschritt um jeden Preis
------------
Der Kern und das Ziel der Natur: Fortschritt um jeden Preis. Bitte definiere mir mal zunächst: Was ist die Natur?
Ist sie eine Wesenheit? und wenn ja, weshalb will sie den Fortschritt. Das erinnert mich an menschliche Vorstellungen vom Fortschritt: Noch bessere Laptops, noch bessere Autos, noch bessere Flugzeuge.Von allem immer noch mehr und immer besser. Ist das der Sinn des Lebens oder der "Natur", wie Du sie vielleicht verstehst?
Du schreibst:
Dein Bestreben Leid verhindern zu wollen wäre somit die eigentliche Gewalt am Leben. Die Zügelung der Wissenschaft durch Werte und Normen, die Verlangsamung der Entwicklung und die Rückwärtsgewandtheit aus Furcht vor möglichen Konsequenzen ist nichts anderes als ein Versuch sich von der Natur abzukoppeln.
----------
Sich von der Natur abkoppeln. Das ist allerdings genau das, was die total instinktlose und von allen guten Geistern verlassene "Wissenschaft" heute tut. Oder besser gesagt: Es ist der von allen guten Geistern verlassene Menssch, der seine Wurzeln vergessen hat und den Kontakt zur Natur, wie sie andere Menschen als Du verstehen, verloren hat. Die Konsequenzen sind heute mehr als deutlich schon sichtbar.
Du schreibst:
Ich würde sogar sagen, dass es ein Versuch ist die Gesetze des Lebens aus einem selbstzerstörerischen Wahn heraus zu umgehen.
-------
Nun stellst Du die Dinge tatsächlich völlig auf den Kopf. Es ist eben diese Wissenschaft oder besser: der Menchen, der sie betreibt, der auf wahnsinnige Weise der Selbstzerstörung entgegengeht. Bist Du wirklich so blind, das nicht zu sehen? Eben: Der Mensch handelt heute den Gesetzen des Leben völlig entgegen.
Weiter schreibst Du:_
Dieser Vorstoß muss jedoch zwangsweise scheitern. Und selbst wenn die Menschheit es schaffen sollte eine ökologisch ausgewogene und "naturverbundene" Gesellschaft zu bilden, wird dies unweigerlich zu ihrem Untergang führen. Einem langsamen und leisen Untergang.
Der Mensch wäre dann nichts anderes als eine weitere Sackgasse der Evolution. Ein Haufen Knochen, die eine künftige "Krone der Schöpfung" mit ihren Füßen treten würde, darüber spekulierend: Warum eine so vielversprechende Spezies letztendlich auf der Strecke bleiben musste?
-----------
Zum Untergang der Menschheit führt der Weg zwangsweise, wenn der Mench die Resultate seiner an sich wertneutralen Wissenschaft weiterhin so missbraucht, wie er es heute tut. Deshalb ist die Unterordnung der Wissenschaft unter die Weisheit absolut lebensniotwendig für den Weiterbestand der Menschheit.