Philosophie
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Erkenntnistheorien

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erfahrung, Verstand, Wirklichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 13:52
Hallo, ich schreibe gerade ein Essay über die Frage „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“. Findet ihr meine Argumente schlüssig? Ich freue mich sehr über Feedback und neue Argumente:

Essay: Wie wirklich ist die Wirklichkeit wirklich?
Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich meine Flasche vor mir auf dem Tisch. Ich sehe sie und, so scheint es, existiert sie auch in der Wirklichkeit. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich: Könnte es sein, dass ich gerade träume und die Flasche eigentlich gar nicht existiert? Oder ist das nur reine Gedankenspielerei?

Die Annahme, dass unsere Sinne uns ein unverfälschtes Abbild der Realität liefern, deckt sich mit unserer alltäglichen Erfahrung. Unsere Sinne bieten verlässliche Informationen, die es uns ermöglichen, sicher zu handeln: Wenn ich ein Glas sehe, kann ich es greifen; wenn ich ein Auto wahrnehme, weiche ich ihm aus.
Warum sollten wir also an unseren Sinnen zweifeln, wenn sie im Leben doch zuverlässig sind?

Nun, das sind sie meiner Meinung nach nicht: Unsere Sinne können uns täuschen. Optische Täuschungen, Träume oder Halluzinationen zeigen, dass wir die Welt nicht immer so wahrnehmen, wie sie tatsächlich ist. Ein Strohhalm, der im Wasser gebrochen scheint, ist in Wirklichkeit gerade.

An dieser Stelle könnte man einwenden, dass die Erkenntnis der optischen Täuschung selbst wieder auf Erfahrung durch unsere Sinne basiert: Wenn wir den Strohhalm aus einer anderen Perspektive betrachten, sehen wir, dass er nicht gebrochen ist.❓

Nichtsdestotrotz kann meines Erachtens nicht alles Wissen aus Erfahrung stammen. Gewisse Konzepte wie das Ursache-Wirkungs-Prinzip können wir nicht direkt durch unsere Sinne erfassen. Wenn ich beispielsweise eine Kugel werfe, nehme ich mit meinen Sinnen wahr, dass die Kugel gegen den Kegel stößt und dieser sich bewegt. Wir schließen daraus, dass die Bewegung der Kugel (die Ursache) die Bewegung des Kegels (die Wirkung) hervorgebracht hat, obwohl wir die Verbindung (die Ursache) selbst nie direkt wahrnehmen.
Diese Erkenntnis ist somit nicht direkt durch Sinneserfahrungen, sondern lediglich durch unseren Verstand möglich.

Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.


3x zitiertmelden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 14:17
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:„Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“
Dass der Titel schon vergeben ist, ist bekannt?
https://www.buecher.de/artikel/buch/wie-wirklich-ist-die-wirklichkeit/12740891/


Ist übrigens ein richtig cooles kleines Buch.^^


melden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 14:46
@rationalistin

Die Frage gehört mehr in den Bereich "Philosophie" und wenn Du Dich solche Dinge fragst, macht es wo schon Sinn, sich erstmal mit der Philosophie dazu zu beschäftigen, da wurden in über 100 Jahren viele Meter an Büchern zu geschrieben.

Einsteigen kann man da gut bei Wikipedia.

Wikipedia: Wirklichkeit
Wikipedia: Ontologie
Wikipedia: Schichtenlehre (Philosophie)

https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?autor=&thema=Wirklichkeit


melden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 14:52
@rationalistin
Glaube der Film "Inception" passt dir da gut rein... Protagonisten sind in der Lage in Träume luzid einzutauchen, Handlungen zu vollführen, bewusst... Aber was ist am Ende... Ist die Realität wirklich real oder ist man immernoch in einem Traum?

Realität kann imo nicht nachgewiesen werden, sondern nur statuiert...
"Sinne" sind Sensoren, die unserem Gehirn Signale geben. Ob diese Signale tatsächlich aus einer Realität verursacht sind, weiß man nicht, kann auch imaginär sein, eingebildet, Traum.


melden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 14:55
@behind_eyes

Ja, und ich Wahrscheinlichkeit steigt, wenn ich so in die USA blicke, kann das nur ein Traum sein, ein Albtrauen, will man meinen.


melden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 15:47
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.
Nun, die Sinne waren erst einmal nicht für Erkenntnis gedacht, sondern fürs Überleben:
Fressen, nicht gefressen werden, sich fortpflanzen usw.

Schau Die an, wie lange die Menschehit gebraucht hat, bis sie auf das scheibnnbar triviale F = m * a kam. Und noch heute gibt es Leute, die diese Theorie nicht kennen oder nicht verstehehn oder ablehnen (letzens noch mit einem diksutiert, der dann gegen Ende die Newton anlehnte und sich wähnte auf einer flachen Erde zu leben).

Wir leben halt in einer ganz kleinen Nische. Sehr große oder sehr kleine räumleiche oder zeitliche Distanzen können wird uns nicht vorstellen, war auch zum Überleben nicht nötig.

Und mit Überlegung sind wir nicht einmal bei RT oder QM. Und beide legen sogar der Erkenntnis harte Grenzen auf.

Alles gar nicht so einfach.

Grüße
Omega Minus


melden

Erkenntnistheorien

23.11.2024 um 17:38
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Nichtsdestotrotz kann meines Erachtens nicht alles Wissen aus Erfahrung stammen. Gewisse Konzepte wie das Ursache-Wirkungs-Prinzip können wir nicht direkt durch unsere Sinne erfassen. Wenn ich beispielsweise eine Kugel werfe, nehme ich mit meinen Sinnen wahr, dass die Kugel gegen den Kegel stößt und dieser sich bewegt. Wir schließen daraus, dass die Bewegung der Kugel (die Ursache) die Bewegung des Kegels (die Wirkung) hervorgebracht hat, obwohl wir die Verbindung (die Ursache) selbst nie direkt wahrnehmen.
Diese Erkenntnis ist somit nicht direkt durch Sinneserfahrungen, sondern lediglich durch unseren Verstand möglich.
Das erinnert mich sehr stark an Hume... hast du das vielleicht von ihm übernommen ?
Ich würde allerdings entgegen Hume sagen, das wir auch die Verursachung sehen können... wir sehen doch wie die Kugel an den Kegel stößt und diesen dadurch bewegt... wieso sollten wir uns das nur denken können ?
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.
Hier möchte ich einmal Kant ins Spiel bringen... auch dieser geht von zwei Quellen der Erkenntnis aus, Sinne und Verstand...
Die Sinne spielen also auf jeden Fall bei der Erkenntnis eine Rolle... doch wie bei Hume denkt Kant das z.B. die Kausalität aus dem Verstand gewonnen werden muss... bei Kant spielen also Sinne und Verstand in Kombination miteinander die Rolle der Erkenntnis...

Wenn du von Ideen sprichst musst du erst einmal sagen was Ideen sein sollen...
Bei Kant sind Ideen Begriffe ohne Inhalt... also etwas das nicht aus den Sinnen gewonnen werden kann...
Wenn du diese Form von Idee meinst macht es Sinn, dass wir diese Ideen nicht durch die Sinne gewinnen...
Auf diese Ideen schließen wir vielmehr mit der Vernunft, weil sie alles übersteigen, was uns die Sinne wahrnehmen lassen...
Zum Beispiel die Idee von Gott...


melden

Erkenntnistheorien

24.11.2024 um 11:08
@rationalistin
Die erste Hälfte gut, da würde Descartes wunderbar passen. Danach verlierst du den Fokus (ab dem Absatz mit dem roten Fragezeichen) und schreibst nicht mehr zum eigentlichen Thema.


melden

Erkenntnistheorien

24.11.2024 um 12:43
Ich habe mein Essay anhand eurer Vorschläge gerade nochmal überarbeitet. Ist meine Meinung jetzt verständlicher?

Essay: Wie wirklich ist die Wirklichkeit wirklich?

Einleitung
Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich meine Flasche vor mir auf dem Tisch. Ich sehe sie und, so scheint es, existiert sie auch in der Wirklichkeit. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich: Könnte es sein, dass ich gerade träume und die Flasche eigentlich gar nicht existiert? Oder ist das nur reine Gedankenspielerei?

Pro Empirismus
Die Annahme, dass unsere Sinne uns ein unverfälschtes Abbild der Realität liefern, deckt sich mit unserer alltäglichen Erfahrung. Unsere Sinne bieten verlässliche Informationen, die es uns ermöglichen, sicher zu handeln: Wenn ich ein Glas sehe, kann ich es greifen; wenn ich ein Auto im Straßenverkehr wahrnehme, weiche ich ihm aus.
Warum sollten wir also an unseren Sinnen zweifeln, wenn sie im Leben doch zuverlässig sind?

Pro Rationalismus
Nun, das sind sie meiner Meinung nach nicht: Unsere Sinne können uns täuschen, unter anderem der Tastsinn, der über Nervenzellen in der Haut funktioniert. Diesen Sinn kann man ganz leicht in einem Selbstversuch täuschen: Greift man mit überkreuztem Finger auf die Nasenspitze, fühlt man zwei Nasenspitzen.

Pro Empirismus
An dieser Stelle könnte man einwenden, dass die Erkenntnis dieser Täuschung selbst wieder auf Erfahrung durch unsere Sinne basiert: Wenn man nur mit einem Finger die Nasenspitze berührt, fühlt man nur eine Nasenspitze.
Doch woher wissen wir nun, ob wir in Wirklichkeit eine oder zwei Nasenspitzen haben?

Pro Mischung
Meiner Meinung nach liegt die Antwort darauf in unserem Verstand, denn nicht alles Wissen kann lediglich aus Sinneserfahrungen stammen. Beispielsweise sind am Ursache-Wirkung-Prinzip sowohl unsere Sinne als auch unser Verstand beteiligt: Durch unsere Augen und Ohren (Sinne) nehmen wir wahr, dass jemand eine Tasse auf den Boden wirft und diese zersplittert. Unser Verstand - bzw. unser Gehirn - speichert diese Ereignisse zeitlich und verknüpft sie miteinander. Unser Gedächtnis ermöglicht uns somit, eine Reihenfolge von Ereignissen zu erkennen. Selbst paradoxe Überlegungen, wie die Idee, dass die Tasse zersplitterte und deshalb geworfen wurde, zeigen die Verarbeitung des Ursache-Wirkungsprinzips durch das Gehirn.

Schlussteil
Zusammenfassend lässt sich meines Erachtens sagen, dass die Wirklichkeit unabhängig von unserer eigenen Existenz nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Unsere Sinne fungieren als Sensoren, die Signale an das Gehirn senden, aber ob diese Signale tatsächlich von einer realen Außenwelt stammen oder nur Produkte unserer Vorstellung sind, bleibt ungewiss.
Im Grunde können meine Gedankengänge genauso gut ein Traum sein. Zwar könnte ich mit meinem Verstand prüfen, ob mein Text stabil bleibt, wenn ich ihn erneut lese, doch auch solche Tests können in einem Traum simuliert werden.


melden

Ähnliche Diskussionen
Themen
Beiträge
Letzte Antwort
Philosophie: Weisheit und Lebenserfahrung - Grundsätzlich eine Frage des Alters?
Philosophie, 27 Beiträge, am 17.01.2024 von BlubberBlase03
Kephalopyr am 18.11.2021, Seite: 1 2
27
am 17.01.2024 »
Philosophie: Können wir ohne Erfahrung Erkenntnisse über die Welt gewinnen?
Philosophie, 40 Beiträge, am 07.12.2024 von paxito
kaktuss am 24.11.2024, Seite: 1 2
40
am 07.12.2024 »
von paxito
Philosophie: Urgrund aller Ablehnung - Schaden oder Sinn­lo­sig­keit?
Philosophie, 40 Beiträge, am 03.12.2021 von bleakhouse
Dr.Precht am 09.04.2012, Seite: 1 2
40
am 03.12.2021 »
Philosophie: Ist Lachen eine verborgene Rationalität?
Philosophie, 20 Beiträge, am 17.02.2020 von Draconier
Archibald am 19.12.2019
20
am 17.02.2020 »
Philosophie: Darf man im Leben nicht feinfühlige Emotionen haben?
Philosophie, 38 Beiträge, am 06.11.2016 von NovaFusion
Archibald am 05.11.2016, Seite: 1 2
38
am 06.11.2016 »