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Erkenntnistheorien

7 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erfahrung, Verstand, Wirklichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Erkenntnistheorien

gestern um 13:52
Hallo, ich schreibe gerade ein Essay über die Frage „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“. Findet ihr meine Argumente schlüssig? Ich freue mich sehr über Feedback und neue Argumente:

Essay: Wie wirklich ist die Wirklichkeit wirklich?
Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich meine Flasche vor mir auf dem Tisch. Ich sehe sie und, so scheint es, existiert sie auch in der Wirklichkeit. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich: Könnte es sein, dass ich gerade träume und die Flasche eigentlich gar nicht existiert? Oder ist das nur reine Gedankenspielerei?

Die Annahme, dass unsere Sinne uns ein unverfälschtes Abbild der Realität liefern, deckt sich mit unserer alltäglichen Erfahrung. Unsere Sinne bieten verlässliche Informationen, die es uns ermöglichen, sicher zu handeln: Wenn ich ein Glas sehe, kann ich es greifen; wenn ich ein Auto wahrnehme, weiche ich ihm aus.
Warum sollten wir also an unseren Sinnen zweifeln, wenn sie im Leben doch zuverlässig sind?

Nun, das sind sie meiner Meinung nach nicht: Unsere Sinne können uns täuschen. Optische Täuschungen, Träume oder Halluzinationen zeigen, dass wir die Welt nicht immer so wahrnehmen, wie sie tatsächlich ist. Ein Strohhalm, der im Wasser gebrochen scheint, ist in Wirklichkeit gerade.

An dieser Stelle könnte man einwenden, dass die Erkenntnis der optischen Täuschung selbst wieder auf Erfahrung durch unsere Sinne basiert: Wenn wir den Strohhalm aus einer anderen Perspektive betrachten, sehen wir, dass er nicht gebrochen ist.❓

Nichtsdestotrotz kann meines Erachtens nicht alles Wissen aus Erfahrung stammen. Gewisse Konzepte wie das Ursache-Wirkungs-Prinzip können wir nicht direkt durch unsere Sinne erfassen. Wenn ich beispielsweise eine Kugel werfe, nehme ich mit meinen Sinnen wahr, dass die Kugel gegen den Kegel stößt und dieser sich bewegt. Wir schließen daraus, dass die Bewegung der Kugel (die Ursache) die Bewegung des Kegels (die Wirkung) hervorgebracht hat, obwohl wir die Verbindung (die Ursache) selbst nie direkt wahrnehmen.
Diese Erkenntnis ist somit nicht direkt durch Sinneserfahrungen, sondern lediglich durch unseren Verstand möglich.

Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.


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Erkenntnistheorien

gestern um 14:17
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:„Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“
Dass der Titel schon vergeben ist, ist bekannt?
https://www.buecher.de/artikel/buch/wie-wirklich-ist-die-wirklichkeit/12740891/


Ist übrigens ein richtig cooles kleines Buch.^^


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Erkenntnistheorien

gestern um 14:46
@rationalistin

Die Frage gehört mehr in den Bereich "Philosophie" und wenn Du Dich solche Dinge fragst, macht es wo schon Sinn, sich erstmal mit der Philosophie dazu zu beschäftigen, da wurden in über 100 Jahren viele Meter an Büchern zu geschrieben.

Einsteigen kann man da gut bei Wikipedia.

Wikipedia: Wirklichkeit
Wikipedia: Ontologie
Wikipedia: Schichtenlehre (Philosophie)

https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?autor=&thema=Wirklichkeit


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Erkenntnistheorien

gestern um 14:52
@rationalistin
Glaube der Film "Inception" passt dir da gut rein... Protagonisten sind in der Lage in Träume luzid einzutauchen, Handlungen zu vollführen, bewusst... Aber was ist am Ende... Ist die Realität wirklich real oder ist man immernoch in einem Traum?

Realität kann imo nicht nachgewiesen werden, sondern nur statuiert...
"Sinne" sind Sensoren, die unserem Gehirn Signale geben. Ob diese Signale tatsächlich aus einer Realität verursacht sind, weiß man nicht, kann auch imaginär sein, eingebildet, Traum.


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Erkenntnistheorien

gestern um 14:55
@behind_eyes

Ja, und ich Wahrscheinlichkeit steigt, wenn ich so in die USA blicke, kann das nur ein Traum sein, ein Albtrauen, will man meinen.


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Erkenntnistheorien

gestern um 15:47
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.
Nun, die Sinne waren erst einmal nicht für Erkenntnis gedacht, sondern fürs Überleben:
Fressen, nicht gefressen werden, sich fortpflanzen usw.

Schau Die an, wie lange die Menschehit gebraucht hat, bis sie auf das scheibnnbar triviale F = m * a kam. Und noch heute gibt es Leute, die diese Theorie nicht kennen oder nicht verstehehn oder ablehnen (letzens noch mit einem diksutiert, der dann gegen Ende die Newton anlehnte und sich wähnte auf einer flachen Erde zu leben).

Wir leben halt in einer ganz kleinen Nische. Sehr große oder sehr kleine räumleiche oder zeitliche Distanzen können wird uns nicht vorstellen, war auch zum Überleben nicht nötig.

Und mit Überlegung sind wir nicht einmal bei RT oder QM. Und beide legen sogar der Erkenntnis harte Grenzen auf.

Alles gar nicht so einfach.

Grüße
Omega Minus


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Erkenntnistheorien

gestern um 17:38
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Nichtsdestotrotz kann meines Erachtens nicht alles Wissen aus Erfahrung stammen. Gewisse Konzepte wie das Ursache-Wirkungs-Prinzip können wir nicht direkt durch unsere Sinne erfassen. Wenn ich beispielsweise eine Kugel werfe, nehme ich mit meinen Sinnen wahr, dass die Kugel gegen den Kegel stößt und dieser sich bewegt. Wir schließen daraus, dass die Bewegung der Kugel (die Ursache) die Bewegung des Kegels (die Wirkung) hervorgebracht hat, obwohl wir die Verbindung (die Ursache) selbst nie direkt wahrnehmen.
Diese Erkenntnis ist somit nicht direkt durch Sinneserfahrungen, sondern lediglich durch unseren Verstand möglich.
Das erinnert mich sehr stark an Hume... hast du das vielleicht von ihm übernommen ?
Ich würde allerdings entgegen Hume sagen, das wir auch die Verursachung sehen können... wir sehen doch wie die Kugel an den Kegel stößt und diesen dadurch bewegt... wieso sollten wir uns das nur denken können ?
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Somit glaube ich nicht, dass unsere Sinne die Quelle für unsere Ideen und somit unsere Erkenntnis sind.
Hier möchte ich einmal Kant ins Spiel bringen... auch dieser geht von zwei Quellen der Erkenntnis aus, Sinne und Verstand...
Die Sinne spielen also auf jeden Fall bei der Erkenntnis eine Rolle... doch wie bei Hume denkt Kant das z.B. die Kausalität aus dem Verstand gewonnen werden muss... bei Kant spielen also Sinne und Verstand in Kombination miteinander die Rolle der Erkenntnis...

Wenn du von Ideen sprichst musst du erst einmal sagen was Ideen sein sollen...
Bei Kant sind Ideen Begriffe ohne Inhalt... also etwas das nicht aus den Sinnen gewonnen werden kann...
Wenn du diese Form von Idee meinst macht es Sinn, dass wir diese Ideen nicht durch die Sinne gewinnen...
Auf diese Ideen schließen wir vielmehr mit der Vernunft, weil sie alles übersteigen, was uns die Sinne wahrnehmen lassen...
Zum Beispiel die Idee von Gott...


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