@natü natü schrieb:"Ich würde dann nicht glauben, sondern wissen, dass es ihn gibt."
Genauso ist es bei mir. Ich sage zu andern: "Ich glaube". Aber ich selbst weiß!
Begründen? Beweis? Ich muss ja keinem begründen, dass ich eine Freiheit und ein Recht in Anspruch nehme. Höchstens, wenn ich jemand anderen überzeugen möchte. Aber ich zwinge ja niemand; d u hast gefragt...!
Aber vor dir selbst musst du es doch rechtfertigen.
Oder redest du dir ein, dass du weißt?
Ich mein, natürlich musst du es mir nicht sagen wenn du willst, du musst niemanden bekehren und dich für deinen Glauben auch vor niemandem rechtfertigen, aber vor dir selbst musst du es doch irgendwie begründen.
Und wenn du es für dich selbst begründen kannst, solltest du es doch eigendlich auch vor anderen begründen können, oder?
Wenn ich etwas weiß, dann weiß ich immer woher ich das weiß, warum ich es weiß, warum es stimmt usw. Und das kann ich dann auch anderen klar machen.
natü schrieb:Gott gehorchen aus Angst sei nichts wert, nur aus Überzeugung. Ich habe gelernt: Z. B. Angst-Reue bewahrt vor der Hölle, aber Liebesreue ist gottgefälliger und bewahrt auch dann vor der Hölle, wenn man nicht (mehr) beichten kann. Aus "Überzeugung" bereut/gehorcht man aber auch, wenn man im Grunde nur Angst vor Strafe hat. (Auch wenn du aus ethisch minderwertigen Motiven deinem Chef gehorchst, ist deine Arbeit ja nicht ohne Verdienst.)
Aber einem Gott geht es doch nicht darum, dass der Laden läuft, jeder Christ sagt mir immer wieder, dass das Leben ein Test ist, Gott will uns hier etwas vermitteln, uns auf die Probe stellen usw.
Lehren vermittelt man nicht indem man Leute durch androhung von Strafe dazu zwingt sich daran zu halten.
So ein vorgehen wäre meiner Ansicht eines Gottes unwürdigt, und wieder wären bei einer Grundlegenden Meinungsverschiedenheit zwischen mir uns Gott.
Evtl. wurde ich nicht autoritär genug erzogen, aber wenn es Gott wirklich gäbe, dann hätte ich so einiges an seiner Arbeit zu kritisieren, da gibt es viel was ich absolut nicht einsehe und ändern würde.
Nochdazu wurde ich dazu erzogen zu sagen wenn mir etwas nicht passt. Ich würde Gott nicht anbeten und verehren sondern würde ihm konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge zukommen lassen. Evtl. kann er mir dann ja erklären warum sein Weg doch besser ist, wenn die Erklärung gut ist lasse ich mich dann durchaus von ihm überzeugen.
natü schrieb:Nochmal "freier Wille": Ich habe dir doch genau die einschlägige Literatur genannt.
Weiß nicht genau was du da meinst, das letzte was ich im Kopf hab war ein Typ der versucht hat Dinge aus der Bibel wissenschaftlich zu begründen und im Zuge dessen analysiert hat welcher Wal wohl Jona verschluckt hat. Er ging dabei auf Größe und Fressgewohnheiten ein und kam letzendlich zum Pottwal. Missachtete dabei aber, dass kein Wal in der Lage ist zu kotzen, selbst wenn ein Mensch also in einen Wal gelangen könnte und dort überleben könnte(in einem Walmagen ist kein Luft, nur einige andere Gase) wäre es nicht möglich wieder aus dem Wal herauszukommen.
Alles in allem ein eher jämmerlicher Versuch ein Phänomen der Bibel wissenschaftlich zu belegen.
Zumal ohnehin die meisten Theologen von der Walgeschichte sagen, dass das bildlich zu sehen sei.
Was du im Zusammenhang mit dem freien Willen gepostet hast weiß ich nichtmehr, evtl. hab ichs auch überlesen.
natü schrieb:Umgekehrt: Wo war deine Begründung? Es war nur eine Antithese!
"...Aktueller Stand der Forschung". So ein typisches Schlagwort, oft auf diesem Thread, ohne Spezifikation.
1. Freier Wille ist nicht klar definiert.
2. Sowohl unser physikalisches Weltbild als auch die Funktionsweise unseres Gehirn bietet keinen Platz für etwas "freies", alles wird durch irgendetwas bedingt worauf wir keinen Einfluss haben. Das kann man nicht "frei" nennen.
=> Wenn man sagt, dass eine freier Wille die absolute Freiheit von jeglichen äusseren Einflüssen ist, dann wäre ein freier Wille absolut zufällig.
Tatsächlich ist es aber so, dass er nicht zufällig ist, dementsprechend wäre es theoretisch möglich vorherzusagen was Menschen denken, fühlen und tun und wie sie sich entscheiden, wenn man die dazu nötigen Daten hat.
Und wenn etwas vorhersagbar ist, dann ist es sicherlich nicht frei.