@1.21Gigawatt ich wollte eigentlich nicht mehr schreiben, weil man als Gläubiger hier so übel beleidigt wird.
Da deine Entgegnungen gegen das Obige aber geradezu wohlwollend neutral sind und sich um Sachlichkeit wenigstens bemühen, antworte ich nochmal gerne - trotz Zeitmangel.
Entschuldige daher meine Knappheit.
Es ist ein Unterschied, ob ich mit einem Nichtgläubigen spreche, der aus dem atheistischen Umfeld kommt, oder mit einem, der aufgrund seines Moralverhaltens nicht mehr mit dem erlernten Glauben konform gehen will.
Die ersteren sind mir natürlich viel lieber. Sie sind unbefangen. Darum rede ich auch lieber mit interessierten Andersgläubigen als mit lauen Glaubensgenossen.
Da sind wir gleich beim ersten Thema: Die Hölle wird unterschiedlich ausgelegt.
Allerdings. Sogar im Katholizismus, wo die Höllenlehre zum Bestand gehört, ist man in den letzten Jahrzehnten zu einem gr. T. stark davon abgedriftet. Der Grund m. E.: siehe oben. Die Leute stricken sich die Religion, die sie gerade brauchen. Ich halte es - hoffentlich - nicht so. Ich bin lieber bewußt außerhalb der Norm, als dass ich mir die Norm, d. h. die Wahrheit, als Orientierung nehmen lasse.
Und dass man im Christentum sein Leben ändern muss, merkt man auch. Nicht sofort. Aber wie bei jedem Wissen: Je tiefer man in die Materie einsteigt, desto bewußter wird man sich seiner eigenen Lücken.
So trainiert man sich als Gläubiger automatisch auf Selbstdisziplin - also genau das Gegenteil, was hier gern gesagt wird: "Gott als Kaskoversicherung oder als Lückenbüßer für Versager, Faule und Egomanen..." Zumindest theoretisch...
"Ich würde dann nicht glauben, sondern wissen, dass es ihn gibt."
Genauso ist es bei mir. Ich sage zu andern: "Ich glaube". Aber ich selbst weiß!
Begründen? Beweis? Ich muss ja keinem begründen, dass ich eine Freiheit und ein Recht in Anspruch nehme. Höchstens, wenn ich jemand anderen überzeugen möchte. Aber ich zwinge ja niemand; d u hast gefragt...!
Gott gehorchen aus Angst sei nichts wert, nur aus Überzeugung. Ich habe gelernt: Z. B. Angst-Reue bewahrt vor der Hölle, aber Liebesreue ist gottgefälliger und bewahrt auch dann vor der Hölle, wenn man nicht (mehr) beichten kann. Aus "Überzeugung" bereut/gehorcht man aber auch, wenn man im Grunde nur Angst vor Strafe hat. (Auch wenn du aus ethisch minderwertigen Motiven deinem Chef gehorchst, ist deine Arbeit ja nicht ohne Verdienst.)
Nochmal "freier Wille": Ich habe dir doch genau die einschlägige Literatur genannt. Würde ich es selbst ausführlicher als bisher zu begründen versuchen, müßte ich mich vorher noch ein wenig einarbeiten. Und dazu fehlt die Zeit sowie die wahre Hoffnung auf Erfolg bei dir.
Ich weiß nur, dass ich C. Geyers Thesen als Bestätigung meiner Auffassung entdeckte, als ich vor Jahren seinen Aufsatztitel im Feuilleton zum Thema sah...
Umgekehrt: Wo war deine Begründung? Es war nur eine Antithese!
"...Aktueller Stand der Forschung". So ein typisches Schlagwort, oft auf diesem Thread, ohne Spezifikation. Die Diskussion ist doch kontrovers!
Und wenn hier Leute mit sowas angeben, sind es vermutlich keine Wissenschaftler.
Determinismus ist eine philosophische Richtung/ ist eine Interpretation. Wo greift man sich aber bei naturwissenschaftlichen Experimenten Interpretation her? Die hat doch da gar nichts zu suchen. (Wie ich alles weit oben ja schon sagte.)
Wenn du mich nicht verstehst, vielleicht liegt es an meiner nicht original-wissenschaftlichen Formulierung. Wenn du ebenfalls philosophischer Laie bist, könnte es also höchstens was bringen, wenn man sich - beiderseits - erst einmal auf die grundlegenden Begriffe einigt/ sie studiert. Damit hier nicht nur die Frösche sich was vorquaken.
...Diese Gedanken sind philosophisch und spekulativ, und glaube nicht, wenn/falls du (überhaupt) ein fähiger Naturwissenschaftler bist, diese fielen dir ebenso leicht. Ich bilde mir ein, mir fielen sie (relativ) leicht. Dafür hasse ich Fächer, die empirisches, praktisches Beobachten erfordern.
Mir tun schon die Augen weh. Ich will ins RL. Tschüss!