Gott, kein Gott, und was wir sonst noch nicht wissen
25.06.2012 um 16:31@interrobang
Themenabend. Russland, vor der Bolschewistischen Revolution überwiegend christlich geprägt, ist heute wohlmöglich das einzige Land auf der Welt, das eine tiefgehende Glaubenskrise erlebt hat. Wohl nur in Russland gelang das Projekt einer staatlich gelenkten massenhaften Atheisierung der Gesellschaft.
Ab 1918 konnte man beobachten, wie sich ein großer Angriff des sowjetischen Staates gegen die Kirche bildete, indem die Mitglieder des Klerus zu den gesellschaftlichen Gruppen gezählt wurden, die die 'Neue sozialistische Gesellschaft' scharf ablehnte. Auf diesen ersten Angriff folgte in den Jahren 1929 - 1930 ein zweiter, der eine Folge der Verschärfung der antiklerikalen Gesetzgebung aus den Jahren 1918 - 1922 war. Alle diese Maßnahmen hatten 'die Erleichterung des Kampfes zur Ausrottung der Religion' zum Ziel. Man schloss oder zerstörte Kirchen, beschlagnahmte die Kirchenglocken, entzog den Mitgliedern des Klerus ihre Bürgerrechte, verhaftete und deportierte sie (laut verschiedener Quellen rund 13.000 im Jahre 1930). 1936 gab es in der UdSSR nur noch 15.835 aktive orthodoxe Kirchen (das sind rund 28% verglichen mit der Zahl vor der Revolution). Und hier ist lediglich die Rede von den orthodoxen Kirchen. Wahrscheinlich haben sich der Druck und der Zwang des Atheismus nirgends in einer derartigen Stärke und Form und mit gesamtgesellschaftlicher Auswirkung gezeigt, als in Russland. Und dennoch gelang es nicht, die Kirche gänzlich verschwinden zu lassen
Alle Analysen stellen einheitlich fest, dass nach dem Zusammenbruch des Kommunistchen Regimes eine Art Neuaufbruch, eine Renaissance des religiösen Gefühls, eine immer stärker werdende Präsenz der Kirche entstanden ist. Der Kirchen müsste man sagen, denn neben der orthodoxen Kirche haben viele andere religiöse Strömungen ihren eigenen Neuaufbruch oder ihr bis dato unbekanntes Erscheinen in Russland erlebt, welches als ein weißer Fleck auf der Landkarte galt, in dem man Wurzeln schlagen und sich ausbreiten könnte. Dieses fand in einem solchen Umfang statt, dass einige Analytiker sogar soweit gehen, dass sie Russland mit einer Art Labor vergleichen, einem Land das es erlaubt, den Stellenwert der Religion in der modernen Gesellschaft zu untersuchen. Diese Situation begründet sich durch ein einzigartiges Phänomen: das Wiedererscheinen der Religion in einer 'postatheistischen' Gesellschaft. Ein Wiedererscheinen, das besonders gefördert wird durch die neuen Machtinhaber, die den 'institutionalisierten' Kirchen, aber auch nur diesen, eine wichtige Rolle in der Wiederherstellung der Moral und in den karitativen Organisationen zugestehen.
Wie haben sich die antireligiösen Maßnahmen in der UdSSR manifestiert ? Welche Folgen dieses Prozesses dauern bis heute an? Welche sind die Auswirkungen und Mechanismen der Renaissance der Religiosität in Russland? [Zit. aus: www.wdr.de]
"Die jüdische Lebenswelt in Osteuropa - gestern und heute"
Vor dem Hintergrund der Geschichte der osteuropäischen jüdischen Gemeinden, ihrer fast gänzlichen Zerstörung durch die deutsche Besatzung, der Nivellierung, Atheisierung während der Sowjetzeit wird die aktuelle Situation anhand einiger konkreter Bespiele (u. a. Ukraine/Kiew, Russland(Moskau) dargestellt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Ära nach Stalin. Thema sind auch die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Dissidentenbewegung und das Wiederentstehen jüdischen Lebens nach der Perestroika.
interrobang schrieb:Nur entstanden die taten in Russland nicht im namen des Atheismuses sondern des Stalinismusesdas nenne ich mal Geschichtsfälschung.Russland glaubt wieder an Gott
Themenabend. Russland, vor der Bolschewistischen Revolution überwiegend christlich geprägt, ist heute wohlmöglich das einzige Land auf der Welt, das eine tiefgehende Glaubenskrise erlebt hat. Wohl nur in Russland gelang das Projekt einer staatlich gelenkten massenhaften Atheisierung der Gesellschaft.
Ab 1918 konnte man beobachten, wie sich ein großer Angriff des sowjetischen Staates gegen die Kirche bildete, indem die Mitglieder des Klerus zu den gesellschaftlichen Gruppen gezählt wurden, die die 'Neue sozialistische Gesellschaft' scharf ablehnte. Auf diesen ersten Angriff folgte in den Jahren 1929 - 1930 ein zweiter, der eine Folge der Verschärfung der antiklerikalen Gesetzgebung aus den Jahren 1918 - 1922 war. Alle diese Maßnahmen hatten 'die Erleichterung des Kampfes zur Ausrottung der Religion' zum Ziel. Man schloss oder zerstörte Kirchen, beschlagnahmte die Kirchenglocken, entzog den Mitgliedern des Klerus ihre Bürgerrechte, verhaftete und deportierte sie (laut verschiedener Quellen rund 13.000 im Jahre 1930). 1936 gab es in der UdSSR nur noch 15.835 aktive orthodoxe Kirchen (das sind rund 28% verglichen mit der Zahl vor der Revolution). Und hier ist lediglich die Rede von den orthodoxen Kirchen. Wahrscheinlich haben sich der Druck und der Zwang des Atheismus nirgends in einer derartigen Stärke und Form und mit gesamtgesellschaftlicher Auswirkung gezeigt, als in Russland. Und dennoch gelang es nicht, die Kirche gänzlich verschwinden zu lassen
Alle Analysen stellen einheitlich fest, dass nach dem Zusammenbruch des Kommunistchen Regimes eine Art Neuaufbruch, eine Renaissance des religiösen Gefühls, eine immer stärker werdende Präsenz der Kirche entstanden ist. Der Kirchen müsste man sagen, denn neben der orthodoxen Kirche haben viele andere religiöse Strömungen ihren eigenen Neuaufbruch oder ihr bis dato unbekanntes Erscheinen in Russland erlebt, welches als ein weißer Fleck auf der Landkarte galt, in dem man Wurzeln schlagen und sich ausbreiten könnte. Dieses fand in einem solchen Umfang statt, dass einige Analytiker sogar soweit gehen, dass sie Russland mit einer Art Labor vergleichen, einem Land das es erlaubt, den Stellenwert der Religion in der modernen Gesellschaft zu untersuchen. Diese Situation begründet sich durch ein einzigartiges Phänomen: das Wiedererscheinen der Religion in einer 'postatheistischen' Gesellschaft. Ein Wiedererscheinen, das besonders gefördert wird durch die neuen Machtinhaber, die den 'institutionalisierten' Kirchen, aber auch nur diesen, eine wichtige Rolle in der Wiederherstellung der Moral und in den karitativen Organisationen zugestehen.
Wie haben sich die antireligiösen Maßnahmen in der UdSSR manifestiert ? Welche Folgen dieses Prozesses dauern bis heute an? Welche sind die Auswirkungen und Mechanismen der Renaissance der Religiosität in Russland? [Zit. aus: www.wdr.de]
"Die jüdische Lebenswelt in Osteuropa - gestern und heute"
Vor dem Hintergrund der Geschichte der osteuropäischen jüdischen Gemeinden, ihrer fast gänzlichen Zerstörung durch die deutsche Besatzung, der Nivellierung, Atheisierung während der Sowjetzeit wird die aktuelle Situation anhand einiger konkreter Bespiele (u. a. Ukraine/Kiew, Russland(Moskau) dargestellt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Ära nach Stalin. Thema sind auch die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Dissidentenbewegung und das Wiederentstehen jüdischen Lebens nach der Perestroika.