@Optimist Du bist aber spitzfindig. Hm, mit oder ohne Hl. Geist, wenn er falsch spräche?
Die Institution der "cathedra petri" ist eine sichtbare der Kirche, die die Verkündigung stützt.
Die Unfehlbarkeit der Kirche hängt darum aber nicht an Formalien. Ich habe noch nicht den üblichen ergänzenden Satz zur Unfehlbarkeit des Papstes genannt: Auch die Kirche als Gemeinschaft der Christgläubigen und Getauften ist unfehlbar in dem, was immer und von allen geglaubt wurde. Die Ex-cathedra-Sprüche sind nur das I-Pünktchen darauf.
Man braucht seinen gesunden Menschenverstand bei der Kirche nicht in die Wüste zu schicken. Wenn eine offensichtliche Unstimmigkeit in der Verkündigung aufträte, wäre man nicht gebunden. Aber solches kam nie vor - bisher jedenfalls.
"Abtreibung - Zölibat - Homosexualität"
Da hat sich m. W. aber gar nichts geändert. Der Zölibat wird immer wieder amtlich neu bestätigt.
Abtreibung ist, wie das II. Vatikanische Konzil wiederholt, "ein verabscheuungswürdiges Verbrechen". Alle wesentlich Mitschuldigen an einer Abtreibung ziehen sich die automatische Exkommunikation zu.
Ausgeübte Homosexualität ist, wie die anderen Sünden der Unkeuschheit auch, i. d. R. eine schwere Sünde.
Wenn einige Amtsträger oder Kirchenmitglieder das heute abstreiten oder solche Sünden sogar selber tun, ist das schlimm, ändert aber nichts an Gottes Gebot.
In der pastoralen Praxis freilich werden Sünder heute mit viel mehr psychologischem Feingefühl behandelt als das früher der Fall gewesen sein mag.
Dass die Menschenwürde, unabhängig von seinen Sünden, jedem Menschen zusteht, betont die Kirche heute besonders häufig in ihren Verlautbarungen.