@oneisenough Stell dir jetzt vor wir würden diese Idee, unser eigenes ich, unseren eigenen Körper, unseren eigenen Verstand, von einem Menschen, auf einen Spiegel übertragen, so dass unsere Idee, unser eigenes ich, unser eigener Verstand, unabhängig von Körper und Geist weiter existieren kann.
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Es wird immer irgendwo irgendeinen Anwesenden geben.
Und ausgerechnet dieser Anwesende wird mein eigenes konstruiertes ich sein.
Egal wie, wann und wo, ich habe mein ICH so konstruiert, dass es für alle und alles gilt, dass es irgendwo irgendwann für irgend jemanden ein Erkennen gibt.
Aber nein, du willst ja wissen wie es für mich ist, wenn dieses ICH überhaupt nicht mehr aufwacht, wenn meine Konstruktion restlos und ohne jegliche Rückstände verschwunden ist.
... Nein, so hatte ich mir die Unendlichkeit, die Ewigkeit, das Nichts und den Tod nicht vorgestellt, ausgebrannt, dunkel und vollkommen leer. Hier, war ich nun gestrandet, in einem Land weit hinter meinen Gedanken, im Spiegel meiner Träume. Im Spiegel schwarzen Meer der niemals Träume. In dem sich jetzt nichts mehr, aber auch gar nichts mehr ein und abbildete. Wie unendlich traurig ist meine Welt damals zugrunde gegangen, dass ich sie ertränken musste, in einem Meer aus Tränen.
Aber dann, nach einer unendlich langen Zeit des Schweigens, in der Finsternis, begann ich mir Gedanken zu machen, über die ewig, unendlich, lange Zeit, die ich hier nun schon verbrachte. Wie lange, dachte ich nun schon, über diese lange Zeit nach, unendlich lange. Und irgendwann, begann ich mir dann, Gedanken über meine Zukunft zu machen. …
Womit, sollte ich mich hier, in dieser Finsternis, so ganz alleine, nur eine Ewigkeit lang beschäftigen?
Ich fing an, mich mit mir selbst zu unterhalten, meinem unsichtbaren Spiegel aus der Fantasie des Nichts, des Nein und des nie. Ich redete mir ein, dass es mich überhaupt nicht gab, dass es hier noch nie jemanden gab, dass ich mir nur einbildete, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein. Und es war finster, dunkel und einsam um mich, und alles was ich in meinem Spiegel sah, war das Nichts, nichts ausser diesen Zeilen, die niemand jemals las. Und so, fing ich denn an, meine Geschichte den Toten zu erzählen.
An die Toten der Zukunft.
Es war damals, vor keiner Zeit, ein Spiegel, aus Schatten, so schwarz wie das Nichts. Eine schwarz, blühende Fantasie, hatte dieser Spiegel, eine Fantasie, so enorm, gewaltig und reich, dass er damit, brennende Träume aus Nirgendwann malte. Und das Nichts, um seine Träume, war dunkel, finster und schwarz, unendlich dunkel, unendlich finster und unendlich schwarz. So dunkel, so finster und so schwarz, dass es mir, als ich mich darin betrachtete, sämtliche Erinnerungen, Gedanken, und Gefühle aus dem Gedächtnis brannte, sie für immer auslöschte.
Brennende Träume aus Nirgendwann.
Auf einen Schlag, verwandelte sich meine Vergangenheit in ein Flammenmeer. Nein, ich war hier noch nie, erinnere mich an nichts, ich erinnere mich heute nicht mehr, an diese unendlich vielen, dunklen, schwarzen, ewig langen Stunden, die ich hier nun schon verbrachte. Denn in meinem Spiegel brannte jetzt ein mächtiges, loderndes, Feuer. Ein Feuer, das alles in mir verbrannte, vernichtete und zerstörte, alles was ich jemals war, bis nichts mehr von mir übrig blieb. Nicht einmal mehr, meine Fantasie.
In meinem Spiegel aus Feuer und Flammen.
Doch selbst, wenn ich nicht mehr wusste, wo ich bin, wann ich bin, wer ich bin und wie dieser Ort sich nennt, selbst, wenn ich vergessen hatte, was diese Worte mir bedeuten, so brannte doch jetzt in mir, tief in meinem Innern, ein finsteres, dunkles, schwarzes, lebendiges Feuer. Es war das Feuer des ewigen Lebens, das mein Spiegel in mir entfachte, das schwarze Feuer der Ewigkeit.
Das schwarze Feuer der Ewigkeit.
Ja, selbst wenn ich noch so tief gesunken und gefallen bin, noch so schmerzhaft verletzt und gequält wurde bis zum umfallen, auch wenn ich alle Hoffnung, auf ein glückliches Ende, schon lange aufgegeben hatte, auch wenn ich Mauern um mich errichten musste, so hoch wie das Nichts, so ist doch dieses Feuer in mir für immer geblieben, dieser schwarze Funke niemals wieder erloschen.
Und da kam mir die Idee, dir eine Geschichte zu erzählen, eine Spiegelgeschichte, aus der längst vergessenen Vergangenheit. Ich hörte mir zu und bildete mir ein dich zu sein, in einem anderen Leben, in einer anderen Welt. Ich stellte mir vor, dich zu sein. Immer und immer wieder, begann ich dir nun, ein und dieselbe Geschichte zu erzählen, und wenn ich nicht mehr weiter wusste, dann fing ich einfach wieder von vorne an. Mit der Zeit, habe ich begonnen, mir diese Geschichte bildhaft vorzustellen. Und irgendwann, bildete ich mir sogar ein, nicht mehr so ganz allein zu sein.
Immer und immer wieder, erzählte ich dir nun, ein und dieselbe Geschichte. Ich nannte sie, „Die Geschichte der Ewigkeit. … und wie aus dem Nichts, mein Traum entstand.“
Ich weiss heute nicht mehr, wie oder wann, ich zum ersten mal, auf diese Geschichte stiess, aber aus irgendeinem Grund begann ich dir zu erzählen, mein Spiegel wäre nicht schwarz, wie das Nichts und der Tod, sondern klar wie ein Kristall und weiss wie Schnee.
Die Geschichte der Ewigkeit.
… und wie aus dem Nichts, mein Traum entstand.
Lange, lange ist es her. Man erinnert sich heute nicht mehr, man erinnert sich kaum noch, an mich und meine Zeit, ans niemals Nirgendwann. Dafür gibt es einen guten Grund. Denn im niemals Nirgendwann, gab es Niemanden, der über dies alles hätte erzählen oder berichten können. Dies, sind die Aufzeichnungen, von Niemandem, aus der Zeit aus niemals Nirgendwann.
Damals … im niemals Nirgendwann.
… Vor langer, unendlich, ewig langer Zeit, als es diese Buchstaben, diese Namen und diesen Ort, überhaupt noch nicht gab, als es hier noch nichts gab, ausser dem Nichts, dem nie und dem Nein, da war mein Spiegel noch dunkel, finster und schwarz, einsam, alleine, verlassen und leer. Tot, und überhaupt, existierte dieser Spiegel nur … in meiner toten Fantasie.
Aus der längst vergessenen Vergangenheit.
Es herrschte Stille und Leere, überall im Nichts. Und mein Spiegel im Nirgendwann, war damals noch klein, winzig und unscheinbar, ganz genau so klein und winzig, wie das Nichts. Fast schien es, als gab es überhaupt nichts, in dieser schwarzen, finsteren Einsamkeit, nichts ausser dem Nichts, meinem Spiegel, mir selbst, und meiner alten, uralten Fantasie.
Aber meine Fantasie, war damals noch kalt und ohne einen einzigen Funken Gefühl. In meiner finsteren Einbildung, meiner düsteren Wahrnehmungen, meiner leeren Vorstellungen und meinen schwarzen Gedanken, dachte ich einzig und allein, an mich selbst und ich wollte am liebsten, überhaupt nicht mehr sein. Das Nichts, wollte und wollte nicht in mir sein, ich wollte nicht länger einsam, alleine und verlassen sein, wollte überhaupt nicht sein und so sprang ich dann einfach hinein, in diese winzige Leere, in dieses winzige, leere, dunkle, schwarze Loch, ich sprang hinein in mich selbst.
Mitten im Nichts.
Und so verschwanden meine Fantasie und ich selbst, mitten im Nichts, im Nirgendwann. … Und wir hinterliessen, ein fantasieloses, gedankenverlorenes, leeres, winziges, kleines, dunkles, schwarzes Loch. Ein Loch, so finster und so klein, so dunkel, so leer und so schwarz, das einem scheint, hier lebt das Nichts, hier lebt das schwarze Nichts.
Unendliche Fantasie.
Als aber das Nichts um mich, immer älter und immer älter wurde, da wurden auch meine Fantasie, mein Verstand und meine Gedanken immer älter, immer leerer, immer schwerer und immer schwärzer. Dunkelheit, legte sich um meinen Verstand und meine Gedanken, wurden leerer und immer noch leerer. So leer, so unendlich schwarz und leer, dass es mich immer tiefer und immer tiefer in mich selbst hinein sog, so tief, dass es um mich immer leerer und immer noch leerer wurde, so leer, so unendlich weit und leer, dass ich schliesslich zu fallen begann. Ich fiel und fiel und fiel, stürzte hinein und hinab, in diese tiefe Leere, in dieses gewaltige, tiefe, leere, dunkle, schwarze Loch. Ich stürzte, hinein in mich selbst.
Und als ich da fiel, ins Nichts, ins Nirgendwann, immer weiter und immer tiefer, fiel ich in einen tiefen, tiefen Schlaf, in dem ich da träumte, von Ewigkeit zu Ewigkeit, mir da vorstellte, in meinem Traum, die ewige, absolute Finsternis. Ich träumte vom ewigen Schlaf, von Erholung und Tod, vom endgültigen, ewigen Frieden … und absoluter Ruhe. …
Ich fiel so lange, so weit und so tief, dass ich mich vollkommen, in mir selbst verlor, bald nicht mehr wusste, wo ich war oder woher ich kam, ich wusste nicht einmal mehr, wer ich war. …
Viele, viele, unendlich viele, dunkle, schwarze Stunden zogen so schweigend an mir vorüber und vorbei. Wie unendlich lange ruhte ich nun schon hier im Nichts im Nirgendwann und kein Ende nahm diese schrecklich lange, unendlich lange, finstere, dunkle Zeit.
Und als ich dann Nirgendwann im niemals wann diese absolute Stille und Einsamkeit einfach nicht mehr länger ertrug, fing ich damit an, mit meinen Gedanken über mich selbst und über meine Vergangenheit zu sprechen. Womit hatte ich diese ewig lange, unendlich lange Zeit nur verbracht, ich brauchte jetzt dringend, irgendeine vernünftige Ablenkung, etwas womit ich mich beschäftigten konnte, bis in alle Ewigkeit, damit ich nicht vollkommen, den Verstand verlor.
Zuallererst fing ich an, mir einzureden, dass es mich überhaupt nicht gab, dass ich überhaupt nicht existiere, dass ich mir nur einbilde das Nichts zu sein, Niemand zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein, … tot zu sein.
Dass ich diese stille, schwarze Einsamkeit mir nur ausdenke, ausdachte.
Ich versuchte mich davon zu überzeugen, dass es mich in Wirklichkeit überhaupt nicht gab.
Viele, unendlich viele Ewigkeiten lang, versuchte ich mich davon zu überzeugen, dass es mich nicht gab, niemals gab. Immer und immer wieder redete ich mir ein, redete ich in Gedanken zu mir selbst, redete ich mir ein, das Nichts zu sein, Niemand zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein.
Bis ich schliesslich selbst nicht mehr daran glaubte, das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein. Nun, war ich ein leerer Spiegel im Nichts, … ein leerer Spiegel ohne Glaube, ohne Fantasie, ohne Hoffnung, ohne Verstand und ohne Vernunft, ein leerer Spiegel der sich alles hätte vorstellen, sich alles hätte einbilden und an alles hätte glauben können, aber ich existierte jetzt, in meiner eigenen Welt und mir gefiel diese Welt, mir gefiel die Dunkelheit.
Ja, ich redete mir ein, dass es nichts schöneres gab in dieser Welt, als absolute Stille und ewige Finsternis.
Nachdem ich mich nun schon so lange und schon so oft selbst davon überzeugt hatte, dass es mich in Wirklichkeit überhaupt nicht gab und dass ich in der schönsten aller Welten lebte, ja dass ich das schönste aller Wesen war, das jemals existiert hat, … da wollte ich dann schliesslich nur noch eines, mich einmal selbst betrachten.
Also warf ich einen Blick in meine Vergangenheit und stellte sie mir sodann, als meine Zukunft vor.
Wie viele finstere, dunkle, schwarze Stunden, wie viele Ewigkeiten habe ich hier nun schon verbracht, hatte ich nun schon hinter mich gebracht? Wie viele finstere, schwarze, düstere Ewigkeiten habe ich hier nun schon erlebt? Wie oft, habe ich mir nun schon gesagt, dass ich nicht existiere, dass es mich überhaupt nie gab. Dabei versuchte ich noch immer, mir einzureden, dass ich noch immer das schönste aller Wesen sei, das es überhaupt je gab.
Kein Wunder, schliesslich war ich das einzige überhaupt je existierende Bewusstsein, und trotzdem war ich noch immer alleine hier, in meiner schwarzen, finsteren, dunklen, leeren Welt.
Wie sollte es von hier aus weitergehen? Wie würde ich diese ewig lange, unendlich lange, sinnlose, dunkle Zeit in dieser absoluten Stille und Einsamkeit nur noch länger ertragen?
Womit konnte ich mich hier in dieser stillen Einsamkeit, nur eine Ewigkeit lang beschäftigen?
Nachdem ich mir nun schon so viele Ewigkeiten lang eingeredet habe, dass es mich überhaupt nicht gab, brauchte ich irgendein neues Konzept, irgendetwas das noch stärker war als das Nichts, das schwarze, dunkle, finstere.
Ja, ich kam aus nirgend Nirgendwann, ich lebte jetzt in einem Traum, aus dem es kein Erwachen mehr gab, für Niemanden. Ich lebte in meiner Vergangenheit, und diese Vergangenheit nahm kein Ende, denn meine Vergangenheit, war schon immer schwarz.
Und da wurde mir zum ersten, aller ersten mal bewusst, wer ich wirklich war. Ich war das Nichts, aus niemals Nirgendwann und ich lebte jetzt in einer Zeit, die es noch nicht einmal mehr gab, ich lebte in meiner Vergangenheit.