@ZonaraZonara schrieb:In der Zeit- und Raumlosen Unendlichkeit war NICHTS, aber NICHTS birgt das Potenzial von etwas, das SEIN könnte.
Dieser Satz von dir ist logisch unwahr. Erstens ist Unendlichkeit etwas anderes als das Nichts. Und auch das Potenzial ist etwas anderes als das Nichts.
Unendlich bedeutet ohne Anfang und ohne Ende, eben un-endlich, oder nicht endlich. Etwas Unendliches hat keinen Bezug zur Zeit. Das bedeutet aber nicht, dass etwas Unendliches nicht vorhanden ist. Es ist lediglich niemals entstanden, weil es eben keiner Zeit unterliegt, um zu sein.
Wenn du also das Unendliche als das Nichts charakterisierst, dann ist da weder etwas zeitlos Anwesendes und schon gar nicht ein irgendwie geartetes Potential enthalten. Entweder etwas ist, oder nicht.
Stattdessen ist das Potential durch Unendlichkeit charakterisiert, und zwar auch deswegen, weil die Formulierung "Potenzial aller Möglichkeiten" keine Zählbarkeit beinhaltet. Anders gesagt: Wenn eine Zählbarkeit vorliegt, dann ist es kein unbegrenztes Möglichkeits-Potenzial, sondern ein begrenztes Anzahl-Potential. Und genau das ist es nicht.
Deswegen ist weder Unendlichkeit das Nichts, noch kann aus einem Nichts ein Potenzial hervorgehen.
Zonara schrieb:Will es aber SEIN, muss es erst im Focus der Aufmerksamkeit sein, weil aber Nichts da war, muss Nichts mit Aufmerksamkeit identisch sein.
Auch dieser Satz ist unwahr. Es beginnt gleich mit den ersten Worten, indem du sagst "Will es aber SEIN...", denn damit beschreibst du einen zeitlichen Vorgang, eine Reihenfolge.
Für das Vorhandensein des Potenzials liegt jedoch keine Reihenfolge zugrunde. Es ist nicht entstanden. Es gibt kein Davor, als es noch kein Potenzial gab. Anders gesagt: Das Potenzial will nicht bzw. beabsichtigt nicht erst, sein zu wollen, wie du es formulierst, sondern es ist bereits das SEIN. Es hat keine Ahnung, was Zeit und Vergänglichkeit ist. Das Potenzial ist nicht nur manchmal, sondern immer. Die Betonung liegt hier auf dem Wort "ist". Daher noch mal: Das Potenzial ist.
Sage dreimal hintereinander den Satz "Das Potenzial ist!", damit es sich einprägt.
:)Zonara schrieb:So gebar die Aufmerksamkeit (die Möglichkeit von) unser Universum und ihre "Gene" gab sie an alles weiter was sie gebar.
Es kann nicht sein, was du hier sagst, denn du beschreibst schon wieder Reihenfolgen und zeitliche Abläufe.
Richtig müßte es wie folgt lauten: Die Aufmerksamkeit gebar das Universum zu keinem einzigen Zeitpunkt, weil es den Eindruck von Zeit nur deswegen gibt, weil Aufmerksamkeit in einer bestimmten Intensität und Qualität ausgeübt wird. Als Ergebnisse dieses unterschiedlichen Ausübens von Aufmerksamkeit entstehen dann die drei Eindrücke, die wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nennen. Das heißt: Wird Aufmerksamkeit ausgeübt, jedoch nicht in jener bestimmten Art und Weise, die diese Eindrücke hervorbringt, dann gibt es auch kein Zeitempfinden. Interessant, nicht wahr?
:)Zonara schrieb:Die Aufmerksamkeit fand immer weitere Möglichkeiten, auch die Möglichkeit Leben entstehen zu lassen.
Auch dieser Satz bedarf des Entfernens der Reihenfolge, die er beschreibt.
Denn im Potenzial findet man keine Möglichkeiten durch Suchen oder Herumprobieren (was Zeit benötigt, die aber im Potenzial als solche noch gar nicht vorhanden ist), sondern man benutzt einfach eine vorhandene Möglichkeit, und zwar mit allem drum und dran.
Ich verstehe allerdings, dass das ohne weitere Erläuterungen vollkommen unverständlich wirkt. Es ist also nicht dein Fehler, wenn ich mir hier erlaube, etwas zu korrigieren, sondern ich betrachte es als Hilfestellung, immer vorausgesetzt natürlich, dass es dein Anliegen ist, meine Darstellungen verstehen zu wollen. Denn ich will hier niemanden zu irgendwas überreden.
Auch der zweite Teil deines Satzes bedarf einer Korrektur. Denn Aufmerksamkeit bringt keine Möglichkeit, Leben entstehen zu lassen hervor, sondern: Leben ist die Fähigkeit, Aufmerksamkeit auszuüben.
Zonara schrieb:Sie ist allgegenwärtig (innerhalb der Reduktion, die sie sich selber, durch eine Bestimmte Wahl der Möglichkeiten auferlegt hat) Bringt sie immer weitere Möglichkeiten hervor.
Wenn du mit Hervorbringen meinst, dass jede Möglichkeit eines dazugehörigen Bewusstseins bedarf, denn sonst würde ja niemand die Möglichkeit bemerken, dann stimmt das, was du hier sagst.
Zur Erinnerung:
Das Potenzial aller Möglichkeiten kann als ein fundamental zugrunde liegendes Kommunikationsverlangen verstanden werden. Aufmerksamkeit ist immer kommunikativ. Und jede Möglichkeit des Potenzials ist dann als ein bestimmter (konzipierter) kommunikativer Ausdruck zu verstehen. Das heißt: Ein Mensch ist ein anderer kommunikativer Ausdruck, als ein Wellensittich, als ein Fisch, oder etwas anderes.
Zonara schrieb:Das Wort Möglichkeiten besagt, dass etwas möglich ist, sagt aber nichts darüber aus ob etwas Verwirklicht ist.
Ja, das ist schwer zu verstehen, dass die Verwirklichung bereits als Möglichkeit vorhanden sein muss. Sie ist nur deswegen nicht verwirklicht, weil kein konkreter Aufmerksamkeitsfokus darauf gerichtet ist.
Zonara schrieb:Wenn ich mich als Möglichkeit betrachte, kann ich zwar alles innerhalb der Möglichkeit die mich hervor brachte (Universum) versuchen zu erkunden, aber nicht was außer halb der Möglichkeit liegt die mich hervorbrachte.
Korrekt. Um das tun zu können, musst du deine Konzipierung loswerden. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass du sterben musst.
:)