@sart Cricetus schrieb am 22.11.2011:Text
Pardon, hatte mich verlesen.
Kein Problem.
:)Cricetus schrieb am 22.11.2011:Text
Ich wage zu bezweifeln, dass die Katharer direkt oder indirekt dem Teufel gehudligt haben oder dass auch nur irgendein Eintscheidungsträger der Kirche das ernsthaft glaubte. Der Glaube hatte sich verbreitet, auch in höheren Schichten, und die Oberhoheit des Papstes abgelehnt. Damit waren die Katharer ein Ärgernis, dass man mit Stumpf und Stil ausrotten musste, bevor sie sich weiterverbreiten konnten. Zumal auch die jeweiligen Landesherren alles andere begeistert von Adeligen waren, die irgendwie einen eigenen Weg gingen. Die Landesherren als seine Verbündeten zu halten war ein weiterer Grund, wieso die Päpste gegen Ketzer vorgingen.
Die ganze "Sie haben den Teufel angebetet"-Sache wurde nur erfunden, um eine Rechtfertigung zu haben, wieso man mal eben ein paar hundert Menschen niedermetzelt.
Wurde ja bei den Templern ähnlich gemacht. Der französische König hatte bei ihnen Schulden und wollte ihre Schätze, also hat er seine römischen Kontakte spielen lassen und schon waren die Templer ein Haufen Baphomet-Anbeter, die vernichtet werden mussten.
Von den Katharern, den Albigensern weiss man ja, das die schwarze Messen hielten, Unzucht trieben, Neugeborene töteten und die christliche Messe ab aburdum geführt haben. Schon letzteres war für den christlichen Glauben eine nicht zu unterschätzende Gefahr, da das gerade in den unwirtlichen Gegenden da die Ketzer Fussfassen konnten, sich schnell verbreitet hat. Es ging also weniger darum einen unliebsahmen Kult aufzuhalten, davon gibt und gab es immer genug und wird es auch immer geben, sondern hzu verhindern, das die einfache Bevölkerung nicht von diesem Irrglauben angesteckt und in die Irre geführt wurde. Dazu aber brauchte es einfach christlicher Orden, und nicht Inquisitoren.
Cricetus schrieb am 22.11.2011:Text
Bzgl. den Ketzer-Gemeinschaften: Stimmt. Und die Aufgabe der Inquisition war es unter anderem, die juristische Rechtfertigung zu liefern.
Aber was die Bedrohung der Gläubigen durch Hexen und Zauberkundige angeht: Bei den meisten Hexenprozessen ging es bestimmt nicht um wirkliche Hexen. Unliebsame Personen, egal ob sie jetzt tatsächlich etwas getan haben oder zu viel wussten, oder ob man sie einfach so nur nicht mehr in der Nähe haben wollte, wurden der Hexerei bezichtigt, um sie loszuwerden.
Wie schon geschrieben, diese Prozesse wurden größtenteils von weltlichen Gerichten durchgeführt. Wenn Rom die Hexen wirklich als große Bedrohung angesehen hätten, hätten sie doch wohl eher die Sache selber in die Hand genommen, anstatt sie den Laien zu überlassen.
Es gibt genügend Beweise für tatsächliches Hexen und zaubrisches Treiben, auch wenn nicht jede angeklagte Hexe auch eine Hexe war.
In einem ordentlichen Hexenverfahren nach Willen der Kirche, war aber immer ein Inquisitor oder zumindest Kirchenmann anwesend, auch wenn die örtliche Richtbarkeit immer darin inwolwiert war, und auch sein musste, aus Personalgründen, und um dem örtlichen Volkszorn genüge zu leisten.