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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

1.456 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Seele, Ich ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
oneisenough Diskussionsleiter
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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 21:40
Was ist es, ohne das keiner von uns in der Lage wäre, irgendetwas zu bemerken?

Was ist es, ohne das niemand in der Lage wäre, eine Frage zu stellen und auch niemand, sie zu beantworten?

Wenn keiner von euch, und auch ich, nicht bewusst wäre, könnten wir dann diese Diskussion fühen?

Was genau ist Bewusstsein?

Ist es nicht dieses Gefühl der Anwesenheit, dieses Gefühl, dass man da ist?


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AnGSt ehemaliges Mitglied

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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 21:46
Sagte nicht Gott zu Moses in der Bibel: sage, "Ich bin" hat dich gesandt?


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 21:54
spiritualität ist ja letztendlich der inbegriff eigenen bezugs zum leben und eigener direkter, unmittelbarer erfahrung im jetzt. also ohne umwege über bücher, prediger, oder worte dritter. diese, sofern aufrichtig und wahrhaft angewandt, sollen darauf abzielen dem, dem es vermittelt wird, auf eigene wege und wahrheiten zu bringen und sich selbst zu finden, also immer 'allein gelassen zu werden'.

ich denke auch, dass dies die zukunft der religion sein wird, dass mehr auf universelle wahrheiten und prinzipien geachtet wird und es keine dogmen und alleingültigkeitsansprüche mehr gibt, sondern jeder seinen eigenen glauben und bezug zum leben entwickelt, eigene wahrheiten findet und lebt und akzeptiert wird, dass es verschiedene und gleichwertige wege nebeneinander gibt, die sich ergänzen, statt auszuschließen.
lesslow in nem anderen thread


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 21:54
@oneisenough
Das finde ich jetzt aber schon originell, daß Du Dein Ich nun höher ansiedelst als alles andere, z.B. das Bewußtsein.
Ich dachte, Du wolltest hier das Gegenteil machen und das Ich bzw. Deine Identifikation mit so etwa wie einem Ich mal in Frage stellen?
Der Punkt ist, DU also Dein Ich, kann sich nach dem Erwachen an nichts erinnern (außer Träume, aber Du meinst ja die traumfreie Schlafphase). Deine Erinnerungsfähigkeit ist eine Tätigkeit Deines Gehirns, und Du meinst nun also, was Dein Gehirn nicht kann, kannst DU nicht? Du definierst Dich und Deine Fähigkeiten nur über Deinen Körper?
Wenn Dein Hirn sich nicht erinnert, dann war da nix?
"Ich" = mein Körper ?

Bitte denk Dir jetzt nicht einfach eine Antwort aus, sodnern denk wirklich mal darüber nach.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 21:57
@oneisenough
Und was macht dich sicher das du recht hast was du hier als richtig darstellst ? Deine eigenen Argumentation führt dich et absurdum :) Sorry mein Freund so ähnliche nihilistische Kuriositäten habe ich in vielen anderen Büchern gelesen. Aber meine praktische Erfahrung widerspricht dem .

Trotzdem behaupte ich es ist beides Wahr :) Warum verneine ich also deine Sicht nicht ? Wenn du das weißt bist du der Wahrheit wirklich nahe .

Ansonsten wirkst du genauso möchte gern Erleuchtet wie die Leute die du kritisierst ;)


Ich liebe das Gesetz des Spiegels deshalb :D

ich würde mir nicht anmaßen Erleuchtet zu sein , ich mag dieses Wort deshalb nicht, weil es so viel falsche Propheten tragen (jetzt im übertragen Sinne)


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:25
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Was genau ist Bewusstsein?

Ist es nicht dieses Gefühl der Anwesenheit, dieses Gefühl, dass man da ist?
DAS wäre ein Ich-Bewußtsein, also der Moment oder die Tat, mit der man sich selbst im Sinne eines Ich erschafft/ wahrnimmt.

Ich habe während einer Meditation mit spezieller Atemtechnik einen Zustand erlebt, in dem man sehr bewußt ist, in dem ich aber mich nicht als etwas Abgegrenztes Definiertes erlebte, sondern nur Bewußtsein war, und zwar in allem, körperlos, ichlos.
Es war nicht so, daß Wahrnehmung eine Tätigkeit war, die von mir, einem Ich, ausgeführt wurde, sondern ich war Wahrnehmung.
Schwer zu beschreiben....

Was ich sagen will, ist, daß Wahrnehumng Bewußsein ist, bzw. das, was Bewußtsein tut. Unabhängig von einer Verkörperung oder einer Definition/ Identifikation seiner selbst.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:34
Erleuchtung ist nichts, was nur irgendwelche spirituellen oder religiösen Menschen erlangen können. Erleuchtung ist nichts anderes als die direkte Erfahrunge subjektiven Bewusstseins, es ist die Erfahrung, dass man all die 'Ichs' und alles ist, dass da in Wirklichkeit nur ein Ich ist, dass sein "Ding" macht.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:34
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Unabhängig von einer Verkörperung
Weshalb ich es zB. unnötig finde über erleuchtung mit hilfe der verkörperung des wortes zu sprechen.
Erleuchtung hat für mich nichts mit worten zu tun, sie wird formlos wahrgenommen.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:41
@Yoshi

Erleuchtung ist nichts Anderes als ein bestimmter Gehirnzustand. Noch ca. 10-20 Jahre und man kann per Knopfdruck in diesen Zustand, oder besser gesagt, in diese Zustände (Erleuchtung ist nicht gleich Erleuchtung), eintauchen. Hoffentlich werden sich die Menschen dann endlich wieder den existenziellen Problemen zuwenden und auf solchen metaphysischen Luxus verzichten. ;)


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:42
@Arikado
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Erleuchtung ist nichts Anderes als ein bestimmter Gehirnzustand.
Bitteschön, wenn du das Glauben willst :)
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Hoffentlich werden sich die Menschen dann endlich wieder den existenziellen Problemen zuwenden und auf solchen metaphysischen Luxus verzichten. ;)
Aha, und zwar welche existenziellen Probleme? Das metaphysische ist genauso von Relevanz. Wir müssen die Probleme von Innen angehen, nur so können wir auch das Außen ändern.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:48
@Yoshi

Bitteschön, wenn du glauben willst, dass ich das glauben will. :)
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Aha, und zwar welche existenziellen Probleme?
Welche Probleme fragt der mich. :D
Zitat von YoshiYoshi schrieb: Das metaphysische ist genauso von Relevanz.
Opium fürs Volk.
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Wir müssen die Probleme von Innen angehen, nur so können wir auch das Außen ändern.
Dem stimme ich zu. Aber ich bin da für Philosophie und Wissenschaft und nicht für Esoterik, Mystik und dergleichen Schnös.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 22:53
@Arikado
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Welche Probleme fragt der mich. :D
Du redest jetzt von Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen etc... aber können wir diese Dinge überhaupt verhindern ;)
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Dem stimme ich zu. Aber ich bin da für Philosophie und Wissenschaft und nicht für Esoterik, Mystik und dergleichen Schnös.
Okay, sagt ja auch keiner, dass wir alles mit Esoterik und Mystik lösen können.

Die Wissenschaft löst auch nicht wirklich existenzielle Probleme, sie findet nur immer wieder irgendwelchen Neuen, meist völlig irrelevanten Kram heraus. Ein neues Teilchen ist entdeckt worden! Juhuu! Was fangen wir jetzt damit an? :D

Und Philosophie ist auch eher meine Kiste, als Esoterik, aber ich würde die Esoterik jetzt nicht so verunglimpfen.


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oneisenough Diskussionsleiter
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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 23:50
@LuciaFackel
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Das finde ich jetzt aber schon originell, daß Du Dein Ich nun höher ansiedelst als alles andere, z.B. das Bewußtsein.
Um hier etwas zu beschreiben, muss ich zwangsläufig Worte benutzen. Unter anderem auch das Wort "ich".

Wenn ich nun schreibe, ich befinde mich VOR meinem Bewusstsein, dann spreche ich nicht auf der Identifikations-Ebene eines "ich bin dies" oder "ich bin das" oder "ich bin so und so", sondern in dem Zustand VOR jeglicher Identifikation. Denn ich bin nun mal kein sich identifizierendes ICH, weil es nur ein "Hilfsmittel" ist, um einen Erlebnischarakter zu erfahren. Doch ich bin nun mal sprachlich gezwungen, das Wort "ich" zu benutzen.

Ich werde das in einem späteren weiteren Beitrag noch deutlicher aufzeigen.
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Deine Erinnerungsfähigkeit ist eine Tätigkeit Deines Gehirns,
Die Fähigkeit, mich zu erinnern, ist keine Fähigkeit meines Gehirn, sondern es ist meine Fähigkeit. Ich bin derjenige, der sich erinnert, und ich benutze dafür mein Gehirn als Ausdruck dessen, was ich da gerade tue. Mein Gehirn ist Teil meines Körpers, und mein Körper ist der manifestierte Ausdruck dessen, was ich im Bewusstsein bin.
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:und Du meinst nun also, was Dein Gehirn nicht kann, kannst DU nicht?
Nein, das meine ich ganz und gar nicht. Mein Gehirn kann nichts von sich aus tun, auch wenn es physikalisch gesehen diesen Eindruck haben könnte. Doch das ist ein Irrtum.

Sondern, dass was ich kann, kann ich mit Hilfe meines Gehirns kommunizieren. Mein Gehirn ist ein ausführendes Hilfsmittel. Es hilft mir, die Teile meines restlichen Körpers in einen harmonischen Einklang, in eine Gesamtwirkung zu bringen. Es denkt selbst nicht darüber nach, welchen Satz ich hier gerade schreiben werde. Ich bin Derjenige, welcher denkt.
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Du definierst Dich und Deine Fähigkeiten nur über Deinen Körper?
Nein, auch das gilt nicht für mich. Mein Körper ist lediglich das Kommunikationsmittel, das ich benutze, um mich mitzuteilen. Ohne das Bewusstsein wäre mein Körper bedeutungslos. Er "ver"-körpert meine geistige Anwesenheit.
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Wenn Dein Hirn sich nicht erinnert, dann war da nix?
Mein Gehirn erinnert sich an gar nichts, sondern es ist Teil meines Erinnerungsvermögens im Bewusstsein.

Verstehst du meine Worte?



@neocortex
Zitat von AmedeuszAmedeusz schrieb:Und was macht dich sicher das du recht hast was du hier als richtig darstellst ?
Weil es nicht meine persönliche Meinung ist, nichts, was ich mir ausgedacht habe oder mir vorstelle. Denn ich bin keine Person. Eine Person zu sein ist eine Illusion im Bewusstsein. Sie entsteht nach dem Erscheinen des "Ich bin" mit den darauf beginnenden Identifikationen, wie "Ich bin dies" oder "ich bin das" oder "Ich bin so und so".

Frage: Warum ist es keine Person, die morgens aufwacht sondern zunächst nur ein reines unpersonifiziertes "Ich bin", ein reines Gefühl der Anwesenheit?

Antwort: Weil es eines Erinnerungsvermögens bedarf, um wissen zu können, für was man sich jeweils hält. Und dieses Erinnern ist ein Akt, der nach dem Erscheinen des "Ich bin" stattfindet und nicht vorher oder beim Erscheinen des "Ich bin". Die Persönlichkeit entsteht also erst danach. Und genau deswegen bin ich keine Person.

Glaube mir kein Wort! Du bist herzlich eingeladen, jede meiner persönlichen Erfahrungen bei dir selbst zu überprüfen. Du wirst bemerken, dass nach dem Aufwachen zuerst das "Ich bin" erscheint, noch vollkommen unpersonifiziert, das reine Gefühl, dass es dich gibt. Und erst danach fängt das Denken an. Prüfe es nach! Dann wirst du wissen, ob es stimmt, und du wirst es nicht mehr nur glauben müssen!
Zitat von AmedeuszAmedeusz schrieb:Ansonsten wirkst du genauso möchte gern Erleuchtet wie die Leute die du kritisierst
Ob ich erleuchtet bin oder nicht, und was du dafür hälst, ist nur für dich von Bedeutung. Ich benötige keine Erleuchtung, um zu sein.

Verstehst du diese Worte?


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oneisenough Diskussionsleiter
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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 23:56
Ein paar Anmerkungen zu dem "Ich bin":

Jeden Morgen beim Aufwachen erscheint als allererstes dieses Gefühl der Anwesenheit. Das heißt: Nicht irgendwer wacht auf, sondern ich. Nicht irgendwer spürt anschließend, dass er einen Körper besitzt und entweder gut oder schlecht geschlafen hat, sondern ich. Nicht irgendwer fühlt nach der Trennung von der Mutter (=Geburt) einen Babykörper, sondern ich. Nicht irgendwer redet im späteren Verlauf des Wachstums anschließend während des Tages zu irgendjemanden, sondern ich.

Dieses "Ich bin"-Gefühl ist die Voraussetzung für jeglichen darauf folgenden Erlebnischarakter. Jedes Lebewesen, ausnahmslos, benutzt dieses "Ich bin". Es bemerkt genau seine Anwesenheit. Es weiß "Ich bin".

Dieses "Ich bin" ist zunächst nichts anderes ein Punkt bestehend aus purer Aufmerksamkeit. Sobald morgens nach dem Aufwachen das "Ich bin" erscheint, weiß es noch nichts von seinem Vorhandensein. Das Wissen um das Vorhandensein bedarf eines Wissenden (=einem weiterem Punkt bestehend aus Aufmerksamkeit), der bezeugt, ein "Ich bin" ist erschienen.

Das morgens erscheinende "Ich bin" muss daher zunächst als reines Objekt im Bewusstsein verstanden werden. Nicht vorher oder nachher, sondern gleichzeitig mit dem Erscheinen dieses Objektes taucht der Beobachter auf, derjenige, der durch Ausüben von Aufmerksamkeit bezeugt, "da ist ein Objekt". Erst in diesem Moment wird das Wissen um das Vorhandensein des "Ich bin" erlangt. Der Wissende selbst ist nicht das "Ich bin", sondern lediglich der Beobachter, der das Wissen erschafft und beinhaltet. Deswegen und nur weil es diesen Beobachter gibt, kann jeder von uns sagen "Es gibt mich". In genau dem Moment der Beobachtung hat das zunächst als Objekt erschienende "Ich bin" seine Subjektivität erlangt.

Was immer im Bewusstsein als Eigenständigkeit erscheint benötigt einen Beobachter, einen Wissenden. Beide sind untrennbar miteinander verbunden. Ähnlich wie zwei Seiten einer Münze.

Nach dem Aufwachen und dem Erlangen dieses Wissens, erfolgt anschließend die erste Identifikation überhaupt, und zwar die mit dem Kommunikationsmittel Körper. Das von nun an als Subjekt agierende "Ich bin" trennt durch den Akt des Ausübens von Aufmerksamkeit in einer bestimmten Intensität und Qualität einen Teil von Aufmerksamkeit von sich ab, um als Ergebnis etwas haben zu können, mit dem es eine Beziehung eingeht. Dieses Ergebnis ist das "Ich" (ohne das "bin"). Gleichzeitig erzeugt das "Ich bin" ein weiteres Ergebnis durch erneutes intensiviertes Aufmerksamkeitsausüben, beispielsweise das, was wir ein Körpergefühl nennen. Damit nun das Gefühl auch empfunden werden kann, bedarf es einer Verschmelzung des "ich" mit dem Gefühl. Das ist aber immer noch nicht der Moment des Fühlens, sondern lediglich das Entstehen einer Beziehung, einer Identifikation.

Diese Identifikation ist zunächst wieder nur als Objekt zu verstehen, damit es seine Eigenständigkeit erlangt und von anderen "Objekten im Bewusstsein" unterschieden werden kann. Denn auch jede Identifikation bedarf erneut des Beobachters, der bezeugt "Da ist jemand, der etwas fühlt". Erst auf diese Weise entsteht das Gefühl und das Wissen um die Identifikation.

Eine solche körperliche Identifikation kann z.B. sein, dass man sich noch müde fühlt, oder ausgeschlafen, oder dass einem der Rücken wehtut, oder man sich verlegen hat, oder dass man sich nach dem Schlafen einfach herrlich erholt fühlt. Fakt ist: Jede diese Identifikationen bedarf des Beobachters, der sie bezeugt und so das Wissen darüber erlangt.

Jeder Einzelne von uns ist tatsächlich nur dieser Beobachter, der Wissende. Der Erlebnischarakter findet zwar auf der "Ich bin"-Ebene statt, doch das Wissen darüber kann nur der Beobachter erlangen. Das bedeutet: Der Wissende ist nicht das eigentliche "Ich bin", sondern es ist das Hilfsmittel, mit dem er das zu Wissende erlangen kann. Der Wissende ist vielmehr der Zeuge, dass ein "Ich bin" erschienen ist.

Dieser Wissende ist ein konkreter geistiger Zustand. Er ist unabhängig von jedem Gedanken, jedem Gefühl. Es ist immer vorhanden, sobald es zu einem Erlebnischarakter kommt. Das ist zunächst die wahre Natur unseres sogenannten Ich.

In Wirklichkeit bin ich auch nicht dieses "Ich bin". Sondern das, woraus es jedes Morgen erscheint und beim Einschlafen wieder verschwindet. Das ist ein ganz anderer Zustand als diese beiden Zustände Wachsein und Schlafen. Dieser Zustand befindet sich a priori zu beiden.

Denn mich gibt es auch, wenn ich weder wach bin, noch schlafe, noch träume. Diese Zustände sind Erscheinungen im Bewusstsein, die auftauchen und wieder verschwinden und haben mit mir nur insofern etwas zu tun, als dass ich der Beobachter dieser wechselnden Zustände bin.

Ist hier jemand, der meine Worte versteht?


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

08.11.2011 um 23:58
@oneisenough
Du stellst aber in einem früheren Beitrag einfach die Behauptung auf, Dein Bewußtsein sei nachts im Schlaf weg.
Woher willst Du das wissen? Doch nur, weil Du Dich nachher im Wachzustand nicht mehr dran erinnern kannst, was im Schlaf war, und im Wachzustand wird Dein Bewußtsein, Dein Denken und Wahrnehmen von Deinem Gehirn dominiert.
Also, nur weil Dein Wachzustand oder Dein Gehirn nix mehr davon weiß, schlußfolgerst Du, Dein Bewußtsein habe sich von Deinem Ich verabschiedet.

Kommt mir so vor, als würde man behaupten, einen Fahrstuhl gäbe es nicht mehr, nur weil man ausgestiegen ist.


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

09.11.2011 um 00:07
"Wenn ich nun schreibe, ich befinde mich VOR meinem Bewusstsein, dann spreche ich nicht auf der Identifikations-Ebene eines "ich bin dies" oder "ich bin das" oder "ich bin so und so", sondern in dem Zustand VOR jeglicher Identifikation. Denn ich bin nun mal kein sich identifizierendes ICH, weil es nur ein "Hilfsmittel" ist, um einen Erlebnischarakter zu erfahren. Doch ich bin nun mal sprachlich gezwungen, das Wort "ich" zu benutzen."

@oneisenough

Benutzt doch einfach "wir" oder lässt das deine mystische Welt nicht zu?


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

09.11.2011 um 00:11
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Dieser Wissende ist ein konkreter geistiger Zustand. Er ist unabhängig von jedem Gedanken, jedem Gefühl. Es ist immer vorhanden, sobald es zu einem Erlebnischarakter kommt. Das ist zunächst die wahre Natur unseres sogenannten Ich.
Wie kann etwas unabhängig von Gedanken und Gefühl sein, wenn es von einem Erkenntischarakter abhängig ist? Sorry, seh ich als Widerspruch, denn Erkenntnis manifestiert sich nun mal gedacht und/ oder gefühlt. Wie sonst sollte sie stattfinden?


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

09.11.2011 um 00:19
@oneisenough
Du benötigst keine Worte um zu sein ,Süß. Genau das mein ich mit pseudo Erleuchtung ^^ Natürlich kommt das von deinem ich was du hier schreibst, weil du so einen Zustand erlebt hast. Währe es nicht so würdest du ihn nicht beschreiben. Du versuchst nur etwas zu verallgemeinern was du subjektiv erlebst den alles was du wahrnimmst ist subjektiv.

Deshalb ist es ja lustig , wenn du die anderen kritisierst oder belehren willst ,verstehst duu was ich mein ;)


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

09.11.2011 um 00:27
Schade dass der Thread "Das Taliensin-Bewusstsein" geschlossen wurde, es deckt sich in gewisser Weise mit den Ansichten von "oneisenough" :D

Allerdings teile ich diese Ansichten nicht !


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Erleuchtung ist, zu wissen, wer man ist

09.11.2011 um 00:32
@Fabiano
Da bist du nicht der Einzige :D


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