@tenetSicher gibt es Liebe ohne Leid. Ich kenne diese Betrachtung aus Meister Eckharts göttlichen Tröstungen
:DSinngemäß: Wenn man das "unvollkommene" liebt, also alles geschaffene, dingliche oder kreatürliche, muss man zwangsläufig auch das Leid mit einkalkulieren, weil es im Unvollkommenen ja selbst enthalten ist. Bleibt also nur die reine Liebe zum allein vollkommenen (Gott) übrig, die kein Leid in sich birgt.
Das mag sogar stimmen. Aber das finde ich, ist dem Menschen nicht wirklich gerecht. Ich bin jedenfalls so ehrlich, dass ich gestehen muss, an dieses Idealbild von Liebe wohl nicht heran reichen zu können. Was ist die Liebe zu einem unsichtbaren Gott im Vergleich zur Liebe eines Menschen aus Fleisch und Blut? Und jetzt sag nicht unvollkommen....
:DBleiben wir mal bei der Liebe zum unvollkommenen, zum dinglichen und kreatürlichen... Eine Liebe ohne jegliche Erwartungen gibt es nicht. Das wäre wieder so ein Idealbild welches man zwar anstreben, aber nie erreichen kann. Wenn ich eine Blume liebe, erwarte ich, dass sie schön wächst, sich entfaltet, etwas von dem was ich ihr an Führsorglichkeit und Liebe gebe, indem ich sie dünge, pflege und gieße, zurück bekomme und sei es nur, ein kleiner neuer Spross der plötzlich aufgeht...
Wer will das was er liebt schon gehen lassen? Denk mal an das Bild vom kleinen Prinzen... Gehen lassen kann man nur, was einem egal ist. Liebe bindet nunmal. Sonst wäre es keine Liebe. Und solche abstrakten Idealbilder die mir etwas von einer Idealliebe die alles mit sich machen lässt und alles hinnimmt und alles gehen lässt erzählen, sind mir in der Tat zu göttlich vollkommen. Da komme ich als unvollkommener Mensch nicht dran !
Wahrheit ist also was anderes... Nun, dann sag mir was Wahrheit ist !