Repulsor schrieb:Warum diskutiert man über Gott?
Weil es manche Menschen nun mal aus reiner Neugier interessiert woher diese irrsinnige Idee einer transzendenten Gottheit oder Existenz eines Leben nach dem Tod herrührt bzw. wie es sein kann das selbst in unser heutigen Zeit noch ernsthaft jemand sein Weltbild auf Basis der Anwesenheit eines fiktiven Wesens aufbaut, welches für soviel Zwietracht unter seinen eigenen Schöpfungen gesorgt hat und für dessen Existenz es noch nicht mal einen ernstzunehmenden Beweis gibt sondern nur die Überlieferungen von, und das muss man noch mal betonen von
Geschichtenschreiben und keinen
Historikern. Auch wenn das Bild für einen selbst recht klar erscheint ist es immer wieder erschreckend erstaunlich wie bestimmte Leute ihre Gewissheit immer wieder auf reiner Annahme stützen und auf kritische Anmerkungen reagieren als wolle man Ihnen ihren Schnuller weg nehmen. Schaut man sich viele Glaubensrichtungen im geopolitischem Kontext an sollte einem klar werden, dass nicht eine von Gott "unterzeichnete", gnädige und allwissende Gnosis für den Einfluss und die Ausbreitung der jeweiligen Religionen gesorgt hat sondern die entsprechenden, zum Teil auch brutalen Machtstrukturen zur damaligen Zeit die oftmals gar keine andere Wahl ließen als das Gottesbild ihres Königs, Kaisers oder Papstes anzuerkennen und damit seinen weltlichten Herrschaftsanspruch zu legitimieren. Schon seltsam, dass Gott im alten Testament ganze Städte vernichten kann oder bei Götzenanbetung auftaucht, jedoch später nach Lust und Laune gewähren ließ. Aber lasst mich raten, ist alles nur ein Test oder? Gott hat einem ja die Wahl gegeben, echt schwaches Argument wie ich finde
;) Es fällt unter anderem auf, dass selbst von philosophisch-theologischer Sichtweise Gott eigentlich immer ein Problem dargestellt hat, und Theologen schon seit Jahrhunderten durch verschiedene Anpassungen ihrer Lehren versuchen ihn und seine Untaten zu rechtfertigen und bisher auch erfolglos zu beweisen. Mit dem Auftreten der modernen Naturwissenschaft wurde das gemacht, was die Leute wohl seit der antiken Naturwissenschaft vergessen hatten, man versuchte den Dingen auf den Grund zu gehen.
Und siehe da, ist nicht mehr viel übrigen von Engeln und Wundern.. stattdessen werden logisch auf erkenntnistheoretischen Grundlagen basierende Erklärungen geliefert die keinerlei Hinweise auf eine besondere "göttliche Beseeltheit" der Dinge liefern, jedoch einen
verstehen lassen wo wir herkommen WARUM wir hier sind, als nur in allem einen tieferen, schwammigen Sinn zu sehen während die Quintessenz dessen einem verborgen bleibt bzw. erst nach dem eigenen Tod auf einen wartet.
WARUM wir hier sind?
Ja das ist eine viel bessere Frage als: Hat es einen SINN das wir hier sind.
WARUM, der Grund weshalb wir hier sind lässt sich ohne weiters erklären, die Evolutionstheorie ist eine TATSACHE!! Evolution hat stattgefunden und bietet Antworten auf Fragen die von der Religion zum Teil noch heute mit Fantasien erklärt werden. Warum fing der Mensch an aufrecht zu gehen, warum konnte er die dadurch gesparte Energie in die Entwicklung andere menschenspezifischer Eigenschaften kanalisieren. Weshalb fing der Mensch an sesshaft zu werden und woher kommen die mythologischen Ähnlichkeiten weltweit wie z.B. die Gesichte der Sintflut oder die Entstehung des Totenkults. Ja, darauf gibt es alles sehr gute und aufregende Antworten die mindestens genauso interessant sind wie die Lehren und das Leben von Jesus, Buddah, Muhammed und Co. die jedoch von vielen Gläubigen nicht akzeptiert werden weil es Ihnen halt nicht in den Kram passt. Stattdessen wird die Glaubwürdigkeit der Naturwissenschaft angeprangert, die Naturwissenschaft dessen antike (und sicher auch vom Zeitgeist vorbelastete
;) ) Vorläufer überhaupt erst ein wichtiges Fundament speziell für die abendländische Theologie lieferte. Es ist eigentlich interessant zu beobachten wie speziell z.B. Kreationisten einfachste wissenschaftliche Sachverhalt ausser acht lassen und selbst ihre Koryphäen mit Unkenntnis glänzen, keinerlei Verständnis für das Gewicht einer "Theorie" bzw. dem Unterschied zu einer Hypothese haben und drittens noch die Frechheit besitzen ihre eigenen Hirngespinnste in einer transzendenten Realität zu positionieren die sich nicht nachweisen lässt jedoch die Allmacht besitzt Einfluss auf unsere materielle Welt zu nehmen.
Die Sinnfrage dagegen ist geprägt von dualistischen, angeborenen, instinktiven Verhaltensweisen die oftmals jedoch auch verständlich, kindische Züge annehmen wenn z.B. eine Absicht hinter dem Wetter oder einer Zufälligen Begegnung vermutet wird. Eine solche Herangehensweise in frühkindlichem Alter versteht sich als Verständnishilfe bzw. Zweckbestimmung der eigenen Umwelt um auch wichtige Abläufe zu antizipieren und nennt sich Teleologie. Manch einer kommt halt nie aus dieser Phase raus.
Deshalb ist die Frage nach dem Sinn des Lebens bezogen auf ein vorbestimmtes, von einem Gott vorgegebenes Ziel einfach irreführend, einengend und alles andere als FREI. Viel mehr sollte man sich Fragen: wodurch gebe ich meinem Leben ein Sinn, wie erfülle ich mein Leben. Wenn jemand für sich entscheidet das er an eine höhere Gottheit in welcher Form auch immer glaubt weil es ihm besser dadurch geht und er meint nur dadurch ein guter Mensch zu sein, soll er das machen, nur soll er gleichzeitig auch so ehrlich sein und zugeben, dass sein Glaube auf unbestätigten und nicht nachweisbaren Annahmen besteht die nicht auch nur im geringsten an der Authentizität der Naturwissenschaft zweifeln lassen. Was nicht bedeutet das diese über allem erhaben ist jedoch ist sie selbstkritisch und darauf bedacht die Rätsel dieser Welt zu lösen anstatt sie hinter einem Vorhang zu verschleiern.