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Warum soll man moralisch handeln?

152 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Moral, Amoral, Moralisches Handeln ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum soll man moralisch handeln?

10.05.2011 um 22:16
@mitras
Ja, dazu muss dann aber auch kommen, dass es der andere wert ist, dass ein Wort von ihm auf die Goldwaage gelegt wird.


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Warum soll man moralisch handeln?

10.05.2011 um 22:24
@Keen83
Ja.

Man darf nicht alles anerkennen, was andere an Worten rausschicken, man kann lernen ihnen vertrauensvoll zu begegnen, ohne ihre Worte zu akzeptieren. Sei weder Pascha noch Kumpel, der Pascha lässt für sich arbeiten, der Kumpel macht alles recht.

Jetzt müde und tschüss.


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Warum soll man moralisch handeln?

11.05.2011 um 11:13
In erster Linie sollte man meiner Ansicht nach vor allem "bewusst" handeln.

Heißt, es sollte mir bewusst sein oder werden, was ich da mache, warum ich es tue und eventuell, was dies möglicherweise für Folgen haben kann. (Das ist nicht immer ersichtlich). Und im weiteren sollte man auch dann dazu stehen, was man macht.

Moral oder Unmoral - Der Beweggrund sollte ersichtlich sein. Oder anders ausgedrückt: Die Absicht dahinter. Gut oder Ungut, Moralisch vertretbar oder nicht, das ist letztlich Auslegungssache. Der eine bezieht sein Moralverständnis aus der Religion, der andere aus dem Humanismus oder sogar aus der Philosophie.

Ich denke es geht letztlich um das kreisen um zwei Prinzipien: Dem Prinzip des Lebens oder des Vernichtens, des Erschaffens oder Zerstörens. Alle Handlungen kann man, wenn man will dort einordnen und sich dann fragen: Welchem Prinzip huldige ich also, wenn ich so oder so handele?

In wieweit das eigene Handeln nach diesen Prinzipien eine gesellschaftliche Akzeptanz findet, ist eine andere Frage. Es kann durchaus sein, dass es da nicht immer Übereinstimmungen gibt. Im positiven Sinne ist es wichtig, dabei vor sich selbst bestehen zu können, was immer man auch tut. Im negativen Sinne kann es allerdings Konsequenzen geben, wenn eine Gesellschaft sozusagen andere moralische Werte vertritt als man selbst. Damit muss man dann auch leben.

Es ist also auch ein permamenter Prozess des Abwägens. Im übrigen ändern sich auch mit der Zeit die moralischen Werte innerhalb einer Gesellschaft. Aber das Prinzip, auf welchem meiner Ansicht nach jede Moral aufgebaut ist, ist die Umkreisung jener genannten zwei Urkräfte, dem Leben und dem Vernichten, dem Erschaffen und dem Zerstören.

Damit einhergehend wird eine Wertung aufgebaut, das eine ist Gut, das andere Böse. Die Moral steht immer auf der einen Seite des Kreises, der sich um das Leben, das Erschaffen, Erhalten, wiederherstellen dreht, die Unmoral steht immer auf der Gegenseite, des Leben nehmens, Vernichtens und des Zerstörens.


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Warum soll man moralisch handeln?

11.05.2011 um 18:24
@Bettman

Also dann ist es ja doch so wie ich geschrieben hatte in meinem ersten Beitrag. Also ist es doch letzendlich egal weil jeder sein eigens Ding als sein Gredo sieht. Letzendlich also ist es wieder der Mensch der es zu dem macht was es ist. Somit kann man es doch schon wieder vergessen.


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Warum soll man moralisch handeln?

11.05.2011 um 22:01
Sicher, das ist was dran an den letzten Beiträgen. Ich behaupte sogar, ein gesunder Verstand muss das erkennen, wenn er seine Sprache ausgerichtet hat. Die Sprache ist das Bezugssystem.

Es gibt dennoch auch die Möglichkeit außerhalb der Sprache nach Semen zu forschen, den kleinsten Bestandteilen der Bedeutung. Z.B. steckt im Begriff der Moral auch so etwas wie Tradition bzw. Beständigkeit und Gegebenheit. Das (moralisch) Gegebene soll nicht hinterfragt werden. Es ist richtig, weil es moralisch ist. Weil es Moral ist, ist es gut.

Derartige Kunstgriffe der Wortbedeutung sind logische Tautologien. Iin der bürgerlichen Erziehung neigte man früher zum Bezug auf den Dritten: Schau, die Kinder in Afrika hungern, darum ess deine Suppe auf! Oder: Schau, alle sortieren Müll, darum tut ein guter Deutscher das! - auch wenn der Müll zum Zwecke der Verbrennung hinterher wieder vereint wird.

@Fabius
Zitat von FabiusFabius schrieb:In wieweit das eigene Handeln nach diesen Prinzipien eine gesellschaftliche Akzeptanz findet, ist eine andere Frage. Es kann durchaus sein, dass es da nicht immer Übereinstimmungen gibt. Im positiven Sinne ist es wichtig, dabei vor sich selbst bestehen zu können, was immer man auch tut. Im negativen Sinne kann es allerdings Konsequenzen geben, wenn eine Gesellschaft sozusagen andere moralische Werte vertritt als man selbst. Damit muss man dann auch leben.
Wie wäre es, wenn alles nicht in moralisch - unmoralisch zu unterteilen wäre, in schwarz - weiß, in gut - böse, in unten - oben? Vielleicht sollte man die Absolutismen näher beleuchten, vielleicht gibt es mehr moralisch und weniger moralisch, mehr gut und weniger gut, noch besser und noch schlechter. Vielleicht darf man unmoralisch sein, aber eben nicht ganz unmoralisch, vielleicht ist es gut unmoralisch zu sein.

Dann kann man eine weitere Ebene unterscheiden. Es kann gut sein, Anstoß zu erregen, Unruhe zu verbreiten, ja, zu peinigen, aber auch genau das Gegenteil. Wenn man einen herzkranken Renter Eistauchen lässt ist es etwas anderes als bei einem ausgeglichenen Sportler. Die Zeit absoluter Begriffe und damit verbundener Wertungen sollte doch hoffentlich vorbei sein, von der Achse des Bösen bis zum bösen entfesselten Kapitalismus. Davor bleibt man dann stehen wie vor einem Götzen und fragt nicht mehr weiter, so einfach kann denken sein.


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 00:11
@mitras

Was mich am allermeisten stört, ist diese Haltung, alles zu relativieren. Es gibt sehr wohl die Absoluten Gegensätze von Schwarz und Weiß und es hilft auch nichts, wenn man dann alles zu einem Einheitsgrau verrührt.

Das ist so die heutige Tendenz, die ich fast überall beobachte, alles wird zu einem Einheitsgrau verrührt, alles wird relativiert. Man darf es offensichtlich nicht mal mehr aussprechen, dass es die absoluten Gegensätze von Schwarz und Weiß überhaupt gibt.

Dabei ist in der Benennung als solches ja noch gar keine Wertung enthalten. Die allerdings macht der Mensch dann, wenn er das Weiße als das Gute und das Schwarze als das Böse darstellt. Geben tut es diese Gegensätze dennoch.

Wobei es sehr wohl auch die Zwischenstufen gibt. Also ein weniger dem einen Pol hinzustrebend oder eben ein weniger dem anderen Pol zustrebend. Trotzdem bleiben zwei absolute Gegensätze für mich bestehen, denen man sich in seiner Gesinnung und in seinem Handeln aber sehr wohl nähern oder entfernen kann. Und diese sind eben um auf der Ebene der Moral zu bleiben: Leben im Geben, Erschaffen, Erhalten und Wiederherstellen und auf der anderen Seite im Vernichten, Zerstören und im Töten letztendlich zugrundeliegend. Und ich wüsste auch nicht was man da relativieren sollte?

Das ist meiner Ansicht nach das, was die Moral im eigentlichen Sinne ausprägt. Ohne diese beiden sich widersprechenden Prinzipien gäbe es gar keine Moral.


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 00:30
@Fabius
Du machst es dir damit etwas zu einfach und wenn man dieses Denken zuende führt entsteht etwas Trennendes. Böse und Gut sind Beurteilungen, Gut und Schlecht können aber auch Wahrnehmungen sein. Absolute Kritierien können nur absolute Wesen aufstellen, nicht ein im Relativen gefangener Mensch. Wir können mit dem Verstand nicht erkennen was gut und schlecht ist, wir müssen unser Unterbewusstsein erforschen um dahin zu kommen.


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 00:52
@mitras

Die Wahrheit ist meistens einfach :D

Da muss man es sich nicht unnötig kompliziert machen, um sie zu erkennen ...

Das Trennende gibt es nicht, was du ansprichst. Das ist nur in deinem Kopf. Wenn man sich zwei Punkte denkt, den einen hell, den anderen dunkel, dann sind das zwar zwei Extreme und dazu noch Gegensätzlich, aber dazwischen ist ein nahezu unendliches Feld aller Zwischenstufen und aller Möglichkeiten. Also wo bitte ist die Trennung?

Es ist vielmehr ein fließender und allmählicher Übergang und eben keine scharfe trennende Grenze vorhanden, ausser eben in deinem Kopf.

Gut und Böse gibt es für das absoluteste Wesen, welches ich Gott nenne, gar nicht. Denn was interessiert einen allmächtigen Gott für den alles erst einmal einfach nur IST wie es IST, ob es Gut oder Böse ist? Schließlich ist es aus IHM selbst alles hervorgegangen. Sei es wie es ist.

Gott unterscheidet da nur: Ist es in meinem Sinne, ist es wie ich es will, oder steht es meinem Sinn und meinem Willen entgegen?

Wenn wir als Menschen sagen: Gott ist gut - muss also zwangsläufig alles diesem zuwider liegende folglich böse sein... Aber ich glaube nicht, dass Gott so eine Unterscheidung überhaupt macht. Die macht der Mensch selbst.

Um sich Moral zu erklären kann man sich aber durchaus dieser Prämisse bedienen. Denn wenn das was Gott will gut ist, ist folglich alles dem zuwider liegende schlecht oder böse. Wenn Gott der Leben gebende, Leben erhaltende, Leben wiederherstellende ist, dann ist ein Nachfolgen dieses Prinzips folglich gut im Sinne unserer Moral und ein entgegengesetztes Handeln im Leben nehmen, vernichten, zerstören und töten eben schlecht und böse im Sinne unserer Moral oder unseres allgemeinen Moralverständnisses.

Wir reden hier über die menschliche Ebene. Nicht über die Sichtweise Gottes. Für Gott an den ich glaube, gelten, wenn man so will als Allherrscher ohnehin eigenen Prinzipien. Bei Gott könnten all diese Unterschiede gar nicht existieren. Es mag sein, dass es Wesen gibt, die wider Gott sind - aber sind sie deswegen böse? Und was bedeutet denn eigentlich böse?

Das ganze läuft auf ein Für und Wider hinaus. Und auf diesen Polaritäten der Anziehung und Abstoßung ist die ganze Welt aufgebaut...

Es würde kein elektrischer Strom fließen, gäbe es nur einen Pluspol... Es gäbe keinen Magnetismus, wenn es nur den magnetischen Nordpol gäbe, man würde nicht wissen, was kalt ist, wenn es keine Wärme gäbe, man wüsste nicht, was ein Tag ist, gäbe es nicht auch die Nacht...


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 01:06
@Fabius
Da bist du aber an meinem Argument vorbeigerauscht, denn
Zitat von FabiusFabius schrieb:Das Trennende gibt es nicht, was du ansprichst. Das ist nur in deinem Kopf.
So habe ich das nicht gesagt, ich sprach von wenn man es zuende führt - dieses Denken. Es kann im Einzelfall wichtig sein zwischen gut und schlecht zu unterscheiden, das muss man aber nicht absolut begründen, als Totalitätsanspruch. Es reicht die Intuition, die Eingebung, der Instinkt. Nur für sich selbst darf man Absolutheit nutzen, die anderen haben mit den eigenen Wahrnehmungskriterien nichts zu tun, man wirft doch nur die eigenen Projektionen auf sie.
Zitat von FabiusFabius schrieb:Wenn man sich zwei Punkte denkt, den einen hell, den anderen dunkel, dann sind das zwar zwei Extreme und dazu noch Gegensätzlich, aber dazwischen ist ein nahezu unendliches Feld aller Zwischenstufen und aller Möglichkeiten. Also wo bitte ist die Trennung?
Da fehlt mir der Zusammenhang zu dem, was ich sagte, mein Bezug war die Absolutheit von moralisch und unmoralisch, dies kann niemand beurteilen und einteilen. Man kann aus dem Leben schöpfen um zu erkennen was besser und was schlechter ist, dazu bedarf es keiner Werturteile.


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 01:24
@Fabius
Schonmal die "Principia Discordia" gelesen?
http://home.arcor.de/zwyrd/principia/pd_index.html


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 11:13
@mitras

Jetzt wird es schwierig :D
Denn Moral hat so etwas wie einen Totalitätsanspruch, auch wenn dieses Wort in der heutigen Zeit sehr negativ besetzt ist, so besagt es im Grunde nichts weiter als, dass etwas Total ist und gilt, wie ein Gesetz. Ob uns das nun gefällt oder nicht, ist aber nicht relevant. Genauso wie die Naturgesetze nunmal genauso Totalitär sind, weil sie uns eine Totale zeigen, die nicht überwindbar ist, wo es nichts zu relativieren gibt, ja wo man nichteinmal drüber verhandeln kann...

Lassen wir den Apfel doch nicht ganz runter fallen, das wäre mir zu total... :D Geht nicht !

Ob da im Einzelfall die Intuition, Eingebung oder Instinkt in der Lage wären, eine Moral zu ersetzen ist sehr fraglich. Da kommen wir dann nämlich zu einer inneren Instanz, die wir Gewissen nennen. Und das Gewissen ist bei jedem anders ausgeprägt. Für den Einzelnen mag das gelten. In einer Gemeinschaft reicht es nicht mehr, wenn jeder nur sich selbst und seinem eigenen Gewissen gegenüber sozusagen verpflichtet ist.

Moral kann im Prinzip jeder für sich selbst festlegen. Aber in einer Gemeinschaft wird irgendwann eine Gemeinschafts-Moral entstehen, in der Erwartung dass sich alle daran halten. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die gemeinschaftlichen Moralansprüche die eigentlichen Ursprünge unserer Gesetze sind. Denn wozu brauchen wir überhaupt Gesetze? Es könnte doch jeder nach seinen eigenen Vorstellungen leben, oder?

Für einen Einzelnen geht das auch durchaus, wenn er alleine lebt. Aber in einer Gemeinschaft funktioniert das eben nicht mehr. Da werden dann Regeln aufgestellt die für alle gelten. Warum ist denn zB. im Gesetz das töten eines anderen verboten? Letztlich ist das ein Resultat unserer Moral. Wir legen das so fest, dass es unmoralisch ist, wenn jemand einem anderen das Leben nimmt. Zum einen bildet sich ein Konsens, dass die Mehrheit in gleicher Weise so empfindet. Zum anderen ist es auch aus rein logischen Gründen besser, wenn man sich innerhalb einer Gemeinschaft sozialverträglich verhält.

Es ist schon richtig, dass ein moralischer Anspruch letztlich eine Projektion meiner selbst ist, die ich auf andere werfe. Und man kann da durchaus fragen: Mit welchem Recht geschieht denn das? Wenn aber das, was ich für mich selbst beanspruche nur für mich selbst Geltung hat und bei einem anderen nur das, was dieser für sich selbst beansprucht, wird es am Ende nur ein Chaos geben, wo jeder macht was er will. Das funktioniert in einer Gemeinschaft eben so nicht.

Was ich von den anderen fordere oder auf sie selbst projiziere, gilt also somit auch für mich. Oder anders ausgedrückt: Was ich nicht will, dass man mir tu, das füg ich auch keinem anderen zu. Wenn es mir also wichtig ist, dass man mich leben lässt, weil ich nunmal gerne leben will, muss ich dieses Recht auch den anderen zubilligen und kann nicht meinen eigenen Prinzipien zuwider handeln. Umgekehrt gilt das eben auch in Bezug auf das was ich von anderen fordere, dass diese Forderungen durch andere dann auch an mich gestellt werden.

Moral entwickelt sich also erst in einer Gemeinschaft. Und sie ist ein Resultat einer mehrheitlichen Einigung dieser Gemeinschaft, die selbst festlegt, welche Ansprüche sie an sich selbst als Gemeinschaft stellt. Damit ein sozialverträgliches Leben in dieser Gemeinschaft überhaupt möglich ist. Dieses Moralverständnis kann man im übrigen auch nicht einfach von oben herab einer Gemeinschaft oder Gesellschaft aufdrücken, wenn sich diese damit gar nicht identifizieren kann. Wenn darin Werte zur Sprache kommen, die sie gar nicht kennt oder nicht hat. Und Werte kommen in der Tat von Wertung. Es geht nicht anders als dass ich eine Wertung vornehme, sonst kann ich auch keine Werte festlegen.

Wenn sich ein moralischer Aspekt in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft herausgebildet hat, der dem Leben einen besonders hohen Wert beimisst, dann ist eben eine Zuwiderhandlung gegen den Wert Leben unmoralisch. Und dieser moralische Aspekt wertet dann in gewisser Weise absolut oder totalitär etwas innerhalb einer Gemeinschaft auf oder ab. Daran wird sich dann auch orientiert, das wird dann nicht mehr in Frage gestellt. Denn wer anfängt diese Werte in Frage zu stellen, bewegt sich ausserhalb dieser Gemeinschaft oder Gesellschaft. Man kann hier sogar von einer Wertegemeinschaft sprechen.

Wenn ich zB. jemanden einfach sterben lasse, in unserer Gesellschaft, die nunmal dem Leben einen sozusagen allerhöchsten Stellen-Wert eingeräumt hat, wird man mich fragen: Warum haben sie dem Menschen denn nicht geholfen? Wenn ich dann frage: Warum sollte ich das tun? -Wird man mich ganz dumm angucken und fragen: Wie kann jemand überhaupt so eine Frage stellen?...

Ich kann zwar so handeln, aber damit bewege ich mich ausserhalb der selbstgewählten Normen unserer Gesellschaft. Und dann muss ich eben auch mit gewissen Konsequenzen leben. Es mag zwar jeder seine eigene Moral in sich haben, die sich aus seinem Weltbild heraus recht individuell entwickelt hat, aber in einer Gemeinschaft ist es schwierig diese auch zu leben, vor allem dann, wenn sich die eigene Moral von denen der Gemeinschaft unterscheidet. Daher ist eben dieser Überbau, der dann für alle gilt, notwendig.

In den moralischen Anschauungen spiegeln sich Werte. Aus diesen entstehen gemeinschaftliche Regeln. In der Moral handelt es sich dabei noch um ungeschriebene Übereinkünfte. Wenn sie schriftlich fixiert werden, sind es ethische Maßstäbe, und somit in gewisser Weise Gesetze geworden. Es wird dann auch erwartet, sich danach innerhalb einer Gemeinschaft/Gesellschaft auszurichten.

Wie diese Rahmenbedingungen dann aussehen ist natürlich sehr unterschiedlich und ausserdem einem stetigen Wandel unterlegen. Anpassung an die gegenwärtigen Verhältnisse sind immer wieder erforderlich, da sich eine Gemeinschaft/Gesellschaft ja auch weiter entwickelt.

Warum also soll man moralisch handeln? - Weil dies für ein sozialverträgliches Leben in einer Gemeinschaft eine Notwendigkeit darstellt. :D


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Warum soll man moralisch handeln?

12.05.2011 um 11:18
moral wird durch erfahrung gelernt .... wer lange andere dominiert und manipuliert tut das, um erfahren zu wollen wo die grenze fuer ihn liegt und ist ... demnach ist der handtaschen raeuber jemand, der seine persoenlichen grenzen sucht ... das ist eine individuele erfahrung oder kick ... sein idividueles wissen und soziale kompetanze, kann aus dieser tat heraus nicht besonders ausgepraegt sein und sein verhalten fordert nach "mehr lernen".

nun ist die gemeinschaft gefordert diesen "zurueckgebliebenden" zu helfen... aus der sicht der gesellschaft ist der taeter eine zeitverschwendung


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Warum soll man moralisch handeln?

13.05.2011 um 10:15
@larryned
Nicht schlecht, aber interpretatitionsbedürftig für mich, vor allem am Ende.

@Fabius
Zitat von FabiusFabius schrieb:Jetzt wird es schwierig :D
Denn Moral hat so etwas wie einen Totalitätsanspruch, auch wenn dieses Wort in der heutigen Zeit sehr negativ besetzt ist, so besagt es im Grunde nichts weiter als, dass etwas Total ist und gilt, wie ein Gesetz.
Ich gehe jetzt nicht auf alles ein, halte es aber für extrem was du sagst, klar gibt es Fälle in denen es so etwas wie eine große Übereinstimmung geben mag, allerdings sind das Einzelfälle und aktive Sterbehilfe wird auch bein uns schon längere Zeit diskutiert und in den Niederlanden wird sie praktiziert.

Daher von Totolität oder Absolutheit zu sprechen ist für mich nicht nachvollziehbar. Du neigst selbst dazu, diese deine Aussage einzuschränken, wenn du behauptest, die Moral innerhalb der Gesellschaft würde sich ändern. Moral ist was gedacht und wie gehandelt wird und wenn man dabei Anstoß errregt weil man ungeschriebene Gesetzt übertreten hat, so ist das auch Moral, wenn vieleicht auch nicht Usus.

Natürlich gibt es Tabus, klar gibt es Extreme, aber das heisst nicht, dass die moralischen Gegebenheiten absolut wären, etwas, was sich ändert kann schon nicht mehr absolut sein. Und wenn morgen einer nackt auf der Straße läuft dann übertritt er ein Tabu und die Polizei wird gegen diese Sittenwidrigkeit vorgehen, aber das Leben geht weiter. Ja, und das war auch Moral.


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Warum soll man moralisch handeln?

13.05.2011 um 12:42
@mitras

Hmm. Über welche Art von Moral diskutieren wir? Über die, die bei uns vorherrscht oder über unsere Wunschmoral? Und das was als ungeschriebene Moral in unserer Gesellschaft vorherrscht, das ist nunmal in gewisser Weise absolut. Zumindest solange bestimmte Werte ihre Gültigkeit haben. Da gibt es dann nichts dran zu rütteln. Das ist der ist-Zustand den ich angesprochen habe. Dass Moral dennoch im Laufe der Zeit wandelbar ist, habe ich auch gesagt. Klar, ist sie dadurch dann auch nicht mehr absolut. Aber solange wie sie sich nach bestimmten Werten in der Gesellschaft ausrichtet, ist sie es.

Ein Bild dazu: Erde und Mond kreisen umeinander in immer dergleichen Entfernung zueinander (stimmt zwar nicht ganz, es gibt gewisse Schwankungen, aber im großen und ganzen bleibt die Entfernung immer konstant). Da haben wir ein Absolutum für einen sehr langen Zeitraum. In Bewegung sind dennoch beide Himmelskörper, die Erde dreht sich um sich selbst und um die Sonne, der Mond dreht sich um die Erde. Ein Modell von laufender Bewegung und Veränderung einerseits, obwohl gewisse Konstanten, also festgelegte Entfernungen absolut bleiben, sich nicht ändern.

Im weiteren sprach ich auch von der inneren, individuellen Moral und sprach das Gewissen des Einzelnen an, welches von einem gesellschaftlichen Moralanspruch abweichen kann. Und das Moral für ein sozialverträgliches Leben nunmal eine gewisse Notwendigkeit darstellt und damit zu einer äusseren Moral wird, die sozusagen als Leitfaden für sittliches und moralisches Handeln über der Gesellschaft steht nach welcher sich die Gesellschaft dann auch ausrichtet.


Sterbehilfe ist ein interessantes Beispiel, wie sich Moral auch weiter entwickeln kann. Weil wir uns intensiver mit gewissen Dingen und Einzelfaktoren aus unserem Leben auseinander setzen, müssen bislang feststehende moralische Werte auch hinterfragt werden. Der Urgrundsatz zB. Leben zu schützen und Leben zu erhalten bleibt aber an sich bestehen, er wird nur modifiziert. Zum Leben gehört eben auch der Tod. Und zu einem Leben in Würde (auch das ist ein moralischer Anspruch) gehört auch ein sterben in Würde.

Du sprichst dann von Einzelfällen in denen es Übereinstimmungen geben mag... Ähm womit stimmt was überein? Was meinst du konkret mit Übereinstimmungen? Und warum meinst du, dass es sich hierbei nur um Einzelfälle handelt?

Wenn ich von der inneren, individuellen Moral ausgehe und von der äusseren, allgemeinen Moral, würde ich eher sagen: Da gibt es aufgrund der gesellschaftlich-kulturellen Prägungen über die Jahrhunderte hindurch sogar eher eine sehr große Übereinstimmung, nicht nur in Einzelfällen. Wobei eher die Einzelfälle die sind, bei denen es Abweichungen gibt. Denn mit den moralischen Werten identifiziert sich eine Gesellschaft im allgemeinen auch. Es sind sozusagen langsam gewachsene Strukturen, die aus dem Verhalten, den Sitten und Gebräuchen sowie eben auch der Kultur und Religion heraus aus der Gesellschaft selbst gebildet wurden.

Mit wachsenden Anforderungen, permanenten Veränderungen, einem stetigen Fortschritt innerhalb einer Zivilisation wächst natürlich auch der moralische Anspruch mit und unterliegt einem Anpassungsprozess. Daher, da gebe ich dir Recht ist Moral an sich nicht absolut und total. Aus einem großen weiten Blickwinkel heraus ist sie sehr flexibel und wandelbar. Aber innerhalb eines zeitlichen kleineren Abschnittes wo gewisse moralische Werte Gültigkeit haben, ist sie wiederum sehr starr und absolut. Es ist die Frage aus welcher Perspektive wir die Moral betrachten.

Aber lassen wir das, irgendiwe habe ich den Eindruck wir reden aneinander vorbei. Es ist auch nicht so wichtig...


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13.05.2011 um 18:20
@Fabius
Du sprichst von Moral und meinst den Menschen, nicht jeder Mensch ist gleich, darum gibts auch keine Normalität und damit keine Moralität als Normalität. Ja, lassen wirs dabei.


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Warum soll man moralisch handeln?

13.05.2011 um 18:57
@mitras

Von was sprichst du denn? Natürlich spreche ich vom Menschen. Oder sag mir ein Beispiel aus der Tierwelt wo Tiere moralisch handeln... Ich kenne keines.

Und eben gerade weile ja nicht jeder Mensch gleich ist, wird eine allgemeine Moral aus den Werten der Gesellschaft heraus gebildet. Aber ich glaub du verstehst mich nicht, also lassen wir es.


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13.05.2011 um 19:03
@Bettman
Für jeden Menschen sollte klar sein. dass er sein leben darauf richten sollte glücklich zu sein.
ergo sollte er nicht zu viel schmerz zufügen.
denn jede form von schmerz kommt irgendwann als hass zurück.
Solange es bewustsein gibt. gibt es auch immer konsequenzen.
Die struktur der welt kennt schon ihr Karma in gewisser weise. ihr soziales.

und wer das übersieht und mordet und verstümmelt und viel viele schreckliche dinge tut. der ist selbst schuld denn er kann sich höchstens im wahn verstecken um sich zu rechtfertigen vor sich selbst und wird sich nie vergeben. wie groß sein schmerz auch ist.


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Warum soll man moralisch handeln?

13.05.2011 um 19:19
@Fabius
Ich weiß immer noch nicht, was du mit moralisch meinst, das ist ein Wort ohne Sinn, menschlich ist alles, auch das Amoralische, insofern erübrigt sich der Begriff der Moral als normativer Begriff. Und als deskriptiver Begriff ist er überflüssig und unbrauchbar.

Tiere und Moral passen auch zusammen, oder wie darf ich interpretieren, dass der kultivierte Mensch sehr wohl sein Steak moralisch essen darf, die Katz aber die Maus nicht? Das sind alles Plastkbegriffe für Plastikhirne, hohl und inhaltslos.

Wenn daher Mensch = Moral ist, dann ist ja alles klar.


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13.05.2011 um 19:20
Moral= masken aufsetzten


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13.05.2011 um 19:24
@DonEspresso
Ja durchaus, so kann es sein und in der spätbürgerlichen Epoche und schon früher wurde Moral gerne als Doppelmoral entlarvt, gute Moral darf man nicht predigen, wer so ist und so vorlebt, der braucht die auch nicht mehr als Schutz- und Aushängeschild. Das ist wie mit Produkten in der Werbung.

@james1983
Der Schänder muss schänden und derjenige, der nicht schänden kann, wird es auch nicht tun.


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