@Jimmybondy Jimmybondy schrieb:Wenn es nicht zu Lebzeiten geschieht, zerlegt sich der Mensch wieder in die Bestandteile aus denen er zusammen gesetzt ist und irgendwer anderes wird es erreichen. ^^
Wieso schreibst du dann, die Überwindung des Samsara sei etwas, das idealerweise schon zu Lebzeiten geschehe, wenn es doch ausschliesslich zu Lebzeiten geschehen kann? Wozu überhaupt das "Idealerweise"?
Jimmybondy schrieb:Es gilt einen besonderen Bewusstseinszustand zu erreichen. Den Wiedergeburten finden im Verständnis des Buddhismus andauernd statt. Man ist dort niemals der selbe Mensch an zwei verschiedenen Tagen.
Es gibt viele "besondere Bewusstseinszustände". Welchen "Bewusstseinszustand" Buddha damals gemeint hat, kann man heute nicht mehr herausfinden.
Heraklit (lebte ungefähr zeitlich mit Buddha) soll behauptet haben, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen.
Jimmybondy schrieb:Das kommt darauf an welcher Richtung des Buddhismus wir uns zuwenden wollen.
Schau alleine in Deinem Link sind schon verschiedene Auslegungen eingebracht.
Ja eben, schon in meinem Link sind verschiedene Auslegungen eingebracht. Was stört dich dann an meiner Behauptung, beim Buddhismus handle es sich um kein einheitliches System?
Jimmybondy schrieb:Meinst Du Buddha war erst Buddha als er Tod war? ^^
Vielleicht wurde Siddharta Gautama tatsächlich erst nach seinem Tod zum Buddha "gemacht".
Jimmybondy schrieb:Ein wichtiger Unterschied etwa zwischen dem Mahayna und dem Theravada Buddhismus
ist, ob es hinter dem bedingten entstehen noch eine höheres Selbst gibt, oder nicht.
Rückt der Mahayana-Buddhismus mit seiner "Buddha-Natur" nicht wieder in die Nähe des Hinduismus mit seiner Brahman-Atman-Lehre?
Jimmybondy schrieb:Aber das haben wir schon so oft durchgekaut und Du willst ja gut informiert sein,
also wirst du auch wissen das innerhalb des Mahyana Systems das Konzept schlüssig ist und auch nicht der Dharma Lehre widerspricht, auch wenn es ein transzendentes Element beinhaltet und etwas unkaputtbares dahinter stehen soll, anders als wie im Theravada, wo es dieses Element nunmal nicht gibt.
Genau die Negierung dieses Elements (Atman, Buddha-Natur) soll doch die Lehre des Buddha ausgemacht haben. Meinst du nicht auch, Buddha würde sich im Grabe umdrehen, wenn er erfahren würde, dass der Buddhismus die Brahman-Atman-Lehre heimlich wieder eingeführt hat?
@libertarian libertarian schrieb:Ja, dieser Wille, der als metaphysisch gedacht wird, ist eine causa sui, das heißt er lebt nur aus sich heraus, hat weder Anfang noch Ende, er ist es auch, der die materielle Welt erschafft, da er eine Einflussgröße benötigt - dieser Wille aber kann durch Einsicht, bzw. im Westen würden wir sagen Vernunft, gebändigt werden.
Ich halte diesen Willen für überflüssig. Die Welt funktioniert auch ohne ein Wirken von aussen. Man könnte höchstens ins Staunen geraten, über die sehr fein abgestimmten Parameter in diesem Universum, die unsere Existenz erst möglich machen. Dahinter würde man aber eher eine "Intelligenz" vermuten und nicht irgendeinen "unbewussten Welt-Willen". Mit der Multiversum-Theorie kommt man aber auch um diese "Intelligenz" herum.
Interessant in diesem Zusammenhang:
http://giordanobrunostiftung.wordpress.com/2010/11/16/die-philosophie-ist-tot/ (Archiv-Version vom 23.11.2011)libertarian schrieb:Es wird als unabhänig des Gehirn gedacht, wie schon gesagt, als metaphysisches Prinzip.
Das Qualia-Problem, sagt dir das etwas.
So könnte man annehmen, das Gehirn sei wie der Arm ein Mittel um Handlungen auszuführen - aber wer ist der wahrlich Ausführende.
Klar sagt mir das Qualia-Problem etwas.
Hmmm... wer der wahrlich Ausführende sein soll? Ich nehme mal an, die Prozesse in unseren Gehirnen. Vielleicht werden wir aber auch von irgendwelchen Dämonen oder Ausserirdischen ferngesteuert, leben in einer Matrix, oder weiss der Teufel was.^^
libertarian schrieb:Oder anders, du bist mehr als die Summe deiner Teile.
Das ist dann allerdings von Aristoteles.
libertarian schrieb:Dieses Ich ist ja eine Illusion, den Buddhisten nach.
Für die Hindus ist das "Ich" schon lange eine Illusion. Dahinter soll sich ihrer Meinung nach aber das "wahre Selbst" befinden. Im Mahayana-Buddhismus sieht man das scheinbar sehr ähnlich.