Die Schwachen oder die Starken?

Ich sehe mich nicht gezwungen mich für eine Seite zu entscheiden. Auch weil ich mir nicht so recht beantworten kann, wer denn die Schwachen bzw. Starken sein sollen.
Es sind im Grunde nur Begriffe die von den Menschen erschaffen und dementsprechend dann die Menschen in diese 2 Kategorien aufgeteilt wurden. Es ist ähnlich wie mit Gut/Böse - reines Schwarz/Weiß-Denken, welches nichts damit zu tun hat, wie die Welt wirklich beschaffen ist, sondern wie wir sie unterteilen und kategorisieren, damit wir sie in Ansätzen verstehen, weil unser Verstand nicht in der Lage ist alles ungefiltert aufzunehmen und ohne solche einfachen Schubladen nicht auskommt.

Wie hier auch schon erwähnt wurde, sind die "Starken" meistens die Personen, die überhaupt keine Schwäche zeigen wollen, weil sie wissen, dass sie in Wirklichkeit gar nicht so stark sind, wie sie nach außen erscheinen / erscheinen wollen. Die die als "schwach" abgestempelt werden, weil sie z.B. Mitgefühl zeigen, was ja auch schon manchmal als eine Art Schwäche interpretiert wird, sind diejenigen, die viel mehr Stärke eben durch diese Handlung zeigen, weil sie, wohlwissend dass dies eine Angriffsfläche für die Starken bietet, die es häufig nötig haben ihre Stärke öffentlich zu demonstrieren, dies trotzdem tun. Das hat in meinen Augen viel mehr mit Stärke zu tun als das, was häufig mit dem Begriff assoziiert wird.

@Y34RZ3RO

Niemand ist immer Stark oder immer Schwach. Dann müsste man ja perfekt oder der totale Taugenichts sein. Das ist Situationsabhängig und entscheiden brauch man sich da für nix, das regelt sich schließlich von alleine.

@paranomal

Ja dem kann ich zustimmen. Der Threadsteller hat jedoch gemeint man müsste sich fast zwangsläufig für eine der beiden Kategorien entscheiden, so wie sich Nietzsche für die Starken entschieden hat. Ich sehe das ein wenig anderst, wie ich oben schon ausgeführt hab. Ich kann mich nicht dauerhaft für etwas entscheiden, was eigentlich keinen wirklichen Bestand hat und sich ständig im Wandel befindent. Die die früher als die Schwachen empfunden wurden, sind vielleicht die Starken von Morgen...und im Grunde sind es ja doch nur 2 Begriffe...

@Y34RZ3RO

Vorallem kann man eine solche Entscheidung bei Nietzsche nicht direkt feststellen.

Nietzsche hat kritisiert, dass sich starke die moral der schwachen aufzwingen lassen, also z.B., wie im ämmergleichnis, dass sich das raubtier von der Beute aufschwatzen lässt dass das reissen der Beute böse sei.

Von einer Entscheidung wurde da nie gesprochen.

@Y34RZ3RO
Unsere Gesellschaft verschiebt diese Begriffe sowieso komplett.

@shionoro
Sehe ich auch so.

Alles relativ, stark ist wahrscheinlich noch am ehesten der, der sich und andere noch am Leben erfreuen kann, der wirklich geben kann und nicht nur nehmen! :)

Ich habe den Eindruck, dass das Grundgesetz des Universums 'Macht oder ohne Macht' ist.
Alles andere wird von diesen Zuständen dominiert.

maenner sind darum stark, weil frauen schwach sind ...?

oder sind frauen schwach, weil maenner stark sind.... ?

@Y34RZ3RO

Ich sehe es genau so.

@shionoro

hab ich auch so in Erinnerung- ich hatte bei Nietzsche immer das Gefühl, daß er immer beides will-



Stärke ist für mich auch nicht Reichtum erlangt zu haben, sondern ich bewundere eher Menschen, die mit nichts glücklich sind. Sozusagen umgekehrter Materialismus^^

larryned schrieb am 03.01.2011:maenner sind darum stark, weil frauen schwach sind ...?

oder sind frauen schwach, weil maenner stark sind.... ?

alle schwach, klein, vergänglich... im auge des kosmischen mahlstroms.

Körperliche Stärke ist eigentlich unwichtig, große geistige Fähigkeiten sind viel wichtiger, denn sie geben einen tieferen Einblick in die Natur... letztendlich wird der körperlich Stärkere, aber Dümmere nie fähig sein eine Atomwaffe zu konstruieren oder einen PC zu durchdenken und ist somit immer den Klügeren unterlegen.

Crusi schrieb am 25.12.2010:Es ist Fakt, dass eine Schwäche ein Selektionsnachteil ist. In der wilden Natur wären diese Personen zum Tode verurteilt - früher oder später. In der heutigen hochtechnisierten Gesellschaft ist das Überleben dieser "Schwachen" möglich, da wir die Natur und den Lauf der Entwicklung zu unseren Gunsten manipulieren.

Fakt ist, dass der Mensch nicht alleine durch die Natur streunte, und ein starker sozialer Zusammenhalt seiner Gemeinschaft die stärkere Gemeinschaft darstellte, als Eine, die ihre schwachen Individuen im Dreck zurückliess.

Das Zauberwort ist: "Gemeinsam sind wir stark" :D

Es ist doch traurig genug, dass wir uns immer noch (oder schon wieder) nur als starke Einzelkämpfer angeblich immerzu beweisen wollen oder müssen? Die wirkliche Stärke muss ja gar nicht in einer einzigen Person alleine liegen, viele sind immer stärker als ein einzelner.

Und überhaupt, der wirklich Starke hat es ja gar nicht nötig, seine Stärke dauernd unter Beweis zu stellen. Und die, welche das laufend nötig haben, scheinen dadurch eher ihre Schwäche verbergen zu wollen, denn sonst könnten sie es ja auch bleiben lassen und hätten es nicht nötig, oder?

Ist es überhaupt Stärke, wenn sich jemand besonders autoritär hervorhebt und sagt: Hier gehts lang Leute !? - Oder ist nicht vielmehr das eine Stärke, wenn jemand sagt: Entscheide du, es ist mir ganz gleich, wo wir lang gehen?