@Snowman_one Natürlich können sich 1 Milliarde Menschen irren. Aber genauso können sich Atheisten irren
Die Atheisten müssen aber nicht belegen dass es keinen Gott gibt. Die Gläubigen schaffen es bisher bloss noch nicht beweise für ihren Gott zu erbringen.
Auch Gläubige müssen nix belegen. Davon abgesehen - eine Beweisforderung bringt hier nichts. Keine Seite wird ihren Standpunkt beweisen können. Wir können hier nicht mit Beweisen arbeiten.
Zu deiner Murmelanalogie: Damit beschreibst du eher eine Analogie zum Agnostizismus. Ein Atheist würde in diesem Beispiel sagen, dass es weder eine gerade, noch eine ungerade Anzahl an Murmeln gibt, sondern gar keine Murmeln. - Du bist Agnostiker, nicht Atheist!
Glauben hat in einem religiösen Zusammenhang eine andere Bedeutung als im Alltag. "Ich glaube, es wird regnen." oder "Ich glaube, die Fußballmanschaft X hat gestern gewonnen." drückt aus, dass ich etwas eigentlich nicht weiß.
Im religiösen Zusammenhang bedeutet glauben vertrauen, hoffen. Ein Kleinkind springt von einer Mauer und geht einfach davon aus, dass Papa es auffängt. Es glaubt das im Sinne von Vertrauen, nicht im Sinne von nicht wissen.
Wenn du verliebt bist und in einer Beziehung bist, dann vertraust du, dass deine Liebe erwidert wird, dass dein(e) Partner(in) es gut mit dir meint. Du kannst keine wissenschaftlichen Beweise einfordern - wie denn auch? Willst du den Hormonspiegel im Blut messen lassen? Kann man Liebe messen? Kann man durch ein Experiment beweisen, dass das Vertrauen und die Liebe berechtigt sind? Aus diesem Grund sollte man auch Wissenschaft und Religion nicht in einen Topf werfen, es sind zwei verschiedene Dinge mit unterschiedlichen Zielen. Die Wissenschaft wird Gott nie nachweisen können. Und Religion hat nicht wissenschaftliche Tatsachen umzudeuten (wie es die Kirche im Fall Galilei getan hat oder umgekehrt heute, wenn Physiker meinen, es kann keinen Gott geben. Wie wollen die das nachweisen??? Indikatorflüssigkeit und wenn sie sich grün färbt ist der Beweis da, dass Gott nicht existiert? Und bei blau hat er einen basischen pH-Wert??!!)
Aber zurück zum Vertrauen: und ja, Vertrauen kann enttäuscht werden. Liebe kann zerbrechen. Die Bibel ist voll von Klagepsalmen. Es ist naiv zu denken "Ich glaub an Gott und dann kann mir nichts passieren." Jesus selbst, der im Christentum als Sohn Gottes gilt und als wesensgleich mit Gott, stirbt nach Folter am Kreuz. Ein Evangelist legt ihm die Psalmworte "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen" in den Mund. Selbst Gott spart sich das Leiden nicht. Also nichts mit "ich glaub an Gott und werd Millionär."
So kann eine Beziehung zu Gott zerbrechen. Oder gestärkt rausgehen.
Woher kommt nun das Vertrauen eines Gläubigen?
Selbstgemachte Erfahrung wie Transzendenzerlebnisse (der endlose Sternenhimmel, die Frage nach dem woher und wohin, die Schönheit der Natur, der Kunst, der Liebe,...), Erfahrungen des Geborgenseins, sich direkt-angesprochen-fühlen von Bibelworten, Erlebnissen, etc.
Erfahrung anderer Menschen: der Eltern, Großeltern, religiöser Menschen.
Erfahrung anderer Menschen, die in die Bibel Eingang gefunden haben.
Die Tatsache, dass viele Menschen von Jesus fasziniert waren und auch Nachteile in Kauf genommen haben (Petrus und Paulus hatten so absolut gar nichts davon, im römischen Reich zu missionieren und am Ende haben beide mit dem Leben bezahlt. Sowas macht man nur, wenn man absolut überzeugt ist.)
Es macht übrigens Spaß, mit dir zu diskutieren, weil du respektvoll bist. Das ist genau das, was ich von Atheisten erwarte und was man ihnen auch entgegenzubringen hat. Und natürlich Agnostikern auch!