@agaugaagauga schrieb:Wir befinden uns in uns selbst. Jeder Mensch befindet sich in sich selbst. In seiner Illusion von sich selbst in seiner Welt. Die Erde ist unser Körper. Die Welt ist geboren mit dem "Ich" und löst sich auf mit dem "ich".
was bleibt, ist das was bleibt.
Kannst du damit etwas anfangen?
Damit kann ich sehr gut etwas anfangen. Meine persönlichen Erfahrungen bestätigen genau das, was du hier schreibst.
Doch dann beginnst du die Begriffe von "Realität" und "Illusion" zu verwechseln.
Du bezeichnest die auftauchenden und wieder verschwindenden Vergänglichkeiten als die Realität, und den unveränderlichen Hintergrund, aus dem heraus sie ihre Erfahrbarkeit erlangen, als eine Illusion.
Tatsächlich ist es genau umgekehrt.
Eine illusionäre Erscheinung ist ja erst dadurch gekennzeichnet, dass sie einen auftauchenden und verschwindenden Charakter hat. Diesen Charakter ignorierst du und bezeichnest ihn als die Realität. Und es kommt noch schlimmer: Etwas, was sich niemals verändert, weil es keiner Zeit unterliegt, etwas, was immer anwesend und verfügbar ist, bezeichnest du als Illusion.
Bemerkst du hier deinen Irrtum? Fällt es dir auf, dass du den Begriff Realität auf das Unreale beziehst, und den Begriff Illusion auf das Substanzielle, aus dem alle Erscheinungen hervorgehen?
agauga schrieb:Real ist immer nur das was hier und jetzt ist, alles was nicht hier und jetzt ist, ist nicht real, noch nicht mal eine Illusion
In diesem Satz zeigt sich dein Missverständnis ganz deutlich. Du sprichst von "es ist". Aber so etwas gibt es nicht. Warum nicht? Du kannst, anschaulich gesagt, zu keinem Zeitpunkt auf irgendetwas mit dem Finger zeigen und sagen "es ist", weil das einem zeitlichen Stillstand entspräche. Und aus einem zeitlichen Stillstand kann deswegen keine Bewegtheit hervorgehen, weil es dann nämlich kein Stillstand wäre. Deswegen gibt es kein "es ist". Verstehst du das?
Weil eben jedes Ding, jeder Gegenstand, nicht nur manchmal dabei ist sich zu verändern, sondern ständig. Verstehst du den Unterschied zwischen "ständig" und "manchmal"? Und wenn du hier argumentieren solltest, dass eben eine hinreichend schnelle Aneinanderreihung von Bildern eine solche Bewegtheit ergeben sollte, dann ist das erst recht eine Illusion.
Betrachte die Person, die du dir als "ich" vorstellst sowie die damit erscheinende Welt als Teil eines Traumes, den du als eine konstruierte Erscheinung in Form von Bewusstsein beobachtest. Sie taucht auf und verschwindet wieder, gemeinsam mit dir, in Abhängigkeit deiner dualen Zustände von Wachsein und Schlafen. Das ist eine konkrete Erfahrung, die du machen kannst.
Du bist jedoch weder dein Verstand, mit dem du all diese erscheinenden "Bilder" (wie du es nennst) erzeugst. Und du bist schon gar nicht diese Bilder. So lange du dich mit diesem Körper-Bewusstsein als eine Person empfindest, bist du verwundbar, angreifbar und der Empfänger von jeder möglichen Art von Leid und Schmerz. Allerdings nur so lange, wie du im dualen Zustand der Anwesenheit bist. Sobald du eingeschlafen bist, sind alle Schmerzen und alles Leid unverzüglich verschwunden. Dann weißt du weder, ob du Mann noch Frau bist, geschweige denn, dass es dich überhaupt gibt.
Lerne, das Unreale zu erkennen, das Falsche vom Wahren zu trennen, und du wirst bemerken, dass diese ständigen Wechsel einen unveränderlichen Hintergrund benötigen, aus diesem sie sowie alle dualen Konstrukte hervorgehen und wieder verschwinden.
Das ist die wahre Realität, mein lieber
@agauga, - und nicht umgekehrt, wie du es hier beschreibst. Jeder, der ein bisschen aufmerksam ist, wird das ebenfalls verstehen.
Licht ist eine Reflexion der Sonne, aber nicht die Sonne selbst. Die vorübergehenden Dinge in der Welt sind eine Reflexion der wahren Realität, aus der sie hervorgehen, doch sie selbst sind nichts Reales.
Du bringst die Begriffe Realität und Illusion durcheinander. Ansonsten kann ich deinem Versuch, die Entstehung der Dinge als Glauben zu erklären, prinzipiell nachvollziehen, was du damit meinst.