@md.teach:
Zur Kreativität im Islam und eines konkreten Beispiels in Ahnlehung an das mosaische Gebot aus dem AT: Du sollst dir kein Bildnis machen von... und es nicht anbeten, sowie zu all den vielen kleinen und kleinsten Glaubensvorschriften, die einem in allen Lebensbereichen alles haarklein vorschreiben, im Islam wie auch im Judentum, mal meine Sichtweise dazu:
Deswegen ist nämlich u.a. Jesus gekommen ! Denn der Mensch ist nicht für die Gesetze geschaffen, sondern die Gesetze für den Menschen. Bei den Israeliten ging es zur Zeit Jesu ziemlich nach dem sog. Buchstabenglauben. Ein kranker wurde wegen des Sabbatgebotes liegen gelassen ... aber die Kühe mussten natürlich auch am Sabbat gemolken werden
:DDiesen Irrsin, sich nur nach dem reinen Buchstaben im Glauben zu richten, ohne den eigentlichen Sinn dahinter zu erkennen, den musste Jesus den damaligen Israeliten erst mal wieder klar machen, sie wieder auf das richtige Verständnis der Gebote hinweisen, deswegen war er u.a. auch in diese Region von Gott gesandt worden, um etwas völlig verzerrtes in Bezug auf die ganzen Gesetze wieder richtig zu stellen.
Dann das Bilderverbot: Es geht nicht darum, keine Bilder von Gott oder Propheten oder Lebewesen anzufertigen, es geht um die sog. Götzen, also darum etwas anderes anstelle von Gott anzubeten und es geht letztlich darum, nichts anderes ausser Gott anzubeten. Es geht um die Abgrenzung zwischen Gott und der Schöpfung, also dem Schöpfer und der Schöpfung. Bedeutet, dass man nichts anderes als Gott betrachten soll, ausser Gott. Und nichts anderes anbeten soll als eben Gott allein. Das deckt sich sogar weitestgehend mit dem ersten Teil des islamischen Glaubensbekenntnis !
Im weiteren muss man ganz ehrlich sagen, dass man sich im Grunde überhaupt kein wirkliches Abbild von Gott machen kann ! Ein Bild, welches Gott darstellen soll, ist eben nur ein Bild und nicht Gott. Ein Gott ist bildlich nämlich gar nicht möglich, darzustellen ! Und so ein Bild ist also weder Gott, noch bildet es diesen ab, noch kann es diesen wirklich darstellen. Es ist somit nichts anderes als ein aus der Fanatsie eines Menschen entsprungenes Bild. - Und das soll verboten sein?
Allerdings wenn ich hergehe und drunter schreibe: Das ist Gott, dann hab ich ihn abgebildet und leider auch noch falsch abgebildet. Letztlich weiß das aber jeder, dass sich ein Unendliches Gottwesen gar nicht bildlich darstellen oder abblilden lässt. Ein Künstler der sich mit solchen Bildnissen beschäftigt (Michel Angelo), will hier ja auch nicht sagen: So sieht Mr. Gott aus, sondern nur symbolisch auf den Schöpfer hinweisen...
Du sollst dir kein Bildnis machen ... und es nicht anbeten ! Darum geht es ! Es geht um die Anbetung, die allein nur Gott gebührt. Nicht um das Bildnis.
Wenn dieses Bilderverbot aber wieder wörtlich genommen wird, sind wir wieder da, wo die damaligen Juden die Gesetze der Gesetze wegen wörtlich nahmen, ohne den tieferen Sinn dahinter zu erkennen.
Im Islam kann daher bildenden Kunst lediglich in der Ornamentik und in der Abstraktion Kreativität entfalten. Und das ist eine Einschränkung. Für mich ist die Kreativität allerdings selbst eine Gabe von Gott. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott mir auf der einen Seite eine künstlerische Begabung schenkt und sagt: Sei kreativ - und auf der anderen Seite dann gleich wieder meine Kreativität einzuschränken gedenkt... Das widerspricht sich meines Erachtens.
Wenn im Christentum, was eher auf den Katholizismus und in der orthodoxen Kirche der Fall ist, Skulpturen, Statuen, Ikonen, Gemälde und dergleichen angefertigt werden, dann doch nur, um durch diese auf Gott oder bestimmte Heilige Personen hin zu weisen, oder auf biblische Geschichten, um Denkanstöße zu geben, aber sicher nicht, damit die Gläubigen sich davor niederknien und diese anbeten...