An Atheisten

Hybrid.Ant

"dass er sein Leben lang einem Trugbild hinterhergerannt ist."


Dazu kann ich halt nur sagen, was ich immer sage. Wenn dieses Trugbildeinen
Gläubigen glücklich macht, dann wäre ein konsequenter Atheismus eigentlich dasbeste
Argument dafür, einen Menschen wirklich glauben zu lassen. Gerade wenn nix mehrkommt
spielt es ja absolut keine Rolle ob man die Wahrheit kennt oder nicht :)

@xedion:

Stimmt natürlich. Überzeugt mich aber trotzdem nicht. *g*

Hybrid.Ant

Soll ja auch nicht überzeugen - muss ja jeder seinen Weg gehen :)
Ich persönlich könnte aber wohl kein Atheist sein, weil das ja die Sinnlosigkeit vonallem (sofern man den "Sinn" auch noch ablehnt, was ja die meisten tun) impliziert. Dieswürde jedoch dazu führen, dass jede einzelne Handlung wiederum sinnlos ist und damit kannich net so gut leben. Was für einen Zweck hätte es dann noch zu studieren oder was auchimmer? - sprich ich müsste den Gedanken verdrängen, einfach nicht dran denken. Wäre inmeinen Augen Selbstbetrug, also gibt es für MICH auch schon rein praktische Gründe warumICH nicht so denken KANN :)

@xedion:

Wenn man natürlich den Sinn nur bei sich selbst sucht, dann ist DeineSicht der Dinge die einzig mögliche Konsequenz. ;)

Hybrid.Ant

Wenn der Atheismus richtig liegt, dann gibt es nur den Sinn für sichselbst, weil es das einzige ist, was mich betrifft (sprich ich helfe anderen Menschen,weil es ein gutes Gefühl ist, nicht weil ich glaube, dass es einen Sinn macht, untermStrich steht ja sowieso 0)

Ich klink mich mal ein an dieser Stelle:
Xedion, du sagst sinngemäß, der Atheisthilft anderen Menschen "nur", weil es ein "gutes Gefühl" ist, aber was ist "negativ" andieser Art Altruismus? Wenn du an einen "Sinn" in der Tat glaubst, ist das nichtletztendlich auch nur ein Ausdruck des "guten Gefühls"?

@xedion:

Sieh es mal so: Möglicherweise existieren nach Dir noch Menschen, dievon Deinen Taten oder Worten profitieren. Auch eine Möglichkeit, sich rein metaphorischunsterblich zu machen. ;)

Mir jedenfalls reicht das zusammen mit dem Gedanken,dass ich mein Leben so frei wie möglich leben konnte, auch wenn nachher die große Nullkommt.

Aniki

Ich habe ja nicht behauptet, dass es negativ ist :)
Ich will es malso sagen. Wenn das Ganze keinen Sinn macht und unterm Strich IMMER 0 steht, egal was inder Zwischenzeit passiert. Sprich wenn die Gleichung am ende mit 0 multipliziert wird(und wir wissen ja alle, was dann passiert), dann ist jede einzelne Handlung irrelevant.Dies führt in meinen Augen, wenn man konsequent ist, zu einem extrem egoistischen Denken.Ein Egoismus der aber nicht unbedingt negativ sein muss. Ob es ein gutes Gefühl istanderen zu helfen und ich ihnen damit helfe, oder weil ich glaube, dass Gott mich deshalbbelohnt ist ja egal, wenn das gleiche dabei herauskommt :)

Hybrid.Ant
@alisah:
Man kann auch Atheist sein und trotzdem an Reinkarnationglauben, denn dazu ist nicht unbedingt ein Gott nötig. Ich tu's aber trotzdem nicht.
Zu verlieren hat der Gläubige nichts, falls nach dem Tod wirklich das Licht aus ist.Möglicherweise wird es ihm aber im allerletzten Moment klar, dass er sein Leben langeinem Trugbild hinterhergerannt ist.
Naja, wer weiss das schon...""

Jagenau das, denn sicher kann man sich nicht sein was nach dem Tod kommt.
Man kann etwaüberzeugt sein, aber nicht sicher.
Ist es lächerlich wenn ein Gläubiger die Hoffnunghat, dass nach dem Tod das Licht doch nicht aus ist?:)

Hybrid.Ant

Aber gerade ersteres ist doch inkonsequent. Es ist nicht von Belangob irgenjemand sich noch an dich erinnert oder irgendwer von deinen Taten profitiert. :)

@xedion
Also böse überspitzt gesagt, tut der Gläubige "nur" deswegen Gutes, damit ervon deinem Gott belohnt wird? Wo ist darin der "allumfassende Sinn"?

@xedion:

Was ist daran inkonsequent? Wenn Du im Urlaub in Sao Paolo einemObdachlosen ein bisschen Geld gibst, dann siehst Du den auch nie wieder und weisst nicht,ob es ihm was gebracht hat oder was er damit angestellt hat.

Irgendwie stellstDu Atheismus gerade als Ausrede für Egozentriker dar. :|


@alisah:

Lächerlich ist gar nichts. Solange man den Glauben nicht missbraucht.

Aniki

Das war jetzt verkürzt in Bezug auf den Egoismus. Weiß nicht ob du es vonAnfang an gelesen hast, meine Position war ja wie folgt.

Kein Sinn--> JedeHandlung sinnlos, da unterm Strich 0--> damit würde ich nicht klarkommen, weil ichdamit, wenn ich konsequent bin, überhaupt nix mehr tun würde und den Gedanken verdrängenmüsste, was in meinen Augen Selbstbetrug ist. Das gilt für MICH.

Sinn-->Nicht jede Handlung sinnlos --> ich muss nicht alles als sinnlos abtun

FürMICH macht es einen Unterschied ob ich eine Tat für sinnlos oder sinnvoll halte. Würdeich daran glauben, dass es keinen Sinn gibt, dann müsste ich jede Tat als sinnlos abtun.Zumindest mir geht es so.

Hybrid.Ant

Hm nein das kommt dann wohl falsch rüber :)
Ich glaube aber, dassein konsequenter Atheismus eigentlich automatisch dazu führt. Ich will damit sicher nichtsagen, dass Atheisten die schlechteren Menschen sind oder so, du gibst ja einemObdachlosen auch Geld :)
Nur würde ich eben, wenn ich Atheist wäre, nicht damitzurecht kommen, dass nichts einen Sinn macht.
Du kannst dir ja die Frage mal selbststellen. Warum gehst du zur Schule? Weil du danach studieren willst. Warum studierst du?Weil du nen guten Job willst..... => 0. Hättest du alles anders gemacht, würde dasgleiche rauskommen, es hätte sich aber für dein Leben etwas verändert. Du hättestvieleicht nur ne A-Klasse gehabt und keinen Audi A4 oder was auch immer :)
Vielleichtist es ja so klar, worauf ich hinaus will.

@xedion
Nun, aber "sinnloses" Gutes ist nun mal nicht ohne Sinn, denn jede einzelneWohltätigkeit, die einem Menschen weiterhilft (jetzt mal etwas idealistisch gesprochen),kommt einer Gesellschaft über Generationen hinweg zugute.
Oder warum etwa gibt esaltruistisches Verhalten auch bei sozial lebenden Tieren, die ja nun in den seltenstenFällen an Gott glauben? ;)

Aniki

Die Frage ist eben, was für einen Unterschied ein solches Verhalten macht,wenn es auf lange Sicht keine Rolle spielt :)
Sagen wir mal eine Kultur existiertgenau 1000 Jahre, danach verschwinden alle Dinge, die an sie erinnern, incl. der Kulturselbst. Welchen Unterschied macht es HINTERHER noch, ob das nun gute oder schlechteMenschen waren. Ob sie nun schon das Rad erfunden hatten oder nicht? :)

@xedion:

Wenn ich davon ausgehe, dass ich nur dieses eine Leben habe, dann istes völlig irrelevant, ob ich mir über das "danach" Gedanken mache. Wenn die Lichterausgehen, dann ist Ende. Hindert mich das daran, ein erfülltes Leben zu führen? Nein,denn gerade deshalb mache ich das Beste daraus. Ausserdem muss für mich nicht immer allesunbedingt einen Sinn machen.

Hybrid.Ant

Dagegen sage ich ja auch nix. Im Tod wäre der Status quo erreicht.Egal was ich mit meinem Leben gemacht habe, nach dieser Zeit ist es irrelevant.
Damag es evtl. auch unterschiedliche Ansichten geben. Ich für meinen Teil komme wie gesagtnicht damit zurecht, wenn ich daran glauben sollte, dass alles was ich tue ohne Belangist.

@xedion:

Da ich mich gerne mal mit Kausalität, Chaos und dergleichenbeschäftige, bin ich mir ziemlich sicher, dass absolut nichts was ich tue ohneBelang ist. ;)

Wie schon gesagt, wenn ALLES ohne Belang ist, dann auch das.
Oder Mathematisch: (a+c)*0 = (b+d)*0

Gilt insbesondere für b= ich muss jetzt ins Bett weil esschon so spät ist - Gute Nacht :)