An Atheisten
08.11.2015 um 10:38
Ich frage mich immer wieder, warum Gläubige gewillt sind ihren Glauben bis aufs Messer zu verteidigen.
Und auch aktiv damit nicht klar kommen, wenn jemand das nicht glaubt, was sie glauben.
Zusätzlich diese seltsamen Versuche Atheismus als Glaube darzustellen oder als etwas schlechtes.
Schauen wir uns doch einfach mal die Fakten an.
Das Christentum alleine, als dominierende Religion in Deutschland, besteht aus zwei sehr großen Strömungen, katholisch und evangelisch und sehr vielen weiteren Splitterversionen davon.
Einige davon sind größer, andere sind kleiner.
Hier herrscht kein gemeinschaftlicher Konsens. Das gleiche Buch, wird unterschiedlich, bis massiv unterschiedlich ausgelegt.
Natürlich wird sich auf die Gemeinsamkeiten berufen, dabei machen die Unterschiede hier ungefähr alles aus.
Aber das fängt beim Buch selbst ja an.
Das Christentum ist es nur, durch das NT, das AT ist halt sehr gut, um seine jüdischen Wurzeln zu kennen, aber wir als Deutsche wissen ja sehr gut, wie es ist einfach mal kein guter Christ zu sein, sondern Leute abzuschlachten, die zufällig Juden waren.
Hier ein kleiner Exkurs. Wir sehen gerade bei dem Genozidversuch gegen die Juden, wie mit geschickter Rhetorik, Gruppendynamik und Druck, der bis zum Tod führt, wenn man sich dagegen stellt, aus guten kleinen Christen eben mal kurz Völkermörder werden.
Keine Sorge, das klappt auch gut bei Christen gegen Christen, wie wir alle durch jeden Krieg wissen.
Aber hier liegt ja das schreckliche.
Die Schreiber des AT, stellen eigentlich ja eine Religion vor, in der die Gruppe an sich, also das Christentum, sich zwar verteidigen kann, gegen die anderen, aber sonst eben Askese und Nächstenliebe leben sollen.
Keins von beiden machen wir sonderlich gut, besonders wenn man sich einfach die Geschichte des Christentums so anschaut.
Welcher Hardcore Christ hier im Forum verschenkt schon alles an die Armen und ich vollkommen auf Nächstenliebe gepolt?
Im Allgemeinen sind wir schlicht nicht gut darin und das ist halt für Gläubige gar kein Problem, da sie schon gut darin die Textlichen Unterschiede der vier Evangelien zu ignorieren.
Die Grab Szene nach der Kreuzigung ist da ein super Beispiel. Das sind simple Fakten, kein tieferes Phänomen oder so, es ist die Anzahl der Engel, der Frauen und wo wer steht und hin geht.
Alle vier Versionen können ja nicht korrekt sein, es geht da nur eine. Nun haben wir also an einer Textstelle massive Unterschiede.
Wer sagt, dass andere Teile der Geschichten, dann auch korrekt abgebildet sind?
Die Chance an sich, dass Passagen falsch sind, hat sich somit deutlich erhöht.
Nun wird die Grundversion des Christentums praktisch nicht gelebt und das NT hat erstaunliche Mängel.
Das alles ist möglich, da ein Gläubiger Mensch immer davon ausgeht, er hätte Recht.
Er glaubt ja daran, daher kommt auch kein Zweifel, den Zweifel ist ja gerade im Christentum streng verboten.
Hinterfragen auch.
Und wenn man nicht bedingungslos daran glaubt, bekommt man auch nicht das ewige Leben. Auch hier wird natürlich ganz eindrucksvoll ausgeblendet.
Es werden nach der Christlichen Lehre, nur Leute das ewige Leben bekommen, die zu 100% die Lehre befolgen.
Und in den Himmel kommt nicht gleich nach dem Tod, sondern erst bei Tag des jüngsten Gerichtes. Nach dem Jesus die Leute gerichtet hat.
Ausblenden und ignorieren, dass sind die starken Eigenschaften von Gläubigen Menschen.
Waren sie schon immer...
Deswegen bin ich ein Atheist. Ich kann die Fehler in den Religionen nicht übersehen.