@miagreenDanke für deinen Beitrag.
miagreen schrieb:Wie weit sind wir dann in der Lage diese Welt dieses eine Bewusstsein zu verändern….- zu beeinflussen?
Unbegrenzt!
:) Ja, ich sage das so unbekümmert und bedenkenlos, weil es meine persönliche Erfahrung und Überzeugung ist, dass Aufmerksamkeit niemals endet und es genau diese Aufmerksamkeit ist, die Bewusstsein und sämtliche "Dinge" der Welt erschafft. Ich trenne die Begriffe Bewusstsein und Aufmerksamkeit, um es in der Dualität deutlicher aufzuzeigen. Immer wieder weise ich darauf hin, dass es eine Getrenntheit gibt zwischen dem Beobachter (=Aufmerksamkeit-Ausübenden) und dem, was er beobachtet (=Inhalte von Bewusstsein).
Das Ausüben von Aufmerksamkeit in einer bestimmten Intensität und Qualität erschafft als Ergebnis das zu Beobachtende. Analogie: Der fokussierende Lichtstrahl. Jedoch nicht verstanden, als das, worauf er sich richtet, sondern der fokussierte Strahl als solcher ist bereits das Ergebnis dessen, was ich meine.
Das die Welt Beobachter-erschaffen ist, steht in völligem Einklang mit den immer und immer wieder bestätigten Ergebnissen der Quantenphysik, die das Verständnis von der Entstehung der "Dinge" und die damit verbundene heutige Weltanschauung maßgeblich geprägt hat. Dort werden halt physikalische Begriffe und mathematische Formeln verwendet, um die gemachten Erfahrungen in eine beschreibbare Form zu bringen. Ich versuche es mit anschaulichen und nachvollziehbaren Beispielen und weise immer wieder auf persönliche Erfahrungen hin. Jede wissenschaftliche Erkenntnis endet bei den persönlichen Erfahrungen, denn wir Menschen können nur das verstehen, was unsere geistigen Fähigkeiten und unser Denken hergeben.
Aufmerksamkeit unterliegt keiner Beschränkung, weil sie von nichts abhängig ist. Wir finden die Aufmerksamkeit in allen Lebewesen. Es gibt kein Lebewesen, welches keine ausübt. Sie ist die Basis, die fundamentale Voraussetzung dafür, wenn man etwas Lebendiges beschreiben will. Sie gilt sogar für einen Gott, und zwar welchen auch immer. Denn übte ein Gott keine Aufmerksamkeit aus, könnte er sein eigenes Universum nicht bemerken.
Über die unterschiedlichen Intensitäten und Ausprägungsformen von Aufmerksamkeit kann man sich streiten. Aber nicht über die Tatsache, dass jede Lebensform, jedes Dasein, Aufmerksamkeit in irgendeiner bestimmten Art und Weise ausübt.
Das ist meine Überzeugung aufgrund von persönlichen Erfahrungen, und nichts, was ich mir vorstelle, dass es so sein könnte.
miagreen schrieb:In wieweit konntet ihr …. die ihr eure festen Überzeugungen und Ansichten und eurer Wissen habt –tatsächlich euer Leben verändern direkt beeinflussen zu euren eigenen Gunsten?
Das erste, was ich im Umgang mit der Aufmerksamkeit lernte, war die Tatsache, dass ich nicht das bin, was ich bemerke. Um es in eine alltägliche Situation zu bringen: Wenn ich bemerkte, dass ich ärgerlich oder wütend war, also ein Gefühl, das man nicht unbedingt mag, dann bemerkte ich, sobald ich mich zusätzlich in die reine Beobachtungsposition begab, dass das Gefühl des Ärgers und der Wut schwächer wurde. Es verlor an Intensität. Ich war immer noch ärgerlich oder wütend, aber weniger.
Das liegt daran, dass, wenn man sich in diese Beobachtungsposition begibt, benötigt das Aufmerksamkeit (=Energie), und diese steht dann demzufolge nicht mehr dem Gefühl des Ärgers oder der Wut zur Verfügung. So lernte ich, dass ich nicht, wie ich bislang immer dachte, der ständigen Parade der auf- und abtauchenden Gefühle "hilflos" gegenüberstand, sondern dass ich es war, der sie deutlich und spürbar beeinflussen konnte. Allein durch das Ausüben von Aufmerksamkeit. Das hat nichts mit Verdrängen oder Unterdrückung zu tun. Sondern mehr mit dem Regulieren der "Stellschraube" für die Intensität eines Gefühls, wenn du verstehst, was ich meine.
Das ist ein ganz konkretes Beispiel dafür, wie ich es im Alltag, in der Praxis, erfahre. Und es geht mir sehr viel besser damit. Ich empfinde mich, um es mal salopp zu sagen, sehr viel mehr als der Chef meines Daseins, als vorher.
:)miagreen schrieb:Wann werden wir tatsächlich in der Lage sein aus diesen Simulationen/ Lernprozessen auszubrechen und den Part des Gelehrten und nicht mehr des Schülers zu übernehmen, wann werden wir genug Summe an Erfahrungen inne haben um endlich aus diesen verqueren Bewusst- seinen Flüchten zu können?
Was du hier schreibst, klingt für mich wie der Ruf nach Vollkommenheit. Sollte er es sein, dann vergiss es!
:) Niemand weiß, was eine Vollkommenheit ist.
Ich will auch dies versuchen, anschaulich zu beschreiben, warum es nicht möglich ist, Vollkommenheit zu erlangen. Denn um wissen zu können, was Vollkommenheit ist, muss man aus der Vollkommenheit "heraustreten", sich umdrehen und sie anschauen können, damit man weiß, was man mit Vollkommenheit überhaupt meint. Doch nun kommt´s!
Sollte dir das jemals gelingen, musst du damit rechnen, dass ich sofort erscheine und noch etwas hinzufüge, einfach Eins dazu addiere. Und zwar jedes mal, wenn du denkst, dass du eine Vollkommenheit erreicht hat.
:)Für mich sind "Vollkommenheit" oder "Perfektion" Worte, welche wir zwar in der Praxis oft benutzen, aber schaut man sich an, was tatsächlich damit gemeint ist, dann ist es vielmehr ein "Halt, bis hierher und nicht weiter. Ich bin zufrieden."
Denn wenn eine Zufriedenheit erreicht ist, dann ist es perfekt. Mehr geht nicht. Du selbst bestimmst, was dich zufrieden macht. Niemand sonst.
Daher meine Empfehlung. Vergiss solche Gedanken nach Vollkommenheit! Ich halte es für viel sinnvoller, dass wir als Gemeinschaft aller Menschen, als Menschheit, als menschliche Zivilisation, dass wir unser Leben hier auf der Erde in Anständigkeit führen, ohne Neid, Hass und Habgier. Damit haben wir alle Hände voll zu tun. Den aktuellen Stand dieses Vorgehens, kannst du jeden Abend den Nachrichten entnehmen.
Und jetzt greife ich zum Abschluss dieses Beitrags mal etwas heraus, was dich vielleicht überraschen wird, aber was eben auch zu meinen persönlichen Erfahrungen zählt und daher meine Überzeugung ist.
Du sprichst hier vom Part des Gelehrten und des Schülers. Wenn wir Menschen gelernt haben werden, uns zwischen den Sternen zu bewegen und andere Zivilisationen entdecken, die noch nicht so weit entwickelt sind, dann wird es unsere Aufgabe sein, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. Dann werden wir den Part des Gelehrten übernehmen. Wir selbst erhalten auch eine solche Hilfe und Unterstützung, sind aber nicht der Lage, sie als solche zu erkennen. Das hat viele Gründe und ist das auch gut so.