Die Aleviten

@enzo1260

Bin ich froh, das richtig erkannt zu haben. :)

Allerdings widerspricht die Ansicht, die Wahrheit in sich selbst zu suchen, überhaupt nicht dem eigentlichen Islam und dem Qur'an. Es wird an mehreren Stellen im Qur'an daraufhin gedeutet, dass man nur Allah zu seinem Herrn nehmen soll, keine Gelehrten, Imame oder sonstige Menschen, die einem unter Zwang eintrichtern wollen, wer Gott ist, was Gott will und wie man ein guter Muslim ist. Menschen können einem zwar Schilder in Richtung Wahrheit weisen, aber den Weg muss man selbst einschlagen und man muss selbst durch das Tor gehen, um Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen. Denn wer das nicht tut, der läuft Gefahr durch falsche Schilder in die Irre geführt zu werden.

Die sunnitischen Gelehrten hatten im Laufe der Zeit auch "die Tore der selbstständigen Rechtsfindung" geschlossen, damit nur noch ihre Auslegungen zählten - "Wir sagen dir gefälligst, wer Gott ist und was du zu tun hast, sonst niemand!" :)

Allerdings kann man die Wahrheit nur für diejenigen versperren, die sich selbst ausperren. Die Tore des Himmels sind niemals verschlossen. ;)

huramabi schrieb:Allerdings kann man die Wahrheit nur für diejenigen versperren, die sich selbst ausperren. Die Tore des Himmels sind niemals verschlossen

Sehr schön geschrieben, bruderherz

@Can

Danke, Bruder. Ich geb mein Bestes. :)

Aber damit hier kein falscher Eindruck entsteht:

"Die sunnitischen Gelehrten hatten im Laufe der Zeit auch "die Tore der selbstständigen Rechtsfindung" geschlossen, damit nur noch ihre Auslegungen zählten - "Wir sagen dir gefälligst, wer Gott ist und was du zu tun hast, sonst niemand!"

Damit sind nicht ALLE sunnitischen Gelehrten angesprochen...

@tugra


Wie erklärst Du dir, dass in Choarasaan (heute) Kurden leben; Wie erklärst Du dir, dass der Begründer der Saffejden Safi ad Din von Adrabil Kurde war(?); Wie erklärst Du dir, dass die Anbetung der Sonne, in manchen Regionen um Dersim (heute) noch bei den Älteren gängige Praxis ist(?); Wie erklärst Du dir die Verehrung der Flamme/Feuer (?); Wie erklärst du dir die nicht türkmenischen Wörter im Alevitentum (Pir/Dschem/Alev/Newroz/Semah)?

Es gibt Aleviten in der Türkei, die am Mittelmeer, wie auch am Ägäis leben. (Mersin, Balikesir, Antalya, ...) Diese Aleviten sind ebenfalls türkischstämmif- das bezweifelt auch keiner- aber die Aleviten, die sich als Kizilbas ausgeben sind kurdisch, zazaisch oder türkmenischer Ursprungs - wobei die ersteren die Mehrheit bilden.

@Abu-Haydar

Wie erklärst du dir, dass du selbst ein Türkmene (Alevite) bist, der sich als kurde ausgibt ?

@tugra

Jetzt weiß ich wo der Hase läuft und wer du bist. Du Sunnit aus dem schwarzen Meer

Hört endlich auf mit dem blöden Gezoffe! - wenn nicht ist hier Ende der Diskussion!

@enzo1260

enzo1260 schrieb:lieber @Carlo, es geht nicht um den verfälschten Abschnitt, wir halten uns nicht an die 5 Grund Säulen des Islams (Pilgern, Beten und Fasten lehnen wir grundsätzlich ab).
Daher ist es eine Ansicht Sache, ob wir Aleviten Muslime sind?

Du schwärmst doch so sehr von den alevitischen Juden , oder jüdischen Aleviten ... an welches Buch halten denn die sich eigentlich , wenn sie sich überhaupt an einen Buch halten .

@Carlo

Wenn ich mich irre sollten mich bitte die alevitischen User berichtigen .

Zwar wird der Qur´an abgelehnt , aber so weit mir einige Freunde erzählten sollte oder muss ? sich ein Dede der das rituelle Gebet in einem Cem-Haus abhält im Qur´an auskennen .

@huramabi

huramabi schrieb:Menschen können einem zwar Schilder in Richtung Wahrheit weisen, aber den Weg muss man selbst einschlagen und man muss selbst durch das Tor gehen, um Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen. Denn wer das nicht tut, der läuft Gefahr durch falsche Schilder in die Irre geführt zu werden.

Die Gelehrten haben ihre Funktion auch nie als was anderes vestanden als Schilder zu sein und nicht etwas was angebetet werden muss. Es gibt genügend Beispiel unter den Ulama die beispiellos fromm und sehr bescheiden gelebt haben.
Das ist bei den Sufi-Meistern auch nichts anderes. Auch wenn ihre Stellung von ihren Anhängern gerne überbetont werden.

huramabi schrieb:Die sunnitischen Gelehrten hatten im Laufe der Zeit auch "die Tore der selbstständigen Rechtsfindung" geschlossen, damit nur noch ihre Auslegungen zählten - "Wir sagen dir gefälligst, wer Gott ist und was du zu tun hast, sonst niemand!"

Das ist so nicht ganz richtig. Dieses "verschließen" der Tore der Rechtsfindung/Idschtihad ist eine Meinung aus dem 4. Jahrhundert nach der Hidschra. Das bedeutet nicht, dass sich die Tore geschlossen haben. Im laufe der Zeit gab es so einige die neue Rechtsmeinungen "hinterlegt" haben. Das hast du z.B. im 20. Jahrhundert zu hauf...

Edit selbst noch im 13. jahrhundert unter imam nawawi...

KaraMurat schrieb:Auch wenn ihre Stellung von ihren Anhängern gerne überbetont werden.

@KaraMurat

So was gibt es zu hauf in Bangladesch, da stirbt ein sehr frommer und bescheidener Gelehrter und schon fangen viele Menschen an, diese Gelehrten als "Medium" anzubeten. Very bad.

KaraMurat schrieb:Die Gelehrten haben ihre Funktion auch nie als was anderes vestanden als Schilder zu sein und nicht etwas was angebetet werden muss. Es gibt genügend Beispiel unter den Ulama die beispiellos fromm und sehr bescheiden gelebt haben.
Das ist bei den Sufi-Meistern auch nichts anderes. Auch wenn ihre Stellung von ihren Anhängern gerne überbetont werden.

@KaraMurat

Es geht mir auch nicht darum, jeden Gelehrten als hochmütigen und schlechten Menschen darzustellen, is klar. Es gab sicher auch viele, die sich nicht mehr verstanden als Schilder der Rechtleitung zu sein. Und solche gibt es immer noch.

Aber es gab auch welche, die meinten wohl, "Ich und meine Sippschaft sind das einzige Schild, schaut nur auf mich! Und wehe dem, der es nicht tut - Kopf ab!" :) Das war schon immer so gewesen in den Religionen, dass es viele Gelehrte gab, die irregeleitet waren, sich aber anmaßten, die Herren der Religion zu sein und zwingend zu bestimmen, was gottgewollt ist und was nicht und damit viele in die Irre führten. --> "Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube." ;)

Das Problem einiger Gelehrten war, sie kannten tausende Schriften, aber ihnen fehlte das innere Wissen und die Verbindung zu Gott und die Liebe. In ihrem Hochmut liebten sie sich selbst mehr als die Menschen und Gott.

Heutzutage ist es noch viel schlimmer mit einigen Gelehrten.

Die Sufi-Meister-Verehrung geht mir auch oft zu weit, keine Frage.

KaraMurat schrieb:Das ist so nicht ganz richtig. Dieses "verschließen" der Tore der Rechtsfindung/Idschtihad ist eine Meinung aus dem 4. Jahrhundert nach der Hidschra. Das bedeutet nicht, dass sich die Tore geschlossen haben.

Das bedeutet es sowieso nicht, denn wie gesagt, kann man die Wahrheit nur für diejenigen versperren, die sich selbst aussperren. Die Tore des Himmels sind niemals verschlossen. Da kann man noch so oft behaupten, die Tore seien geschlossen. :)

@KaraMurat

huramabi schrieb:Aber es gab auch welche, die meinten wohl, "Ich und meine Sippschaft sind das einzige Schild, schaut nur auf mich! Und wehe dem, der es nicht tut - Kopf ab!" Das war schon immer so gewesen in den Religionen, dass es viele Gelehrte gab, die irregeleitet waren, sich aber anmaßten, die Herren der Religion zu sein und zwingend zu bestimmen, was gottgewollt ist und was nicht und damit viele in die Irre führten.

Einer von ihnen war bestimmt Abdul-Wahab...

@ Abu-haydar: Das Wort Dschem könnte ihren Ursprung im tungusischen Wort "Scham" haben. Der Scham war das Haus des Schamanen. Somit wäre der Begriff Dschem türkisch.

Außerdem leben in Chroasan nicht nur Kurden. Die Mehrheit besteht aus Türkmenen.

Vielleicht wäre es nett, erst mal die Ausdehnung von Chorasan zu umreißen ;)

@Efendi

Ob tunguisch oder japanisch,

deschem bedeuetet auf persich/kurdisch versammlung.

Und das heißt, dass wir keine endgültige Antwort darauf finden können ob "Cem" ein türkisches oder iranisches Wort ist. Der Begriff könnte auch einen ganz anderen Ursprung haben.

@efendi_

DSCHEM- orginal geschrieben, wird im türkischen Cem geschrieben- bedeuet soviel wie Versammlung. "Ceme gelen" -"warino Ceme" heißt wie auf türkisch und kurdisch- "kommt zu Versammlung/treffen". sie (Cem-Haus) hat die ursprungsfunktion einer Moschee aus der Zeit des Propheten Mohammeds- wo keine Minaretten und Kuppeln, wie auch Monde (Symbol des türkischen Islam´s) waren. Selbst alevitische Quellen, von Internetseiten bis hinzu Bücher geben es auch an, dass das Wort CEM aus dem persischen DSCHEM entlehnt worden ist. Das türkisch, dass in Anatolien gesprochen wird hat auch, wie es dir bekannt ist, viele Entlehnungen aus dem persischen wie auch aus dem arabischen. Auch das wort PIR, ist aus dem persischen/kurdischen (iranischen). Semah und Alev sind ebenfalls aus dem iranischen entlehnt.

Ich möchte keinesfalls sagen, dass kizilbas ausschließlich nur alt-iranische (zarothismus) hat- es gibt auch schamanistische zeromnien, die daptiert worden sind....wie z.B semah...