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Ist der Glaube Satan?

1.889 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorurteile, Ignoranz, Glauben Satan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist der Glaube Satan?

17.02.2009 um 20:42
@geodei

Ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen und widerspreche dem auch nicht,weil ich in etwa eben so denke.

Nennen kann man es wie man will,aber hat dieses denken,ob es nun positives denken oder Selbstmotivation heisst oder einfach nur rechtschaffenes denken,es ist egal,denn seinen Wert verliert es nur durch genau dieser deiner korrekten Veranschaulichung...
"Und Menschen mit der vermeintlichen Macht des positiven Denken (Bestsellerautoren) die Erfüllung all ihrer
Wünsche und Sehnsüchte zu versprechen, ist nichts weiter als Psychoterror
der schlimmsten Ignoranz."

Ja,genau deswegen!Es wird dieses eine Wort für Ruhm und Reichtum missbraucht,was im eigentlichen aber viel tiefere und größere Bedeutung hat.
Es existiert nun mal positives wie auch negatives,ist aber nur eine Erscheinung im jeweiligen Moment im Hier.Aber es existiert!Es ist eine Erscheinung der Gegensätze in diesem unseren Raum.

Du fragtest was für mich absolut ist?
Nicht das was wir denken und schreiben ist absolut in diesem Sinne,sondern das was schlussendlich dabei rauskommt,sei es wie es wolle,ob man will oder nicht es ist die Grenze unserer Weisheit und darüber hinaus können wir nicht sehen,Jetzt!Daher ist alles im jeweiligen Moment absolut,aber nur in unserem Bereich,ob wir das nun vertreten oder nicht.Meistens wissen wir es sogar.aber es macht trotzdem kein durchbrechen machbar,im jeweiligen Moment.
Zitat von geodeigeodei schrieb:Die Welt brennt an allen Ecken und Enden ... und das ganz und alleine deswegen, weil wir aus dem Glauben heraus urteilen, anstatt nach Fakten - oder wie es unser Freund Coelus ausdrückt - aus der Aufmerksamkeit gegenüber dessen was IST
ist es nicht so,dass hier trotzdem geurteilt wird?auch wenn es richtig ist/scheint
Kann man es mit Absolutheit sagen?Wie urteilt man nach Fakten?
Entspricht es dann dem was tatsächlich ist?Oder nach dem was für einem ein Fakt ist?Ist das nicht schon wieder ein provokanter Punkt?Entstehen so nicht auch genau diese Konflikte um die es eigentlich geht?Werden sich alle Individuen angleichen können?Diesem Faktor Ist,in seinem Bereich?
Denn es kann nicht als allgemein gültig empfunden werden,dazu "Wissen" wir zu wenig,und können so viele Dinge hinter den Vorhängen nicht erblicken!Geschweige denn erahnen!Damit sind so ziemlich alle Lebensbereiche gemeint.


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17.02.2009 um 20:50
@geodei,

natürlich weiß ich, wie viele menschen aus dem glauben heraus getötet wurden und sicher - leider - noch getötet werden. ich sagte ja, dieses thema ist zu umfangreich. jeder hat dazu sicher noch 'zig gedanken im kopf, die man einfach nicht zum ausdruck bringen kann. das geht hier einfach nicht.


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geodei Diskussionsleiter
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17.02.2009 um 20:59
@Sri_vatsa
Zitat von Sri_vatsaSri_vatsa schrieb:ist es nicht so,dass hier trotzdem geurteilt wird?auch wenn es richtig ist/scheint
Kann man es mit Absolutheit sagen?Wie urteilt man nach Fakten?
Entspricht es dann dem was tatsächlich ist?Oder nach dem was für einem ein Fakt ist?Ist das nicht schon wieder ein provokanter Punkt?Entstehen so nicht auch genau diese Konflikte um die es eigentlich geht?Werden sich alle Individuen angleichen können?Diesem Faktor Ist,in seinem Bereich?
Denn es kann nicht als allgemein gültig empfunden werden,dazu "Wissen" wir zu wenig,und können so viele Dinge hinter den Vorhängen nicht erblicken!Geschweige denn erahnen!Damit sind so ziemlich alle Lebensbereiche gemeint.
Roman, es ist so, dass der Glaube das bestimmt und begrenzt, was wir wahrnehmen und denken.

Wir nehmen aber die Welt vorwiegend intuitiv wahr, also beschneiden wir unsere wahre Wahrnehmung mit dem was wir glauben und folglich auch mit unserer Erwartung, die sich daraus ergibt.

also Ignoranz!!!??? (scheinheilig können wir diese auch in Toleranz umtaufen)

Ist es nicht so dass, dass das was wir mit dieser unserer Welt anstellen - (schaut nicht gut mit ihr aus) - wir aus unserer Toleranz heraus gutheißen?????????????

Wir brauchen nichts erahnen, und doch scheinen wir dazu fähig Roman

ja... sogar jeder dahergelaufene Hund kann unsere Angst oder unsere Selbstvertrauen riechen und er kann sogar aus unseren Gesichtern lesen, ob wir uns freuen oder ärgern.

Wir können auch aus der Stimme oder den Gesichtern und selbst aus der Körpersprache der Menschen und zum teil sogar jener der Tiere lesen

also haben wir doch eine Ahnung, bloß keinen freien Willen !!???


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geodei Diskussionsleiter
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17.02.2009 um 21:05
@Chapa

der Baum des Glaubens hat tausend Äste und unendlich viele Blätter
aber das wesentliche ist seine Wurzel ;)


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17.02.2009 um 21:06
@geodei

wenn die wurzel vom feinsten ist, sind es auch die äste :)


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17.02.2009 um 21:12
Naja Toleranz ist für mich eine Tugend die so wie sie wirklich ist,verloren scheint in der menschlichen Gesellschaft,und man kann sie nicht mit Ignoranz vergleichen.
Zitat von geodeigeodei schrieb:also haben wir doch eine Ahnung, bloß keinen freien Willen !!???
Ja,eine Ahnung schon,auch ein wenig freien Willen,aber scheint vieles so ausgeprägt das wir die Begrenztheit oft wenig spüren,wenn man unsere Ignoranz sieht@geodei
und so einige egoistische Züge beobachtet!


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18.02.2009 um 09:23
@coelus
Zitat von coeluscoelus schrieb am 13.02.2009:Wenn ich z.B. davon spreche, dass zum Osterfest Hierzulande die feinen Schokohasen als Ritual genüsslich verzehrt werden, dies wegen des Glaubens und gleichzeitig aber Hunderttausende Kinder in der Elfenbeinregion exakt wegen dem ihrer Kindheit beraubt werden, dann ist dies keine Klage, sondern schlicht das was IST.
Schokohasen werden verzehrt, weil man Schokohasen mag. Nicht weil man an Ostern "glaubt".
Zitat von coeluscoelus schrieb:Natürlich sind diejenigen Gläubigen, welche sich zu Ostern sich mit Schokohasen eindecken, durchaus einfache Arbeiter und Familien, welche sich wirklich nichts „böses“ dabei denken oder an was schönes glauben wollen, doch trügt dieser IST- Sachverhalt eben nicht drüber hinweg, dass eben wegen diesem Ritual und diesem Massenkonsum, die Kinder in der Elfenbeinregion ihrer Kindheit beraubt werden.
wenn ich also einen Schokohasen esse, weil ich ihn mag, beraube ich Kinder ihrer Kindheit, weil ich angeblich an Ostern glaube?...hm...das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, und lange, lange einwirken lassen, bevor es auch nur einen Hauch von Sinn ergibt.

Also ich hatte eine recht gute Kindheit, ob mit oder ohne Schokohasen, ob mit oder ohne Kirche (die ich damals auch meistens hasste, weil sie mir oft aufgezwungen war)

Wo ich allerdings öffter drunter gelitten habe, war mein Alkoholkranker Vater, der ein Sadist und ein Atheist vor dem Herren war, und meine Mutter in den Wahnsinn (Paranoia) trieb. Mutter hat das NUR überlebt, weil sie ihren Frieden im Gottglauben gefunden hatte.
Zitat von coeluscoelus schrieb:Ich bin mir sicher, dass wenn all diese Artgenossen sich dem IST zuwenden würden, statt in einer heilen SOLL- Blase sich verstecken wollen, sofort aufhören würden Schokohasen zu Ostern zu verdrücken, oder etwa nicht.?!? ^^
Wieso sollten sie?
Auch im IST schmecken die gut.
“Und deshalb möchte ich Dich bitten solche verallgemeinernden Statements wie dieses hier zu lassen:“

Ich lasse mir sicher nicht von Dir vorschreiben, was ich in meinen Beiträgen schreibe oder nicht, sorry, aber dafür bist Du mir zu wenig seriös/anständig in dieser Diskussion.

Ferner versuchst Du nur Deiner Unzulänglichkeit auszuweichen, versuche doch stattdessen endlich was konkretes vorzuweisen navi, was eben die von mir genannten Punkte erfüllen vermögen, zumal Du ja Dich darauf selbst berufen möchtest und gerade diese Stelle zitiert hast, aber bis jetzt falsch verstanden hast und im Sinn verdrehst, ebenso einfältige Schwarz/Weisse Polemik betreibst.
Wer den Wind säht und so...

Wenn Du von einem miesen Treiben, von flächendeckender Zerstörung, von NUR Leid, und nichts konstrucktivem, sprichst, dann ist genau DAS das schwarz/weiss, was Du mir vorwirfts. Das ist das Theater von gut/böse. Das ist Polemik von der übelsten Machart. Ganz zu schweigen von den Vorwürfen und Unterstellugen die Du Dir sonst immer geren leistest, indem Du immerwieder auf die persönliche Schine abgleitest.
Es mag vielleicht anders von Dir gemeint sein, und ich weiss, dass es Dir ein Leichtes ist, jedes Deiner gesagten Wörter relativieren zu können, aber Der fade Beigeschmack Deiner Absicht bleibt dennoch.
“Der religiöse Glaube hat, als die erste und primitive Gesetzgebung, dabei mitgeholfen die ganze Kultur und die Zivilisation zu erschaffen.“

Du meinst eine zentrales Kontrollorgan, mit dem man viele Menschen in eine Knechtschaft zu fördern, indem das Individuum zu Gunsten des Staates oder der Nation stets den Kürzeren zu ziehen hat. Was man den neuen Herrn und HerrGöttern zu schulden hatte, kann in Genesis nachgelesen werden.
völlige Freiheit ist ja auch völlige Absurdität.
Klar ist vieles mies und verabscheuungswürdig gewesen.
Klar hat man viel Leid und Zerstörung gefördert.
Aber eben nicht nur, sondern auch das Gegenteil davon.
Man hat Kunst und Kultur gefördert, die Gesetzgebung verfeinert und ebenso ein akzeptables Miteinander etabliert. Was schliesslich in unserer Zeit mündet.

Wenn es NUR Leid, Zerstörung und Tod gegeben hätte, dann gäbe es keinen 6Mrd. Menschen auf der Welt, von denen 5Mrd. mit Gott leben wolle, oder?

Dann gäbe es keine Sixtinische Kapellen, keine Shwedagon Pagode, kein Arngkor Wat und keine Pyramiden. Es gäbe keine Schulen, Universitäten keine Computer und kein I-Net. Weil es einfach zu schwer ist so viele Menschen unter einen Hut zu kriegen, ohne klare Regeln und Strukturen.

Ob es besser oder schlechter ohne diese Dige, die ich aufgezählt habe, wäre, sei mal dahingestell. Fakt ist, dass sie nur aus dem Miteinander der Menschen entstanden sind, und dieses weitestgehend durch das Diktat der Reli zustande kam.
“Denn ohne Gesetze und klare Strukturen und ein Mindestmass an Ordnung können niemals ein Haus, eine Gemeinde, oder ein ganzes Land aufgebaut werden.“

Du willst doch nicht etwa behaupten, dass ein bisschen beten und an ein übernatürliches Wesen zu glauben, dann aus diesem einzigen Anlass die Architektur erst ermöglicht haben solle?
Zitat von coeluscoelus schrieb:Wenn ich also die Menschheitsgeschichte verfolge, was im Namen gerade der Religion/Glauben, z.B. in der Kolonialzeit, indem Naturvölker als primitiv und Ungläubige klassifiziert wurden, sie gewaltsam missionierte, sie und ihre Ressourcen ausraubten, deren Erbe bis zum heutigen Tag vorliegt, so schäme ich mich für die gesamte Menschheit und da ist nichts rühmliches daran zu finden.
tolle Gläubige, wo doch die meisten Relis Dibstahl und Mord ausdrücklich verbieten.
“Ich weiss dass Du kein grosser Freund von der zivilisierten Welt bist, und lieber natürlich im Einklang mit der Natur leben würdest“

Ich lebe mit der Natur bereits im Einklang, sofern ich daran nicht gehindert werde. Doch die zivilisierte Welt steht vor riesigen Probleme und Konflikten, welche die Lebensqualität vieler unschuldiger Menschen direkt betreffen und unser Massenkonsum trägt unmittelbar zur Zerstörung unserer einzigen Lebensgrundlage bei und wenn wir eben exakter hinschauen, was denn da eigentlich los ist, da ersehen wir, wie wichtig und fundamental der Glaube dazu beiträgt, wie es eben IST.
endlich kommen wir mal einen Schritt näher zusammen.

Der Massenkonsum also. Wovon hängt er nun wirklich ab? Von Angebot und Nachfrage, von Geschäftemacherei, von bestimmten Vorlieben und Abneigungen der Menschen. Da ist nicht die Spur eines Glaubens drin. Es geht dabei nur um Profit, um Bequemlichkeit, um Gewinnmargen, um Aktienkurse usw. usf.
Es geht also in letzter Konsequenz um den Tanz ums goldenen Kalb. Diese Analogie sollte Dir wohl bekannt sein.
“Denn sie zerstören vielleicht die Natur, aber bauen dafür was neues auf, an dem man sich sehr wohl höchst erfreuen kann.“

Du meinst also, dass es völlig egal ist, wenn in ca. 40 Jahren sämtliche Weltmeere kollabiert sind, deren unabsehbaren Folgen für den Planeten Erde nicht gewiss ist, aber alles ist ja gar kein Thema und kein Grund zur Diskussion, dies weil eben bereits schon die schöne neue Gentechnik vorbereitet ist und dann halt mit dreimal grösseren Lachs, der kein Meer mehr benötigt, uns alle damit beglücken wird..?!?
mir ist es nicht egal, aber ich glaube auch an die Bescheidenheit, und die Mässigung im Konsum. Ich glaube an die Verantwortung, die der Mensch als einziges Lebewesen mittels seiner Vernunft (falls vorhanden) auf seinen Weg mitbekam. Ich glaube auch diese Worte der Bibel, die da sagen, dass Gier, Hass und Übermass ein klarer Verstoss gegen sich selbst und gegen Deinen Nächsten sind, und deshalb eine Todsünde.
“Wenn Du es nicht kannst, dann bist Du eben nicht mit dem IST im Einklang und beklagst Dich darüber was IST, und willst, dass was anderes sein SOLL.“

Du hast es einfach nicht begriffen mein werter Freund, ich spreche von dem was IST und wenn Du dann dies als Klage interpretierst, so ist das Dein Ding, aber bitte verschone mich mit Deiner Unzulänglichkeit und versuche mich nicht als das hinzustellen, was ich nicht bin und Du Dir lediglich in Deinem Köpfchen selbst eine Süppchen zusammen braust diesbezüglich.
Das Adjektiv "mies" ist eine Wertung, und impliziert ein Urteil über einen bestimmten Sachverhalt. Wenn Du Urteilst, hast Du gewertet und vorher ganz klar bedauert/beklagt, dass die Gläubigen Menschen nicht im Hier und Jetztz leben können.
“Es ist OK so wie es ist. Auch wenn es Dir manchmal nicht gefällt.“

Es geht nicht darum, ob es mir gefällt, ich habe Dir ja bereits ja gesagt, dass Du mal diejenigen Fragen kannst, welche eben in die neu generierten Probleme/Konflikte gewaltsam damit konfrontiert werden, wie sie sich denn fühlen. Die Kinder in der Elfenbeinregion zum Beispiel. ~^
ja, dann kannst Du gerne meine Mutter fragen, wie sie sich mit einem sadistischen, Ehemann gefühlt hat, und was der Gottglaube wieder in ihr repariert und erneuert hat, was sie durch Gewalt und Psychoterror verloren hatte.
Gewalt und Terror, die keinem Glauben entsprungen sind, sondern dem Wissen darum, dass man durch Gewalt und Psychoterror ebenso seine Ziele erreichen kann, wie durch was auch immer. Gewalt und Terror, die aus dem Wissen herraus, welche machtvollen Werkzeuge es sind, ebenso Milliardenfach auf der Erde eingesetzt werden. Das ist etwas, das man nicht glauben muss, denn auch das IST.


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18.02.2009 um 09:40
jetzt noch was allgemeines:

Glaube ist eine Art Glücksspiel.
Man setzt auf ein Pferd, und guckt wie das Rennen läuft.
Hat mein Gaul gewonnen, freue ich mich, hat er nicht, dann nicht.
Haupsächlich geht es aber nicht um die Freude des Gewinnens, sondern um die spannende Vorfreude ansich, währen das Rennen läuft, die Roulettkugel rollt, oder die Karten ausgegeben werden.

Bei Gottglauben ist es aber so, dass man erst erfährt ob man gewonnen hat, wenn man tot ist. Solange man lebt, hat man aber diese besagte spannende Vorfreude, und die Hoffnung auf den Haupgewinn, was einen gerne leben lässt.

sehr vereinfacht dargestellt...


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18.02.2009 um 11:06
http://www.sueddeutsche.de/politik/23/358848/text/ (Archiv-Version vom 01.03.2009)


Rohstoff des Leidens


In den Kakaoplantagen der Elfenbeinküste sind Kindersklaven besonders begehrt.

Jetzt noch mal coelus

>> Wenn ich z.B. davon spreche, dass zum Osterfest Hierzulande die feinen Schokohasen als Ritual genüsslich verzehrt werden, dies wegen des Glaubens und gleichzeitig aber Hunderttausende Kinder in der Elfenbeinregion exakt wegen dem ihrer Kindheit beraubt werden, dann ist dies keine Klage, sondern schlicht das was IST.<<


Hey, möglicherweise hat coelus ja DAS gemeint? ^^


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18.02.2009 um 11:28
@Jimmybondy
ja, das muss er wohl gemeint haben, glaube ich.
Aber warum hat die Tatsache, dass Kinder als Sklaven gehalten werden, was mit der Tatsache zu tun, dass geglaubt wird.
Es hat wieder nur was mit dem Umstand zu tun, dass man Geld sparen will, und anstatt Menschen ein menschenwürdiges Auskommen zu ermöglichen, man sie lieber gewaltsam zu Zwangsarbeit verdonnert.


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18.02.2009 um 11:54
Wir "glauben", das es ok sei, unter den gegebenen Umständen Unmengen Schoki in uns hineinzustopfen.

Das ganze heisst sicher nicht, das es keine Schokohasen aus fairem Handel geben könnte.


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18.02.2009 um 11:59
Ich denke mal das mit der Schokolade ist ein typisches Beispiel dafür, warum es mit der Vertrauensbildung aus dem gutgemeinten Glauben herraus in unserer Gesellschaft einfach nicht mehr richtig funktioniert.

Der Lebensstil den wir haben erlaubt es uns, jederzeit und überall Schokolade zu kaufen und zu konsumieren. Wenn wir sie kaufen, dann können wir das nur aus dem glücksspielgleichen Glauben herraus, daß dies mit rechten Dingen zugeht. Denn hier bei uns wächst kein Kakao und die wenigsten haben eine Ahnung davon, wieviel Arbeit dahintersteckt.

Wenn ich mir meine geleisteten Waren so anschaue, dann gibt es ehrlich gesagt weniger als eine handvoll Dinge, von denen ich behaupten kann, daß ich weiß, wie Sie den Weg zu mir gefunden haben und wo und wie sie entstanden sind. Ich kann nur Glauben daß alles in Ordnung ist und da es eh nur eine Art Glücksspiel ist, trage ich ja keine Verantwortung dafür. Ich kann ja schlecht alles überprüfen, zumindest glaube ich das einfach mal. Ist jedenfalls bequemer als mir die Mühe zu machen für jeden Scheiß jemanden zu finden dem ich vertrauen kann.

Es gibt schon viel zu viel von Dingen, die ich garnicht mehr überschauen kann ob sie mit rechten Dingen hergestellt und vertrieben werden und natürlich glaube ich, daß ich sie alle brauche. Ich bin nur der Konsument und kann glauben, daß ich mit der entrichtung des Preises den ich für die Ware bezahlt habe, auch aller Verantwortung die damit zusammenhängt entbunden wurde.

Vertrauen ist also für die florierende Konsumgesellschaft eigentlich garnicht mehr nötig, glauben reicht völlig aus, da wesentlich unverbindlicher.

*vorsicht vor der Ironie*


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18.02.2009 um 12:11
Es ist ja auch nicht so das es niemanden kümmern würde, siehe letzter Abschnitt meines Links:

>>>Britische Schokoladenhersteller verpflichteten sich daraufhin, bis spätestens Juli 2005 keinen Rohkakao mehr zu kaufen, bei dessen Herstellung Kinderarbeit im Spiel sei. Das Ziel wurde freilich verfehlt, nun will man es bis 2009 erreicht haben. Wer also sichergehen will, ist weiterhin auf Schokolade aus fairem Handel angewiesen, die inzwischen von mehreren Organisationen vertrieben wird.

Dennoch, auch die großen Hersteller beginnen unter dem Druck der Öffentlichkeit, ihre Verantwortung anzunehmen. Man setzt, wie der Schweizer Konzern Barry Callebaut, verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Musterfarmen in Ghana, wo die Bauern immerhin 70 Prozent des Weltmarktpreises bekommen. Zum Markenportfolio der Schweizer gehört auch Sarotti, und natürlich wäre es der Marke nicht zuträglich, würde sich der berühmte Sarotti-Mohr als geprügelter und geknechteter Kindersklave entpuppen.<<

Der Link ist von 2005, es sieht so aus, als hätte es leider dennoch nicht bis zu diesem Jahr funktioniert.

>>So lautete die Schlagzeile in der taz und erinnert daran, dass in der Elfenbeinküste immer noch Bürgerkrieg herscht. Die Elfenbeinküste ist der Weltweit größte Kakaoproduzent und die Bürgerkriegsparteien finanzieren ihre Waffenkäufe durch Abgaben und Zölle auf Kakao. Rund ein Fünftel des Militärhaushaltes werden mit Kakao finanziert, so eine EU Untersuchung auf die sich die taz beruft. Auch aus dem „Reservefonds“, der Kakaobauern in schwierigen Zeiten unterstützen soll, wurde Geld abgezweigt. Rund fünf Sechstel des Geldes sind verschwunden. <<

Der ist von 2006. Was aktuelleres finde ich nicht. Ausser den News, das Schokolade bald wegen verschiedener Faktoren, ausgelöst wegen dem Klimawandel, ein sehr teures Luxusgut werden könnte.


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18.02.2009 um 12:20
@Jimmybondy

Ja, aber wenn ich ehrlich bin dann gebe ich garnichts auf die scheinbar edlen Versprechen der unpersönlichen Großkonzerne. Wie man sieht halten sie Ihre Versprechen sogut wie nie. Ausser es springen dabei Gewinne herraus.

Zumal sollte diese Verantwortung nicht weiterhin diesen Konzernen überlassen werden sondern im Grunde von jedem Selbst getragen werden. Wenn es Fair Trade gibt, warum kaufen dann nicht alle dort ein? Weil weiterhinn der Glaube besteht, daß alles mit rechten Dingen zugeht und Fair Trade nur ein weiteres Geschäftsmodell ist um, wie die Großkonzerne auch, das Gewissen mit leeren Versprechungen zu beruhigen.

Die Allgemeinheit nimmt solche Organisationen einfach nicht ernst, unsere wirtschafts und gewinnorientierte Gesellschaft ist es doch nicht anders gewohnt als beschissen zu werden. Sie bezahlen ja auch schließlich dafür gerne etwas weniger *gg*


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18.02.2009 um 12:25
@geodei
Ich beziehe mich jetzt nur auf den Eingangspost, hab den Thread nicht gelesen.
Menschen die aus ihrem Glauben heraus urteilen und handeln,
urteilen und handeln nicht nach den reellen Zusammenhängen und Gegebenheiten des Lebens, sondern nach ihrer Sinngebung, welche davon abhängig ist, was sie glauben oder nicht.

Und womit wohl eindeutig klar ist, dass wir damit geradewegs unterwegs sind, die Voraussetzungen des Lebens und damit auch unser eigenes sträflich zu gefährden.

Selbstverständlich ist mir klar, dass die Frage des Threads mehr als nur provokativ ist,
aber die Gegebenheiten unseres Handelns und Urteilen spiegeln sich ja in unserer Mitwelt wieder.. und wer jetzt hier empört überreagiert, der sollte sich vielleicht mal zuerst selbst die Gewissensfrage stellen.
Ich möchte hier zuerst mal den Begriff "Satan" definieren, so wie ich ihn in diesem Zusammenhang verstehe, denn an den Teufel in Person glaube ich nicht.
Den Gegensatz dazu bezeichne ich mit dem Begriff "göttlich".

Der Satan scheint hier eine Kraft oder ein Konstrukt zu sein, das uns davon abhält, unser eigenes göttliches Wesen, unseren göttlichen Kern, in Wahrnehmung, Gedanke und Tat zu verwirklichen.

Göttlich wäre eine unmittelbare Wahrnehmung ohne jede Bewertung, was ja manche in Trance-Zuständen schon erlebt haben, ich selbst auch, ich stand staunend auf dem Bürgersteig und war hingerissen von der Schönheit der Ampellichter, Autorücklichter und Reklametafeln, deren Farben ich nie zuvor in solcher Brillanz erlebt hatte... Mein bewertendes Wesen hätte nie erwartet, daß künstliche Dinge aus Kunststoffen als so schön empfunden werden würden.
Göttliche Gedanken wären solche, die kreativ sind, ohne auf Schaden für irgendwen abzuzielen und die sich nicht vergleichen mit denen anderer (klüger/ dümmer etc.).
Göttliche Taten wären solche, die der Schöpfung dienen, die konstruktiv und nicht gegen etwas gerichtet sind, harmonisch, alles in allem.

Es ist aber keineswegs nur der Glaube, der die Menschen dazu bringt, anders zu sein.
Von klein auf lernen wir, so zu denken, daß wir uns als getrennt vom Rest allen Seins erleben, wir erlernen schon früh spielerisch Wettkampf und Vergleich mit anderen, erfahren die Bewertung und Beurteilung unseres Wesens und unserer Leistungen und Taten, und all das ohne Glauben, sondern einfach beim Spielen und in der Schule.
Man sollte auch berücksichtigen, daß ein Glaube, z.B. "Hunde sind bissig", aus Erfahrungen entstehen kann, also aus reellen Zusammenhängen heraus. Ein Glaube muß keineswegs in Konflikt mit der Realität stehen, aber meist bildet er nur eine Facette von ihr ab. Das gilt sogar für die Überzeugung, die ich im Augenblick habe, nämlich "Es ist 12.24 Uhr." Tatsächlich trifft dies in New York oder Shanghai gar nicht zu, jedenfalls nicht jetzt.
Zum Satan werden solche Überzeugungen aber erst, wenn man jede andere Bewertung als falsch ansieht. Keine ist für sich falsch, alle zusammen ergeben ein evtl. sogar vollständiges Bild, und nur das Beharren darauf, daß eine allein die richtige sei, hält davon ab, die Sache so zu sehen, wie sie ist. Dieses Beharren kann Ursache für sehr destruktive Folgen sein, für Feindschaften zwischen den Menschens usw. Vor allem ist es aber Folge von einer sehr ungesunden Einstellung, die wir als Kinder schon gelernt haben.


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18.02.2009 um 13:39
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Wir "glauben", das es ok sei, unter den gegebenen Umständen Unmengen Schoki in uns hineinzustopfen.
oder wissen wir vielmehr, dass es schöner ist, wenn man für seine Schoki weniger Geld hinlegen muss, als es anständig wäre, und kümmern uns einfach nicht um das Leid anderer Menschen weil es uns egal ist.
Es ist doch allgemein bekannt, dass es eine Dritte Welt gibt, in der Menschen hungern, und deshalb einander bekriegen. Warum ist es einem egeal? Warum sagt man, "lieber DIE, als WIR." Hauptsache es geht UNS gut. DIE sind egal.
Warum ist es dem Menschen so leicht wissentlich die Augen vor dem Leid anderer zu verschliessen, und sich lieber um sich selbst zu kümmern? Um sein eigenes Wohl lieber zu sorgen. Aus dem Glauben heraus, dass es ok ist, wie es ist, oder aus dem Wissen heraus, dass es ok ist wie es ist?
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Das ganze heisst sicher nicht, das es keine Schokohasen aus fairem Handel geben könnte.
und wieso kauft man nicht lieber DIESE, sondern eben die billigeren aus dem normalen Handel? Aus dem Glauben heraus, dass die aus dem freinen Handel "besser" sind, oder aus dem Wissen heraus, dass sie billiger sind?


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18.02.2009 um 14:03
@gondolfino

Angebot und Nachfrage, der Verbraucher hat die Macht, nicht umgedreht.

In den Achtzigern hatten wir einen Bioladen. Viele Menschen intressierte solch ein Markt nicht. Ökos und Müslis waren in gewisser Weise Schimpfwörter.
Anfangs lahm, dann schleppend, muß der Markt irgenwann regelrecht explodiert sein, Bio ist schon lange kein Nischenprodukt mehr, sondern selbst im Aldi zu finden.

Im frühen Achtziger Jahre Bio Bereich war es allerdings ebenfalls schon usus, Eier von glücklichen Hühnern zu kaufen. Oder auch Kaffee und sogar Schokolade aus fairem Handel. Bio und Fair gingen Hand in Hand.

Was das Thema Hühner angeht, so hat sich da bereits einiges geändert.
Da ein Teil der Menschen über Jahre wohl die teueren Eier gekauft hat, wie sonst soll das zustande gekommen sein?

Was ich damit sagen will ist, das die Macht ja ja genaugenommen nicht bei den Herstellern liegt.
Sicher, sie wollen uns "glauben" machen, wenn wir ihnen aber nicht glauben, dann werden sie die Punkte wo wir hinschauen ändern. Oder untergehen.

Das gilt für teure Benzinautos ebenso wie für Atomstrom, Holz aus dem Dschungel, oder Coltan, ohne welches kein Handy funktioniert und wo ebenso Kinder-Sklavenarbeit
drin steckt. So sieht das aus.

Was meinst was passiert, wenn bei jedem Handykauf gefragt wird, ob das Coltan fiar gehandelt wurde? Wie lange dauert es, bis sie einknicken?

Es genügt offensichtlich, nicht weiter daran zu glauben, das alle Schokohasen so wie sie sind ok sind.

Mir ist klar das die Hühner gerne noch mehr Platz hätten usw., aber es zeigt in die Richtung.

Uns so sieht die Macht der Verbraucher aus, wenn sie wie hier in Indien keine Softdrinks mit Pestiziden drin haben wollen:

/dateien/rs49138,1234962211,zzlyk4lejmcibwysnowq7rynquo


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18.02.2009 um 14:14
@rockandroll

>>und wieso kauft man nicht lieber DIESE, sondern eben die billigeren aus dem normalen Handel? Aus dem Glauben heraus, dass die aus dem freinen Handel "besser" sind, oder aus dem Wissen heraus, dass sie billiger sind?<<

Die Sache ist doch klar, es muß als erstes mal überhaupt ein Problembewusstsein für die Dinge geschaffen werden, damit auch überhaupt erst eine Alternative, zB. ein Bioprodukt verlangt wird.
Und so kommt es, das die britischen und hoffentlich auch alle anderen Schokoladenhersteller zumindest ja unter Zugzwang liegen, keinen Rohkakao mehr zu erwerben, wo Kinderarbeit im Spiel ist.

Und nur so kommt es auch, das es solche fairen Schoko-Osterhasen bereits auf dem Markt sind:

http://marktcheck.greenpeace.at/3279.html (Archiv-Version vom 10.01.2009)

>>Die unabhängige Organisation FLO überprüft bei regelmäßigen Kontrollen ob die Rohstoffe menschenwürdig produziert und fair gehandelt werden. Die Bio-Gütesiegel stehen dafür, dass die Milch, die für die Schokolade verwendet wird, garantiert ohne Gentech-Tierfutter hergestellt wurde.<<

Es ist so wie ich es vorher schon allgemein spekuliert habe, auch bei diesem Produkt gehen Bio und fairer Handel Hand in Hand.


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18.02.2009 um 14:21
@Jimmybondy

Ja, das ist schon eine gute Entwicklung und gegen die hab ich ja auch nichts gesagt. Mir gings da eher um die, die aus wirtschaftlichen Gründen überhaupt auf die Idee kommen so verantwortungslos andere Länder dafür bluten zu lassen, daß sie die Gewinne einstecken können.

Und dazu die Unwissenheit, die, bis jetzt mal auf die gute Entwicklung, immer noch vorherrschend ist. Die wenigsten machen sich überhaupt Gedanken wo die Schoki gerade herkommt die Sie essen. Die meisten glauben wahrscheinlich der Kakao dazu wächst in den Alpen oder wird von der speziellen Lila Kuh direkt aus dem Euter gemolken ^^

Würden sie es Wissen, hätten sie es nicht mehr so einfach, diesen Unsinn zu glauben ;)


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18.02.2009 um 14:24
In meinen Recherchen zum Thema Weltmeerkollaps, wie es hier im Raum stand, bin ich unter anderem auch darüber gestolpert:

http://www.welt.de/wissenschaft/article701251/Riesige_Flaeche_Plastikmuell_schwimmt_im_Pazifik.html

>>Auf einer Fläche,so groß wie Zentraleuropa, schwimmt im Pazifik ein Müllteppich.<<

Das muß man sich mal vorstellen, was für eine gigantische Menge das ist.
Ich sehe schon den Tag X in meiner Vorstellung, wo das alles "aufgefischt" wird, da sich das Recycling dann lohnen wird. Ich hoffe, das dann aber auch noch Fische leben.^^


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