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Guter Gott - Böser Gott

22.380 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Universum, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 10:53
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn man mal voraussetzen würde, dass es tatsächlich einen Gott gibt - egal ob er gut oder böse ist...
... und wenn man weiterhin voraussetzt, dass dieser Gott vor hatte, den Menschen eine schriftliche Botschaft zu übermitteln (was er ja lt. Bibel sogar tat), dann wäre es doch höchst dumm und nonsens von Gott, wenn er nicht dafür gesorgt hätte, dass seine Botschaft nicht genauso verfälscht werden könnte, wie bei der "stillen Post".

Was ich damit sagen will: wenn es also Gott tatsächlich gäbe, kann man "sein Werk" nicht mit menschlichen Maßstäben (z.B. der "stillen Post") messen und beurteilen.
Eben, der Allmächtige hat es eben halt vergessen und lässt es den dummen Menschen erledigen, seine Botschaft zu verkünden.

Sehr viel Konjunktiv bei der Sache, daher denke ich an eine korrekte oder überhaupt Botschaft...


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 10:57
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Eben, der Allmächtige hat es eben halt vergessen
wie meinst du das? Was soll er vergessen haben - was er den Menschen übermitteln wollte?
Nein, so hatte ich mein Post ganz und gar nicht gemeint.
Er wollte den Menschen einfach seine Gedanken (die er NICHT vergessen hatte) senden - halt auf schriftlichen Wege.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Sehr viel Konjunktiv bei der Sache
geht auch nicht anders bei Dingen, die man nicht beweisen sondern nur glauben oder nicht glauben kann ;)


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 11:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wie meinst du das? Was soll er vergessen haben - was er den Menschen übermitteln wollte?
Nein, so hatte ich mein Post ganz und gar nicht gemeint.
Er wollte den Menschen einfach seine Gedanken (die er NICHT vergessen hatte) senden - halt auf schriftlichen Wege.
Dann habe ich es anders verstanden.

Ich meine nur, Wenn Gott allmächtig ist/wäre, und er eine Botschaft übersenden würde/hätte, warum verfasst er Sie nicht und unterbindet somit Fehler und Interpretationen.

Also meine ich er hat es nicht bedacht, was Ihn nicht allmächtig erscheinen lässt, und zudem ist er dann fehlbar. Passt also nicht.

Und wenn er mit Absicht es den Menschen überlassen hätte, wäre er leichtsinnig.

Also ist es für mich grundsätzlich so, dass keine Botschaft von Gott kam und es eine erdachte Botschaft von Menschen ist, die fehlerhaft, fälschbar, interpretierbar, uneindeutig usw ist.


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15.03.2024 um 11:06
@gagitsch
deine Gedanken dazu kann ich nachvollziehen. Würde ich als Atheist ganz genauso sehen.

Aber nun stelle ich mir folgendes vor:
Gott hätte also die Botschaft selbst geschrieben, ohne Fehler, ohne Interpretationsmöglichkeiten usw. - die würde sich also ganz eindeutig, aalglatt lesen - im Grunde wie ein Sachbuch oder Roman.
->
Man würde es durchlesen und sich denken: aha, weiß ich bescheid und dann weglegen und evtl. nie wieder in die Hand nehmen. ... WEIL es nämlich nichts darüber nachzudenken und zu sinnieren gäbe (es wäre ja alles völlig klar und eindeutig).

Da die Bibel aber nicht so ein einfaches und aalglattes Werk ist, beschäftigen sich die Menschen also seit Jahrhunderten mehr oder weniger intensiv damit.
Vielleicht war genau DAS das Kalkül von Gott? ;)


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 11:07
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dann wäre es doch höchst dumm und nonsens von Gott
Yep. Er hätte auf unzerstörbaren Papier sein FAQ jedem Menschen persönlich in die Hand drücken können.

Aber alle ach so mächtigen Götter sind darauf angewiesen, dass Menschen die Geschichten aufschreiben.
Von Menschen ausgedacht, von Menschen erzählt, von Menschen aufgeschrieben, von Menschen verändert.

Das Buch Mormon ist so entstanden:
Moroni sei ihm 1823 als Engel erschienen, habe ihm von diesen Aufzeichnungen berichtet und ihm den Ort beschrieben, an dem die Platten verborgen seien. Er, Joseph Smith, habe dann die Platten von einem nahe gelegenen Hügel, der später Cumorah genannt wurde, entnehmen dürfen und – mit einigen Unterbrechungen – mit Hilfe der Sehersteine Urim und Tummim, die sich bei den Platten befunden hätten, ins Englische übersetzt.[4] Nach Abschluss der Übersetzung habe Moroni die Platten wieder an sich genommen.
Wikipedia: Buch Mormon

Und es gibt Menschen, die glauben das.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Vielleicht war genau DAS das Kalkül von Gott
Es ist also Kalkül, so zu wirken, als wären die Geschichten von Menschen ausgedacht?


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 11:14
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber nun stelle ich mir folgendes vor:
Gott hätte also die Botschaft selbst geschrieben, ohne Fehler, ohne Interpretationsmöglichkeiten usw. - die würde sich also ganz eindeutig, aalglatt lesen - im Grunde wie ein Sachbuch oder Roman.
->
Man würde es durchlesen und sich denken: aha, weiß ich bescheid und dann weglegen und evtl. nie wieder in die Hand nehmen. ... WEIL es nämlich nichts darüber nachzudenken und zu sinnieren gäbe (es wäre ja alles völlig klar und eindeutig).

Da die Bibel aber nicht so ein einfaches und aalglattes Werk ist, beschäftigen sich die Menschen also seit Jahrhunderten mehr oder weniger intensiv damit.
Vielleicht war genau DAS das Kalkül von Gott? ;)
Halte ich für unwahrscheinlich.

Der Mensch hat mit dem Gedanken an eine Gott lediglich Ängste und Hoffnung auf eine Art und Weise produziert, um sich allgemeine in einer Welt zurecht zu finden. Es begann ja mit Göttern nicht zum Jahr 0 oder 1000 vor Christus, das ist ja viel eher ins Laufen gekommen.

Ich behaupte jetzt einfach mal, in erster Linie aus Unwissenheit. Und später dann zum Selbstnutzen.


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 11:20
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Es ist also Kalkül, so zu wirken, als wären die Geschichten von Menschen ausgedacht?
nicht ausgedacht, sondern als seien die Menschen die es schrieben von Gott inspiriert gewesen (und so stehts halt auch drin) ;)
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Er hätte auf unzerstörbaren Papier sein FAQ jedem Menschen persönlich in die Hand drücken können.
dann hätte aber nicht das Argument gezogen, was manche Glaubende ins Feld führen - nämlich dass sich die ersten Abschriften vor zig Jahrhunderten inhaltlich kaum von den heutigen Abschriften und Übersetzungen unterscheiden und dass dies doch beachtlich sei... und dafür spräche, dass da Gott seine Hand im Spiel hatte ;)

Und zu dem Buch Mormon:
Naja, das hat halt nicht solch eine große Verbreitung erfahren wie die Bibel. Und das wird auch wiederum als Gottes Werk angesehen, dass die Bibel in so vielen Ländern/Sprachen und über zig Jahrhunderte...
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Der Mensch hat mit dem Gedanken an eine Gott lediglich Ängste und Hoffnung auf eine Art und Weise produziert, um sich allgemeine in einer Welt zurecht zu finden
trifft auf mich und viele Andere die ich kenne nicht zu.
Ich war viele Jahre Atheist, hatte keine Ängste und machte mir auch über meinen Tod keine Sorgen ("dann bin ich halt weg und gut ist...")
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Der Mensch hat mit dem Gedanken an eine Gott lediglich Ängste und Hoffnung auf eine Art und Weise produziert, um sich allgemeine in einer Welt zurecht zu finden
das mag auf manche Menschen zugetroffen haben und auch heutzutage noch, dass sie das als Halt irgendwie brauchen. Aber das kann man doch nicht einfach verallgemeinern - damals nicht und heutzutage auch nicht.

Es gab und gibt gestandene Leute (in der Bibel wird auch von gläubigen Ärzten berichtet), die sicherlich keinen Halt von außen gebraucht hätte und sich dann etwas hätten zusammenreimen müssen.
Ich denke mal, auch vielen damaligen Menschen ging es so, wie einem Kind (was in einem atheistischen Haushalt aufwächst) - ein Kind versteht auch noch nicht alles, wie dies und jenes in der Welt zusammenhängt, aber deswegen schiebt es unerklärliche Dinge nicht gleich auf ein imagninäres Wesen, sondern lässt es einfach so stehen.

Wie gesagt, ich traue auch vielen damaligen Menschen zu, dass sie sich an nichts klammern mussten und der Beiweis ist für mich, dass es ja auch viele gab (lt. Bibel) die nicht an Gott glaubten.


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Guter Gott - Böser Gott

15.03.2024 um 11:29
Zitat von OptimistOptimist schrieb:trifft auf mich und viele Andere die ich kenne nicht zu.
Ich war viele Jahre Atheist, hatte keine Ängste und machte mir auch über meinen Tod keine Sorgen ("dann bin ich halt weg und gut ist...")
nein so meine ich es nicht. Ich Rede von der Entstehung der Gottesbilder. Vor ich sag mal 4000-5000 Jahre, hatten die Menschen, halt keine Schimmer warum es blitzt, warum Ebbe und Flut. Warum bricht ein Vulkan aus. Wa rum stirbt das Kind an einer Krankheit, also haben die Menschen, die weniger wissen hatten, aber nicht komplett verblödet waren, sich Gedanken gemacht, und auf Grund des Unwissens sich Gottesbilder geschaffen.

Aber ich kann mich ja auch Irren und Zeus ist auf einem Blitz in Sparta, Athen oder Troja herabgestiegen und hat so erzählt was läuft.

Entschuldigt die Süffisanz ;)

Heutzutage wird das Ganze natürlich trotz Glauben an gott völlig anders betrachtet und bewertet. Ein Gläubiger heute, weiß wie Blitze entstehen, (hoffe ich) nutzt aber Dennoch Gott oder Gottesbilder um Frust oder Sorgen zu bewältigen. Das macht Gott aber weniger wahrscheinlich oder unwahrscheinlich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das mag auf manche Menschen zugetroffen haben und auch heutzutage noch, dass sie das als Halt irgendwie brauchen. Aber das kann man doch nicht einfach verallgemeinern - damals nicht und heutzutage auch nicht.
Heute nicht mehr, vor 4000-5000 Jahren würde ich das schon recht allgemein beurteilen.


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15.03.2024 um 11:43
Zitat von OptimistOptimist schrieb:sich die ersten Abschriften vor zig Jahrhunderten inhaltlich kaum von den heutigen Abschriften und Übersetzungen unterscheiden und dass dies doch beachtlich sei.
1) von den ältesten Abschriften gibt es nur Fetzen
2) was soll daran so besonders sein, wenn ein Schreiber bzw Kopist ein nicht unüblicher Beruf war?
Aufgabe der Tempelschreiber war es, die Gesetzesrolle mit den fünf Büchern Mose zu bewahren und fehlerfrei weiterzugeben.
Dahinter stand die Intention der Priesterkaste und auch des pharisäischen Judentums, eine einheitliche Textfassung dieser Bücher sicherzustellen und mit ihrer Autorität unterschiedlichen Varianten, die bereits im Umlauf waren, entgegenzuwirken.
Man bedenke, wie schnell sich ein doch recht umfangreicher Text durch unterschiedliche Schreiberhände verwandeln kann. Der Beruf des Toraschreibers entsprang im Grunde dem starken Bedürfnis des antiken Judentums nach einer autoritativen Textgestalt.
https://juedisches-leben.erfurt.de/jl/de/mittelalter/handschriften/wissenswertes/118686.html

Was soll daran so besonders sein?


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15.03.2024 um 13:03
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:stille Post
Weiß ich nicht, warum du das mit stille Post vergleichst. Hier geht es um laute Post.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich sehe es unabhängig davon, ob ich an Gott glaube oder nicht, hier als das größte Problem der zeitspanne zwischen dem Leben Jesu und dessen Predigten und der Zusammenfassung der Schriften/Überlieferungen, dass genau hier der Teufel im Detail steckt sage ich mal. ;)
Du siehst ein Problem an dieser "riesigen" Zeitspanne? Schauen wir doch mal. Kommen wir zurück zum Kaiser Tiberius, dem (kann man das so sagen?) bekanntesten Menschen dieser Zeit. Auch hier haben wir vier Biografien seines Lebens. Wann wurden diese denn verfasst? Und wie gut sind diese bis in die heutige Zeit überliefert worden?

1. Velleius Paterculus; geschrieben 30 n. Chr.; älteste erhaltene Abschrift: 16. Jhdt..
2. Tacitus; geschrieben nach 110 n. Chr.; älteste erhaltene Abschrift: 9. Jhdt.
3. Suetonius; geschrieben nach 120 n. Chr.; älteste erhaltene Abschrift: 9. Jhdt.
4. Cassius Dio; geschrieben nach 200 n. Chr.; älteste erhaltene Abschrift: 9. Jhdt.

So, das ist die Faktenlage zum römischen Kaiser zu dieser Zeit. Eine Sache scheint hier im ersten Moment viel besser zu sein als das Neue Testament, und zwar dass das erste Werk zu den Lebzeiten des Kaisers verfasst wurde. Allerdings muss man hierbei beachten, dass es sich bei Paterculus um einen Angestellten des Kaisers handelte, und aus diesem Grund schenkt man seinem Zeugnis einen geringeren Wert als den anderen dreien, weil eben ein hoher politischer Einfluss auf ihn ausgeübt wurde. Tacitus und Suetonius berichten zum Beispiel darüber, dass Tiberius Menschen hinrichten ließ, wenn der Verdacht bestand, dass sie in irgendeiner Weise gegen ihn schreiben würden. Paterculus berichtet überhaupt nichts darüber.

So, und nun das Neue Testament, mit den Datierungen von den folgenden nicht-christlichen Gelehrten:

Die jüdischen Gelehrten des "The Jewish Annotated New Testament", abgekürzt mit (J),
Der jüdische Historiker Shaye Cohen, abgekürzt mit (S),
Bart Ehrman, abgekürzt mit (B):

Matthäus; geschrieben (J) 80-90; (S) 80s; (B) 80-85; älteste erhaltene Abschrift: vollständig: 4. Jhdt, unvollständig: 2./3. Jhdt.
Markus; geschrieben (J) 64-72; (S) ca. 70; (B) 65-70; älteste erhaltene Abschrift: vollständig: 4. Jhdt, unvollständig: 3. Jhdt.
Lukas; geschrieben (J) Ende des 1. Jahrhunderts; (S) 80s; (B) 80-85; älteste erhaltene Abschrift: vollständig: 4. Jhdt, unvollständig: 3. Jhdt.
Johannes; geschrieben (J) 70-130; (S) ca. 90-100; (B) 95; älteste erhaltene Abschrift: vollständig: 4. Jhdt, unvollständig: 2. Jhdt.

So, das sind die Fakten. Und ich gehe definitiv nicht davon aus, dass die Evangelien so spät geschrieben sind, wie von diesen Gelehrten vorgeschlagen. Aber das mal als kurzer, kritischer und nicht-christlicher Ansatz, damit du weißt, wie sich die Sache verhält.


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15.03.2024 um 13:13
Zitat von calvynncalvynn schrieb:So, das sind die Fakten. Und ich gehe definitiv nicht davon aus, dass die Evangelien so spät geschrieben sind, wie von diesen Gelehrten vorgeschlagen. Aber das mal als kurzer, kritischer und nicht-christlicher Ansatz, damit du weißt, wie sich die Sache verhält.
Ich habe nie Jahreszahlen in Frage gestellt.

Es ging mir darum, dass es eine Erzählung von Glaubensbekenntnissen als Grundlage gab.

Keine Biografie oder Aufzählung von Ereignissen die bei deinem Beispiel.

Sondern reine Erzählung, verteilt über hunderte Jahre. Keine Originale aus der ersten bzw Anfangszeit sind meiner Kenntnis nach erhalten.

Wenn du welche nennen kannst hilft mir das sicher weiter um meinem Erfahrungsschatz zu bereichern.

Und wen du mein Beispiel mit "Stiller Post" nicht teils, ist es dennoch keine vollumfängliche Dokumentation von Bekenntnissen und Glauben, die sorgsam über Jahrhunderte weitergeben wurden. Nein es sind Brüchstücke vereinzelt und zeitlich unchronologisch zusammengetragen. Daraus entstand das alte Testament und später, viel später das neue Testament.

Für mich spielt da nicht mal die Korrektheit irgendwelcher Jahreszahlen ein rolle, denn kein, egal ob Priester, Wissenschaftler oder Bürger kann auch nur annähernd mit Gewissheit oder annähernder Möglichkeit sagen, dass irgend was so passiert ist, oder so gesagt wurde wie es aufgeschrieben wurde.


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15.03.2024 um 13:25
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Keine Biografie oder Aufzählung von Ereignissen die bei deinem Beispiel.
Die Evangelien sind keine Aufzählung von Ereignissen? Hast du die mal gelesen?

Ich habe dir hier eine direkte Parallele aufgezeigt. So, wie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes über Jesus berichten, so berichten dir die anderen über Tiberius. Nur ist ersteres viel besser belegt als letzteres.


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15.03.2024 um 13:31
Zitat von calvynncalvynn schrieb:so berichten dir die anderen über Tiberius
Wird berichtet, dass er keinen menschlichen Vater hat und ein Halbgott ist? Wird berichtet, dass er zaubern konnte?

Wie plausibel ist ein Jesus und wie plausibel ist ein Tiberius?

Wenn es reicht, dass irgendjemand etwas aufschreibt und behauptet, dann ist die Existenz von Einhörnern historisch belegt: zB Ktesias von Knidos berichtet von ihnen. Und Strabon, Claudius Aelianus und Plinius der Jüngere:
An equine form of the unicorn was mentioned by the ancient Greeks in accounts of natural history by various writers, including Ctesias, Strabo, Pliny the Younger, Aelian[2] and Cosmas Indicopleustes.
Wikipedia: Unicorn#History

Reicht dir das als Beweis für die Existenz?


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15.03.2024 um 13:34
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wird berichtet, dass er keinen menschlichen Vater hat und ein Halbgott ist? Wird berichtet, dass er zaubern konnte?
Tut nichts zur Sache. Historisch gesehen ist das Neue Testament das beste, was wir über das Leben Jesu haben. Natürlich war er ein außergewöhnicher Mann; das siehst du ja gerade an diesem gewaltigen Zeugnis.

Ob du das glaubst, oder nicht, ist deine Sache, und deine Verantwortung. Aber die Fakten sind, dass das unsere beste Quelle über das Leben und Wirken Jesu ist.


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15.03.2024 um 13:37
Zitat von calvynncalvynn schrieb:Tut nichts zur Sache.
Oh doch. Es macht einen Unterschied, ob eine Geschichte über einen fliegenden Kampfdrachen handelt oder einen von mehreren Kaisern.
Zitat von calvynncalvynn schrieb:das siehst du ja gerade an diesem gewaltigen Zeugnis.
Evangelien sind Propagandaschriften. Sie wurden geschrieben, um andere Menschen zu überzeugen. Das ist so, als würde man in 2000 Jahren nur das haben, was Russia-TV über den Ukraine-Krieg erzählt. Oder nur die Reden von Trump übrigbleiben.


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15.03.2024 um 13:40
As we will see in a moment, the oldest and best sources we have for knowing about the life of Jesus … are the four Gospels of the New Testament, Matthew, Mark, Luke, and John. This is not simply the view of Christian historians who have a high opinion of the New Testament and its historical worth; it is the view of all serious historians of antiquity of every kind, from committed evangelical Christians to hardcore atheists.
Quelle: https://lutherwasnotbornagaincom.wordpress.com/2018/04/29/christians-misquoting-bart-ehrman/

"Wie wir gleich sehen werden, sind die vier Evangelien des Neuen Testaments, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, die ältesten und besten Quellen, die wir haben, um etwas über das Leben Jesu zu erfahren. Dies ist nicht nur die Ansicht christlicher Historiker, die eine hohe Meinung vom Neuen Testament und seinem historischen Wert haben; Es ist die Ansicht aller ernsthaften Historiker der Antike jeglicher Art, von engagierten evangelikalen Christen bis hin zu Hardcore-Atheisten."

Mit Google-Translate übersetzt. Bart Ehrman.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Sie wurden geschrieben, um andere Menschen zu überzeugen.
Natürlich, und zwar um die anderen Menschen zu überzeugen, dass sie an diesen Mann glauben sollen, und dementsprechend auf ihn hören sollen, schau:
Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Quelle: https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU84/JHN.20/Johannes-20


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15.03.2024 um 13:44
Zitat von calvynncalvynn schrieb:die ältesten und besten Quellen
Das ist nicht schwer, da die einzigen Quellen. Paulus hat Jesus nicht persönlich gekannt. Und der Rest ist weit nach seiner Kreuzigung geschrieben.

Wie gesagt, das ist so, als hätten wir in 2000 Jahren nur das über Putin, was Russia-TV aufgezeichnet hat.

Tiberius war Divi Filius, also ein Sohn Gottes. Da ja Tiberius so gut belegt ist, dann stimmt das ja wohl?


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15.03.2024 um 13:56
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Das ist nicht schwer, da die einzigen Quellen.
Ja ach was, und warum berichten sie alle so einheitlich? Weil es da keinen Konflikt gab. Wenn du die aktuelle Situation mit Russland heute aufschreiben würdest (nehmen wir mal an, es gäbe kein Internet), denkst du wirklich, in 2000 Jahren würde die komplette Position des Westens ausgelöscht werden? Natürlich nicht. Was ist das also für ein Zeugnis, wenn du in 2000 Jahren eine einheitliche Position zu einer Sache hast? Dass es da keinerlei Zweifel gegeben hat.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Paulus hat Jesus nicht persönlich gekannt.
Aber seine Apostel, und Jesus hat sich ihm anschließend persönlich geoffenbart. Denkst du wirklich, die anderen Apostel, und die Gemeinden an die er schrieb, und Timotheus und Titus, waren alle so dumm, so ein Verhältnis zum Paulus zu haben? Denkst du nicht, dass es notwendig war, nach der Vergangenheit des Paulus, und seiner Verfolgung der Christen, dass er eindeutig demonstriert, dass er ein Mitarbeiter im Reich Gottes ist, zusammen mit den anderen? Das ergibt doch, mal wieder, vorne und hinten keinen Sinn.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und der Rest ist weit nach seiner Kreuzigung geschrieben.
"Weit" nach? Da würde ich sagen: beweise das.

Wir wissen nicht, wann genau die Evangelien geschrieben wurden. Sie kommen nicht mit Daten, sondern mit Namen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Tiberius war Divi Filius, also ein Sohn Gottes. Da ja Tiberius so gut belegt ist, dann stimmt das ja wohl?
Ahja, wenn du ihm das einfach so glaubst! Bitte, mach doch. Du kommst mit dem Begriff "Beleg" völlig durcheinander. Wie belegt denn Tiberius, dass er der Sohn Gottes ist? Oder glaubst du das einfach, weil jemand das sagt? Denkst du Jesus ist der Sohn Gottes, und hat die anderen davon überzeugt, weil Jesus das gesagt hat? Oder gehört da nicht doch einiges mehr dazu?

Jesus hat es nicht nur gesagt, er hat es demonstiert.


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15.03.2024 um 14:22
Zitat von calvynncalvynn schrieb:Jesus hat es nicht nur gesagt, er hat es demonstiert.
Und zufälligerweise berichten nur Christen darüber.
Zitat von calvynncalvynn schrieb:Ja ach was, und warum berichten sie alle so einheitlich?
Alle Mitarbeiter von Russia-TV berichten auch einheitlich.
Zitat von calvynncalvynn schrieb:so ein Verhältnis zum Paulus zu haben?
Paulus glaubt, dass Jesus noch zu seinen Lebzeiten wiederkommt.
Die Zeit ist kurz:
29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.
https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/1.Korinther7%2C29

Hier ist sich Paulus sicher, dass er und die anderen noch zu Lebzeiten die Parusie erleben:
17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Thessalonicher4%2C17

Tja, war wohl nix. Das musste dann später korrigiert werden.


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15.03.2024 um 14:36
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und zufälligerweise berichten nur Christen darüber.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Alle Mitarbeiter von Russia-TV berichten auch einheitlich.
Ich glaube, du hast diesen Part hier:
Zitat von calvynncalvynn schrieb:Ja ach was, und warum berichten sie alle so einheitlich? Weil es da keinen Konflikt gab. Wenn du die aktuelle Situation mit Russland heute aufschreiben würdest (nehmen wir mal an, es gäbe kein Internet), denkst du wirklich, in 2000 Jahren würde die komplette Position des Westens ausgelöscht werden? Natürlich nicht. Was ist das also für ein Zeugnis, wenn du in 2000 Jahren eine einheitliche Position zu einer Sache hast? Dass es da keinerlei Zweifel gegeben hat.
nicht verstanden, und solltest ihn nochmal lesen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Paulus glaubt, dass Jesus noch zu seinen Lebzeiten wiederkommt.
Jetzt mal unabhängig davon, ob er in deinem Text spezifisch darüber spricht: Matthäus 24 hat sich bereits erfüllt. Der Sohn Gottes ist gekommen, denn er sagte: Dieses Geschlecht (Generation) wird nicht vergehen, bis all diese Dinge (von denen er bis dahin gesprochen hat) geschehen sind.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Tja, war wohl nix. Das musste dann später korrigiert werden.
Die Stelle spricht nicht darüber, dass Paulus und die anderen definitiv am Leben bleiben werden, wenn Jesus kommt. Der Kontext ist ein anderer. Hier geht es darum, dass die Thessalonicher sich sorgen machten über diejenigen, die bereits tot sind. Paulus macht hier lediglich deutlich, dass diejenigen, die bis dahin leben ("wir, die wir leben", im Kontrast zu den Toten) ihnen nicht zuvorkommen werden. Musst lesen ab Vers 13.


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