off-peak schrieb:Bemerkst Du den Widerspruch nicht? Wenn Gott die Menschen liebt arum wird er dann zornig?
Hier liegt kein Widerspruch vor, sondern du meinst, Liebe und Zorn seien unvereinbar und schließen sich gegenseitig aus. Und wie bereits im Thread angedeutet, ist dies nicht der Fall. Außerdem musst du dir die gesamte Situation vor Augen malen, sonst ergibt das alles überhaupt keinen Sinn. Bevor du dem biblischen Gott also etwas vorwirfst, solltest du zuhören, was er zu sagen hat und verstehen, wie die Situation im gesamten ist.
Unser Gott möchte, dass es dem Menschen gut geht. Deswegen sagt er ihm auch, dass er so leben soll, wie Gott es befiehlt. Warum? Weil Gott, der Schöpfer, weiß, was gut für seine Schöpfung ist.
Er hat uns sein Gesetz, die zehn Gebote, ins Herz gepflanzt, und das bereits bei seiner Schöpfung. Das ist ein gutes Gesetz, und etwas, was uns bewusst oder unbewusst im gesamten Alltag begleitet. Danach sollen wir leben, dann geht es uns gut. Zusammengefasst heißt das: Liebe Gott, und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes.
Nun sündigt der Mensch aber, und diese Sünde ist das, was die Bibel das „Böse“ nennt. Sünde ist die Übertretung des Gesetzes, und die Strafe oder der Lohn der Sünde ist der Tod in seinem gesamten Ausmaß: geistlich, leiblich und ewig. Gott der Richter wird die Sünde richten müssen, denn er ist ein gerechter Richter. Er kann nicht einfach so darüber hinweg sehen, denn das wäre ungerecht, und das ist er eben nicht.
Dieser Gott ist gleichzeitig zornig über die Bosheit des Menschen, denn er kann die Sünde nicht dulden und haben. Die Sünde schadet dem Menschen selber, und spuckt Gott ins Gesicht: denn es ist nichts anderes als die Übertretung der heiligen Gebote Gottes. Sie ist die Ursache für alle die Probleme, die wir in dieser Welt haben. Ohne Sünde würden paradiesische Umstände herrschen, und irgendwann wird es wieder dazu kommen. Aktuell hast du das genaue Gegenteil. Warum? Weil die Menschen mit Gott nichts zu tun haben wollen. Und Gott lässt sie tun.
So, um den Menschen aus dieser unangenehmen Lage zu befreien, deswegen musste er die Sünde in irgendeiner Weise überwinden. Denn selbst, wenn du ab heute ein perfektes Leben leben solltest, was passiert mit deinen bereits begangenen Sünden? Diese sind nämlich immer noch auf deinem Konto, und warten auf ihre Begleichung. Sünden sind wie Schulden, die irgendwann beglichen werden müssen. Und du kannst sicher sein, dass Gott das auch tun wird. Er wird keine Sünden vergessen, und alles ist ihm offenbar, und er wird Rechenschaft fordern für jede dieser Taten.
Wenn du nun meinst, diese Strafe ist nicht angemessen: der Gesetzgeber bestimmt die Strafe. Wenn du ein menschliches Gesetz brichst, dann bekommst du eine menschlich angemessene Strafe. Wenn du allerdings Gottes Gesetz brichst, dann bekommst du eine göttlich angemessene Strafe. Gott macht hier keine Fehler, darüber kannst du dir sicher sein. Der perfekte Richter wird perfekt richten, und laut seiner biblischen Offenbarung bedeutet das: ewige Qualen an Leib und Seele. Wenn jemand das nicht versteht, dann versteht er nicht, wer Gott ist, und gegen wen er hier überhaupt sündigt.
Um nun diese Sünden, die begangen wurden, und die auch noch begangen werden, zu begleichen, und zu „sühnen“, deswegen hat Gott seinen Sohn in die Welt gesandt. Jesus Christus hat die Sünden der Welt getragen, die Schuld auf sich geladen, und wurde dafür von Gott am Kreuz geschlachtet: das Lamm Gottes. Hier findet also eine Transaktion statt. Die Sünden der Menschen werden auf ihn übertragen, und er muss stellvertretend dafür bezahlen. Er hat die Hölle am Kreuz erfahren, höllische Qualen an Leib und Seele.
Sage also nicht, dass es keinen Sinn ergibt, dass sowas geschehen musste. Laut biblischer Offenbarung ergibt es nämlich absolut Sinn und war auch absolut notwendig. Diesen Tod hat Jesus Christus aber durch seine Auferstehung überwunden und besiegt, denn es war unmöglich, dass derjenige, der ohne Sünde lebte, und Gott und Mensch in seiner Person vereinte, von diesem Tod besiegt werden würde. Und weil Jesus eben ein perfektes Leben gelebt hat, und in allen Dingen Gott gehorsam gewesen ist, deswegen findet hier dann eine zweite Transaktion statt: seine heilige und absolute Gerechtigkeit wird demjenigen, der an ihn glaubt, zuteil. Deswegen steht geschrieben: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit.“
Diesen Jesus hat Gott also wieder auferweckt und damit der gesamten Welt bewiesen, dass er ihn bestimmt hat zum Richter der Lebenden und der Toten. Und dieser Jesus ruft die Menschen nun auf, Buße zu tun (umzukehren von ihren Sünden), und an ihn zu glauben (wer er ist, und was er getan hat), damit sie die Vergebung der Sünden empfangen, denn das Werk Christi wird einem nur angerechnet, wenn er glaubt. Und dazu gehört, dass er seine Apostel ausgesandt hat mit dem Befehl, die Menschen all das zu lehren, was er ihnen aufgetragen hat, denn er ist der Herr, und der Vater hat ihm die Vollmacht gegeben nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde. Alles und jeder ist ihm untertan; die Engel, Dämonen und alle Nationen und Könige der Welt.
Das ist der Grund, warum Christen evangelisieren. Sie haben einen Auftrag von ihrem Herrn, Jesus Christus. Ein gehorsamer Christ tut, was sein Herr ihm sagt. Und diese Botschaft, das Evangelium, ist der Liebesausdruck Gottes uns gegenüber. Er hat die sündhafte Welt so geliebt, dass er diesen seinen Sohn sandte, damit alle, die glauben, eben nicht mehr verloren gehen, sondern ewiges Leben haben. Und in dieser Botschaft und Sache kommen die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes zusammen. Wie kann es also sein, dass ein gerechter Gott die Sünder trotzdem zu sich nimmt? Es geht nur durch das Werk seines Sohnes, Jesus Christus, der ewige Sohn Gottes, und kommende Richter der Welt.
Gottes Zorn und Liebe sind also absolut vereinbar, und das geschieht am Kreuz von Golgatha.