kastanislaus schrieb:*lol* redest zuerst von Aussagen belegen um dann selbst wiedermal eine schwindige Behauptung in den Raum zu stellen.
Ich glaube, meine Vorgehensweise ist noch nicht klar verstanden worden.
Damit dies nun endgültig geschieht, will ich den Ablauf der Diskussion erläutern, um zu zeigen, wie ich zu meinen Aussagen komme. Der Text ist lang, jedoch halte ich dies von Nöten, damit keine Missverständnisse mehr auftreten.
1. Argumentnennung meiner Seite (welche versucht zu beweisen, dass der in den Evangelien geschilderte Jesus nicht existierte). Dabei stellte ich die These auf, dass die Auskünfte, welche uns historische Dokumente über das Leben und Wirken Christus geben, nicht über das berichten, was er wundersames vollbrachtes, was jedoch zu erwarten wäre, wenn wir es hier mit einer solch erstaunlichen Person zu tun haben. Desweiteren ist seine bloße Erwähnung, nur in den Werken einer handvoll Schriftsteller der Antike zu finden. Dies lässt zwar vermuten, dass ein gewisser Christus im 1. Jahrhundert der Ära der Fische existierte, er jedoch nicht mit den göttlichen Taten (übers Wasser gehen, Tote wiederbeleben, auferstehen, Blinde heilen usw.) glänzte, welche ihm die Evangelien nachsagen.
2. Widerlegungsversuch der Gegenseite (welche versucht zu belegen, dass der in den Evangelien geschilderte Jesus existierte). Man meinte, die römischen Dokumente würden absichtlich auf die Nennung der Gottesgaben Christi verzichten, um damit einer Publikation seiner Botschaft vorzubeugen.
3. Beilegung der Widerlegung durch meine Seite. Ich verwies darauf, dass die Augenzeugenberichte der wundersamen Begebenheiten gewiss rasch Zuhörer gefunden hätten und sich die Lehren Jesu auch ohne ihre Erwähnung durch römische Historiker verbreitet hätten. Dies würde den weitsichtigen Schriftsteller, der dem römischen Götterglaube anhängt, vielmehr einen Grund geben, die Geschichten über Christus als Lügen zu enttarnen, um ihren Wert und damit das Interesse der Bevölkerung an ihnen zu schmälern, was der Nennung der Wundertaten dieser Person bedarf, die jedoch ausblieb.
Da ihr dies allerdings als spekulativ (obzwar es logisch ist) bezeichnen könntet, will ich die Beilegung noch weiter ausformulieren:
Plinius der Jüngere, Statthalter von Bythnien, führte einen Briefwechsel mit dem Kaiser Trajan, in dem es darum ging, wie man den Christen entgegen treten solle. Da es sich hier um ein privates Schreiben handelt, ist es fraglich, warum Plinius der Jüngere dem amtierenden Herrscher nichts über die göttlichen Kräfte der Figur Christus erzählt.
Um zwei mögliche Gründe der Gegenseite für dieses Verhalten sofort zu widerlegen sei gesagt, dass aus den Briefen Plinii hervorgeht, dass er sie foltern ließ, was bedeutet, dass sich sein Umgang mit ihnen nicht gerade freundlich gestaltete und er durch eine Vermeidung der Erwähnung ihrer Vorstellungen über die Stellung Jesu als Sohn Gottes nicht wider seine Grundsätze handeln wollte (in denen er den christlichen Glauben in diesem Falle gut heißen haben müsste), indem er ihre religiösen Ansichten nicht verspottete, es jedoch auch nicht im Sinn hatte, beim Kaiser durch die Auslassung der negativen Bewertung der christlichen Meinung über den wahren Gott in Ungnade zu fallen. Ein Gegner meiner Meinung könnte zudem annehmen, dass die Christen Plinius nichts über ihre Vorstellungen verrieten, jedoch wird mindestens einer unter dem Druck der Folter geredet haben.
4. Deklaration der 4 Evangelien zu historischen Dokumenten durch die Gegenseite, um die Wahrheit der Berichte über Jesu Leben zu belegen.
5. Abgleich der Quellen der 4 Evangelien mit der Definition historischer Dokumente durch meine Seite mit dem Resultat, dass keine Übereinstimmung vorliegt.
6. Folgerung meiner Seite, dass die Evangelien nicht die tatsächliche Geschichte der Person Jesus Christus erzählen, was mit der Erkenntnis verbunden war, dass in diesem Falle eine neue Erklärung für die Entstehung der Evangelien benötigt wird.
7. Aufstellung einer alternativen Theorie zur Entstehung der Evangelien und Abgleich mit den historischen Quellen zur Prüfung dieser.
Ich hoffe, dass ich Unklarheiten und Fragen zum Verlauf der Debatte auszuräumen vermochte.