Dürfen Muslime ihre Religion kritisch hinterfragen?
01.06.2008 um 00:56
Du maulwurf , poste doch hier den ganzen abschnitt hier rein .
Da steht doch das es ein missverständis war. Hauptsache hetzen und manipulieren
Hier die ausgelassen stellen von herrn Maulwurf
Acht Grundschulen bieten Religionsunterricht für muslimische Kinder an - in deutscher Sprache, unter staatlicher Obhut. Ein Besuch an der Kieler Muhliusschule.
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Gemeinsam im Islam-Unterricht: Noch sind nicht alle Ziele verwirklicht. Foto: Ruff
Die Frage ist harmlos. Alif Ahmmeds Antwort wird deshalb alle überraschen. "Warum habe ich euch wohl die Bilder mitgebracht?", hat Hatice Uluyol ihre Schüler gefragt. Die Schüler hocken im Schneidersitz auf einem Teppich, den Kopf auf die Hand gestützt. Und schauen angestrengt auf die Bilder auf dem Boden. Viele Kinder sind darauf zu sehen, Kinder mit heller Hautfarbe, Kinder mit dunklerer Hautfarbe. Kinder mit schönen T-Shirts, Kinder mit alter, kaputter Kleidung. Dann blicken die Schüler ratlos in die Runde. Was sollen ihnen die Bilder jetzt sagen? "Denkt mal an Gott", ermuntert die Lehrerin. Und dann spricht Alif (7) diesen Satz aus. "Ich hab' schon mal gehört, Gott gibt es nicht."
Es ist Dienstagmorgen, 7.50 Uhr, und der Islam-Unterricht für die Klasse 1a der Kieler Muhliusschule beginnt mit einer Schreck sekunde.
Hatice Uloyol fasst sich schnell wieder. "Gott kann man nicht sehen", sagt die Lehrerin. Und Sakil (7) flüstert Mariam (6) etwas zu, das dann aber jeder verstehen kann. "Doch, Gott gibt es!" Beide strahlen. Die Lehrerin erklärt: "Manche glauben nicht an ihn, manche schon. Für wen ist Gott da?" Da platzt es aus allen fünf Schülern heraus: "Für alle." Und auch Alif Ahmmed hat seine Zweifel schon wieder vergessen: "Für die ganze Welt."
In diesem Klassenzimmer heißt Gott Allah. Auch wenn ihn an diesem Morgen keiner so nennt. "Allah", sagt Hatice Uluyol, "hat viele Namen. Der Schöpfer zum Beispiel. Oder der Barmherzige. Oder das Licht". An der Rückwand des Zimmers hängt eine Reihe von Bildern, jedes einzelne soll einen anderen Namen darstellen. Die arabischen Schriftzeichen haben die Kinder bunt angemalt und um kleine Zeichnungen erweitert. Vögel flattern um den "Schöpfer", ein Regenbogen spannt sich über das "Licht".
"Das hier ist keine Koranschule"
Seit Beginn des Schuljahrs 2007/2008 vermittelt Hatice Uluyol (33), Grundschullehrerin und Fachaufsicht für den Islamunterricht im Kieler Bildungsministerium, einmal pro Woche Schülern einer ersten und zweiten Klasse der Muhliusschule Grundzüge des Islam. An diesem Morgen sind Alif Ahmmed (7), Sakil (7, Herkunftsländer der Eltern Bangladesch), Gezim (7, Kosovo), Mariam (6, Ägypten) und Cenk (7, Türkei) dabei. Ihre Eltern haben mit einer Unterschrift ihr Einverständnis gegeben. Die Teilnahme ist freiwillig, die Islamkunde findet parallel zum Religionsunterricht der anderen Klassenkameraden statt. "Die Akzeptanz ist ganz gut", sagt Uluyol, "bei allen Eltern".
Hatice Uluyol hat sich viel vorgenommen. "Ich möchte mit meinem Unterricht den integrativen Aspekt zeigen und Wissen vermitteln", sagt sie. "Das hier ist keine Koranschule", betont die Lehrerin. "Hier muss keiner Texte auswendig lernen." Vielmehr sei alles Pionierarbeit. Es gebe kaum Unterrichtsmaterial, "vieles entwerfe ich selbst".
"Ich finde selbst, ich habe noch nicht so viel erreicht"
Wie heikel das sein kann, ließ sie unlängst die Mutter eines Schülers spüren. Hatice Uluyol gestaltete ein Wandbild, angelehnt an ein Kinderbuch. Ein Junge ist dort zu sehen, mit einer Spruchblase. "Salam, mein Name ist Mohammed. Ich lebe mit meiner Familie in Ägypten. Wir sind Muslime", heißt es. Kurze Zeit später teilte die Klassenlehrerin mit, eine Mutter wolle ihren Sohn vom Islamunterricht abmelden. Hatice Uluyol meldete sich sofort bei ihr. "Sie können doch nicht Mohammed anmalen lassen!", habe die Mutter sich empört. Sie hatte das Bild missverstanden, glaubte, es handle sich um eine Zeichnung des Propheten Mohammed. "Sie hatte Angst, dass ich gegen die muslimische Regel verstoße, sich kein Bild von Mohammed zu machen", erklärt die Lehrerin. "Dabei handelt es sich um einen ägyptischen Jungen, der zufällig so heißt." Sache geklärt, der Junge durfte bleiben.
Dennoch: Beispiele wie diese ernüchtern die ambitionierte Lehrerin bisweilen. In einer nachdenklichen Minute während des Unterrichts sagt sie: "Ich finde selbst, ich habe noch nicht so viel erreicht."
"Wir sind alle Geschöpfe von Allah"
Alif Ahmmed, Sakil, Gezim, Mariam und Cenk schneiden derweil Figuren auf Papier aus. Ihnen macht der Unterricht Spaß, weil es spielerisch zugeht. Kaum ist Gezim fertig, zieht er ein Puzzle mit orientalischem Motiv aus einer Kiste. Den Jüngsten Grundwissen über den Islam zu vermitteln - schwierig, wenn sie noch kaum lesen und schreiben können. Untypisch für den Islam beendet Hatice Uluyol deshalb den Unterricht mit einem Lied. Die fünf Kinder singen begeistert mit: "Wir sind alle Geschöpfe von Allah - alhamduli Allah".