@Heide_witzka emanon schrieb:
Wenn wir mal davon abgehen zu klären wer welche Pille nun genommen hat, die blaue oder die rote, und anerkennen, dass ein Schlag mit dem Hammer auf den grossen Onkel auch weh tut, wenn man die Aktion nicht vorher wahrnehmen konnte, dann können wir uns vielleicht philosophische Exkursionen zur virtuellen Realität des Universums schenken.
Leider trifft aber genau das, immer wieder den Gedanken auf den Kopf – unsere Vorstellung IST nun mal, nur ein virtuelles Abbild der tatsächlichen Realität. Und wenn wir “Glück“ haben, dann liefern unsere Sinne genügend Bausteine, um uns ohne Kollision darin zu bewegen.
Die wissenschaftliche Evidenz, ist ein besonders Muster, solche Bausteine erfahrungsgemäß als RELATIV gesichert festzusetzen. Darüber hinaus ( und das trifft einen sehr großen Raum und auch die Grundfesten hinter der wissenschaftlichen Evidenz) ist man auf religiöse, philosophische und andere Erfahrungswerte/Überlegungen angewiesen (siehe auch Schlußgedanken).
Dies natürlich insbesondere bei diesem Thema!
Bei der Gott-Frage kannst eben nicht einen kleine Bereich abgrenzen, um darin eine maßgebliche Feststellung zu machen - das wäre so, als wenn man lediglich durch das Kinderzimmer feststellen möchte, ob die Eltern Zuhause anwesend sind, und die anderen Räume des Hauses, wegen einer "erschwerten Begehbarkeit" dann einfach ausscheiden.
Im Idealfall fallen all diese Wahrnehmungen, nicht in eine willkürliche Beliebigkeit, sondern in eine vernünftige Ausgeglichenheit und gegenseitigen Berücksichtigung.
Daneben mußt Du Dich schlicht fragen, was wertet die wissenschaftlichen Feststellungen für die unterschiedlichen Lebensbereiche aus? Was steuert, was "die Wissenschaft", im welchen Verhältnis untersucht und berücksichtigt? Logik und Zufall? oder die Willkür und Beliebigkeit eines menschlichen Geistes?
(Josef Tomiska/ Professor für Physikalische Chemie an der Universität Wien/ Buch: Physik, Gott und die Materie:
Für viele ist intellektuell völlig einwandfrei dennoch nur die Behauptung, das die "Logik" absolut für sich allein existiert, also losgelöst von jeglichen Bewusstsein, sich selbst genügend, nichtsbenötigend - weder Energie noch Impuls, weder Raum noch Zeit. Diese Logik soll die physikalischen Gesetzmäßigkeiten produziert haben, nach denen unser riesiges All in all seiner Vielfalt entstanden ist. Und wo man nicht weiter kommt, dort verwendet man den "Zufall".
Sideshow-Bob schrieb:
Nimmt man den Fokus weg, von einzelnen Teilbereichen der Wissenschaft, und einzelnen spirituellen Phänomenen, dann bleiben eigentlich nicht so viele Möglichkeiten für das GESAMTE BILD – Einhörner und Kobolde ( usw.) stehen nicht in der Eignung, ein Universum hervorgebracht zu haben bzw. dieses dynamisch zu unterhalten, und das Leben ausgelöst zu haben.
emanon schrieb:
Oh doch.
Der Glaube an Einhörner, Kobolde und Konsorten entscheidet sich nicht vom Glauben an einen oder mehrere Götter. Ob und mit welchen Attributen und Fähigkeiten der Gläubige sein Konstrukt (Einhorn, Kobold, Gott o. Ä.) ausstattet ist ja ausschliesslich ihm und seiner Fantasie überlassen.
Original anzeigen (0,2 MB)Das ist hier nicht der Massstab – sicher, als die menschliche Wahrnehmung noch sehr jung war, war man tatsächlich der Ansicht, das Tiere, nämlich Schildkröte und Elefanten die Grundfesten unserer Welt tragen – ( die Bibel war da nicht ganz so verspielt) – heute liegt das allgemeine Verständnis, für Einhörner & Co wohl bei so gut wie keiner Fraktion, in der ursächlichen Rolle, für das Hervorbringen vom Universum, das Leben und Menschen. Das muss man schon zwanghaft konstruieren (Über- und Untertreiben ist aber eine alte Taktik, um sich nicht mit den Spielsteinen, auseinandersetzen zu müssen, die maßgeblich auf dem Tisch liegen).
Es geht ja nicht um denkbare Extreme einer Fantasie, sondern um das, was potenziell in einem allgemeinen Verständnis für Logik anliegt.
Sideshow-Bob schrieb:
Wir kennen ZWEI nachweisliche Prozesse, die Umstände in Erscheinung treten lassen - Zufall und das Gegenteil von Zufall ( ! )
Welcher davon ist für die Entstehung des Schöpfers verantwortlich?
Warum plötzlich ein Entstehungszwang? – war es in den Schaubildern ohne Schöpfer, doch auch stets kein Problem, etwas anderes einfach als ewig gegeben vorauszusetzen? Und wenn es nur die Gesetzmäßigkeiten oder gar das “NICHTS“ war, in dem sich das Universum ausdehnt!
Jedes angenommene Weltbild muss etwas als schon ewig bestehend voraussetzen! Und gerade das, ist die Gott-Referenz - das heißt "Gott" per Definition. Die ewige Ursache, die man ansonsten in der Verlegenheit anderen Bausteinen zudenken muss. Wenn Gott ins Spiel kommt, belegt er natürlich auch die eigentümliche Passform - und nicht die Gesetzmäßigkeit, das Nichts, die Zeit, die Energie, die Materie usw.
Sideshow-Bob schrieb:
Die klassischen Gottesbeweise sprechen hier vom "unbewegten Beweger": die unendliche Kette von den Zahnrädern des gesamten Universums, müsste von einer separaten Quelle angetrieben werden, die selbst nicht Teil des Ganzen ist -...
emanon schrieb:
Die klassischen Gottbeweise eint vor allem ein Umstand, sie können die Existenz Gottes nicht beweisen, man spricht deshalb besser von gescheiterten Versuchen.
( wo es doch sogar Logik-Bilder sind, entgegen Deinem Vorwurf, das die meisten Beweise nur im persönlichen Erlebnis angesiedelt sind, willst Du die "klassischen Gottesbeweise" so vom Tisch wischen?! )
Deine Bewertung lebt lediglich von dem Etikett “gescheiterer Versuch“ ohne dies auf alle anderen wissenschaftlichen Versuche, das Universum zu erklären, anzuwenden. Wenn solche Überlegungen jenseits einer Kobold-Logik, die eine oder andere Gott-Überzeugung bestärkt hat – kann man nicht von gescheitert sprechen – schon gar nicht, wenn solche Überlegungen jenseits einer Einhornwelt-logik ( und DAS ist hier doch der Hauptvorwurf !) logische Aspekte ( ! ) für eine gleichwertige Betrachtung zwischen Gott und Zufall liefen?!
Und genau das liegt hier an - oder gilt das Buch "
Der große Entwurf", das u.a. die aktuellsten gottlosen Aspekte dieser Art liefert, dann auch als gescheitert?
Sideshow-Bob schrieb:
..deshalb versuchen Wissenschaftler gegenwärtig, zum Aufziehen der universellen Kuckucksuhr auch ein anderes Universum zu verpflichten! Warum keine andere Dynamik? Mit einer Kuckucksuhr eine andere aufzuziehen, verlagert man doch nur das Problem?!
emanon schrieb:
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, nicht alles was einen Tick hat ist eine Kuckucksuhr.
Es gibt ein Universum, soviel ist bekannt und beobachtbar (wie gesagt, die Pillendiskussion mal aussen vor). Bei Gott ist da lediglich eine Fehlanzeige.
Man weiss, es gibt ein Universum. Bei Gott auch hier wieder eine Fehlanzeige.
Kräfte, Spektrallinien, Wechselwirkungen mit anderer Materie, alles ist beobacht-, mess- und kalibrierbar. Bei Gott flattern da nur lauter Fehlanzeigen ins Haus.
Wenn man also, ausgehend von einem Universum (von dem man weiss, dass es existent ist) über ein weiteres nachdenkt, dann ist das so, als wenn man an ein bestehendes Haus einen weiteren Raum anbaut.
Ob irgendein Gott existiert oder jemals existiert hat weiss man nicht, ob er in unserem Universum unterwegs ist weiss man auch nicht, wie er entstanden sein sollte, keine Ahnung.
Du siehst, es gibt für die Wissenschaft keine Grundlagen auf denen sie einen Gott extrapolieren könnte und auch keinen Grund ihn als Zusatzhypothese einzuführen.
Ja - es ist nachvollziehbar, WARUM man in Ermangelung dazu neigt – und dennoch löst man Probleme nicht grundsätzlich immer korrekt, durch das Multiplizieren von bereits bekannten Komponenten.
Wie oft waren auch in der Naturwissenschaft, völlig andere Komponenten, für die es vorher kein Begriffsvermögen gab, tatsächlich verantwortlich?!
Außerdem habe ich dargelegt, das ein Geist als ursächliches Element, eigentlich keine unbekannte Komponente mehr ist – sondern durch menschliches Wirken alltäglich nachvollzogen werden kann – wenn man die Konstruktion einer kleinen Ursuppe im Labor, für maßgeblich hält, dann kann es das Modell, vom kreativen Einwirken eines menschlichen Geistes, im Vergleich zu solch einer großen Ursächlichkeit, doch auch sein?!
( Nichts anders passiert, wenn man Messungen in unserem Universum, dafür heranzieht, außerhalb unseres Universums noch andere zu vermuten, für die es keine weiteren Anzeichen gibt )
Sideshow-Bob schrieb:
( ich denke da an die verschieden Möglichkeiten wie sich eine Evolution abgespielt haben soll – während über die Evolution selbst kein Zweifel besteht).
emanon schrieb:
Ich weiss jetzt nicht auf welche verschiedenen Möglichkeiten du verweist, kannst du sie mal benennen?
z.B. was wo ein Bindeglied sein soll oder nicht – Zeiträume – langwierige Entwicklung oder "sprunghafte Mutationen" - unabhängig von einer begrifflichen Richtigkeit, denke ich, sind wir uns einig, das es für viele Prozesse, grundsätzlich verschiedene Überlegungen gibt, die nach wie vor in einer wissenschaftlichen Ermittlung und Diskussion stehen - und ich gehe wohl recht in der Annahme, das "widersprüchliche" Überlegungen, nicht als Potenzial verstanden werden, den ganzen wissenschaftlichen Ansatz, einer absolut geschlossenen artenübergreifenden Entwicklung bis zum Menschen, deshalb potenziell in Frage zu stellen?
( Religionen liefern auch vielfältige Gott-Modelle, die nicht alle zutreffen müssen und können )