@morgenrot37 schrieb:
Da ich einige Verwandte habe die den Zeugen angehören, bin ich des Diskutierens leid.
Ich weiss, das ich immer den Kürzeren ziehe, da ich im Bibel zitieren nicht so firm bin wie die Zeugen....
Eine Jahrzehntelange Diskusion, die von Seiten der Zeugen nicht immer friedlich geführt wurde, hat mir das Diskutieren verleidet. Es war ein langer Kampf, den ich jetzt nicht mehr kämpfen will.
Hallo Morgenrot - das kann ich mir gut vorstellen ( leider neigen JZ zur Unverbesserlichkeit, die mich auch annervt
;) - aber dies scheint wohl oftmals in der Natur der Sache zu liegen, wenn sich jemand lange und intensiv in einem Fachbereich zu Hause sieht - UND auch noch starke Gefühle damit verbindet)
Doch man vergisst in solchen Diskussionen leicht, worum es eigentlich geht - bestimmt doch nicht um unsere Glaubensbilder wie "Pokémons" gegeneinander in Rechthaberei antreten zulassen? Die Bibelvers-Sportlichkeit der Zeugen sollte nicht darüber hinwegtäuschen, das man, d.h. wenn man sich christlich gesinnt versteht, in der gegenseitigen Fürsorge um diese Dinge steht.
(...ich möchte nicht die Diskussionen erlebt haben, zwischen der Familie Noahs und weiteren Verwandten und Freunden, in der Sache um einen extremen Rettungsplan)
Angesichts unserer berüchtigten Unvollkommenheit und unterschiedlichen Wahrnehmung, lässt sich eine absolute Glaubenswahrheit kaum festlegen bzw. ausdiskutieren ( zudem gibt es in der Bibel auch noch Potential für ein vielfältiges Verständnis ) - so das wir in vielen Bereichen wohl nur Mutmaßen können bzw. nicht immer eine vollständige Erkenntnis vorliegt.
Im Verhältnis dieser offenbar relativen Erkenntnis - scheint es eine Schnittmenge zu geben, auf die es Gott ankommt, und da steht immer wieder der persönliche Beweggrund im Mittelpunkt - in dieser Liebe zur göttlichen Erkenntnis und der oben angesprochenen christlichen Fürsorge, ergeben sich meiner Meinung bezüglich des Zeugen-Phänomens 3 Möglichkeiten:
1. WENN der christliche Glaube, wie Millionen anderer Denkmodelle lediglich ein Trugspiel unserer menschlichen Neigung ist, an etwas Höheres zu Glauben und zu Hoffen - DANN wäre die persönliche Lieblingshoffnung auch eine persönliche Vorliebe und in der Tat kaum diskutierfähig, sondern wie Kunst und Eissorten eine reine Geschmacksfrage.
2. WENN die Zeugen oder Einzelpersonen davon, ein mögliches Wohlwollen Gottes genießen ( ...und ich kann mir kaum vorstellen, das die Kraft für die Situation im Dritten Reich u.a., am Ende noch vom Teufel kommen soll ) - DANN wäre ein kategorisches Ignorieren bzw. Ablehnen sicher auch merkwürdig.
(Es ist sicher ein Unterschied, wenn die Zeugen "Zukunftsängste" instrumentalisieren, damit sie in "Geld schwimmen" bzw. für den Luxus weniger verwenden ( wie es hier u.a. hieß - und ich möchte hier nur anlehnen, das selbst die Kasse Jesu nicht frei von Missbrauch war ) Oder ob die Zeugen von ihren christlichen "Spezialitäten" einfach überzeugt sind, und in Folge in einem mehr oder weniger aufdringlichen Rettungsgedanken stehen - ob sich jemand lediglich um mein Geld sorgt, oder um mein göttliches Auskommen, wäre bei der Beurteilung einer ggf. irrigen Bemühung schon entscheidend.
3. WENN die Zeugen, in einigen oder allen Bereichen auf dem Holzweg sind ( und dafür gibt es sicher auch Potential) DANN ist die Diskussion eigentlich christliche Pflicht - letztendlich geht es um eine Sache, bei der die Sorge um andere, den Level des richtigen Glaubensverständnisses schnell übersteigen kann und sollte. Statt Ignoranz oder Spott bräuchten die Zeugen ggf. christliches Mitgefühl und Rat - ob jemand unbelehrbar ist, entscheidet am Ende Gott selbst .
Paulus sprach nicht vom Ausgrenzen und Ignorieren - sondern auf alle Menschengruppen in besonderer Weise einzugehen : 1.Kor 9: 19-23 - Dieser Text ist doch gewissermaßen der "Leitzins" christlicher Werte !!
Wenn die JZ daneben liegen, dann trifft zumindest auch dieses christliche Entgegenkommen zu....
Das sich Christen und Nichtchristen in dem Wesen um diese Gruppe nur allzu schnell einig sind, erinnert mich eher an die Situation, um Jesus bzw. die ersten Christen, da waren sich auch alle sehr schnell einig - als das man hier Gottes Interesse an diesen Menschen grundsätzlich absprechen kann.
...Liebe Morgenrot, ich habe sicher mehr geschrieben, als Dein Kommentar betrifft, doch ich wollte mal eine Verhältnismäßigkeit zeigen, in der sich doch zumindest alle Christen bewegen müssten... - denn es ist doch kein Wettkampf um die absolute Wahrheit, sondern viel mehr um einen Rettungsglauben und der gegenseitigen Sorge. Die Stielblüten einer Übereifrigkeit in der Sache, sind hier wohl vielfältig, wie auch bedingt natürlich
;)