@Schleierbauer Schleierbauer schrieb:nachdem dir absolut jeder mit ein wenig Ahnung von der Bibel erklären könnte, dass der Name zwar drinsteht, aber eben nicht ausgesprochen wurde. Ob das jetzt Gottes Wille oder nur Aberglaube war, werden wir heute kaum noch feststellen können.
Hallo!
Es war eindeutig ein Aberglaube, der sich erst viel später, nach dem 1. Jahrhundert entwickelte.
Es gibt zum Beispiel außerbiblische Schriftdokumente aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr., die sogenannten Lachisch - Briefe, darin wurde der Name Gottes ( JHWH ) in ganz gewöhnlicher Korrespondenz verwendet. Diese Briefe waren nicht religiöser Natur! Darin findet man wiederholt Redewendungen wie:„Es lasse hören Jehova meinen Herrn, glückliche Kunde gerade jetzt, gerade jetzt!“
Das zeigt an, dass Gottes Name zu dieser Zeit im alltäglichen Leben der Juden im Gebrauch war.
Auch die Elephantine Papyri, dass sind Urkunden aus einer jüdischen Kolonie aus Oberägypten aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. enthalten den Namen Gottes obwohl der Inhalt dieser Dokumente auch meistens nicht religiöser Natur war.
Was beweist uns dies?
Der Name wurde im Alltag gebraucht, keine Spur von Aberglaube zu dieser Zeit!
Aus der Bibel selbst geht sowieso nicht hervor, dass der Name Gottes nicht genannt werden soll.
Das Gegenteil ist der Fall!
Psalm 105 : 1- 4 ( Elberfelder Bibel 1905 )
"Preiset Jehova, rufet an seinen Namen, machet kund unter den Völkern seine Taten! 2 Singet ihm, singet ihm Psalmen; sinnet über alle seine Wunderwerke! 3 Rühmet euch seines heiligen Namens! es freue sich das Herz derer, die Jehova suchen! 4 Trachtet nach Jehova und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig."
Der Prophet Jesaja zitiert diesen Psalm in seinem Buch und wendet seine Worte in einer Prophezeiung an:
Jesaja 12: 1- 5
"Und an jenem Tage wirst du sagen: Ich preise dich, Jehova; denn du warst gegen mich erzürnt: dein Zorn hat sich gewendet, und du hast mich getröstet. 2 Siehe, Gott ist mein Heil, ich vertraue, und fürchte mich nicht; denn Jah, Jehova, ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mir zum Heil geworden. - 3 Und mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils, 4 und werdet sprechen an jenem Tage: Preiset Jehova, rufet seinen Namen aus, machet unter den Völkern kund seine Taten, verkündet, daß sein Name hoch erhaben ist! 5 Besinget Jehova, denn Herrliches hat er getan; solches werde kund auf der ganzen Erde! 6 Jauchze und jubele, Bewohnerin von Zion! denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels."
Wann hatte nun dieser ABERGLAUBE GOTTES NAME JEHOVA,JAHWE nicht mehr auszusprechen tatsächlich Fuß gefasst?
Einige nahmen an, dass dies schon im 3. Jahrhundert v. Chr. der Fall war. Diese Annahme stützte sich auf die griechische Übersetzung der hebräischen Schriften, die SEPTUAGINTA, mit der um 280 v. Chr. begonnen wurde. In dieser Übersetzung wurde an den Stellen, wo im hebräischen Text JHWH stand, Kyrios ( Herr ) und Theos ( Gott ) eingesetzt.
Die umfangreicheren Handschriften dieser griechischen Übersetzung der hebräischen Schriften reichen jedoch nur ins 4. und 5. Jahrhundert nach Christus zurück.
Vor nicht allzu langer Zeit hat man glücklicherweise ältere Abschriften der Septuaginta entdeckt, die den göttlichen Namen doch enthielten.
Diese Fragmente einer Papyrusrolle mit dem Listennummer 266 der Fuad Papyri, enthalten die zweite Hälfte des 5. Buches Mose. In dieser älteren Übersetzung der Septuaginta steht der Name Gottes in Form des Tetragrammatons ( JHWH ) an allen Stellen des Textes wie im hebräischen Original.
Dies zeigt deutlich, dass dieser Aberglaube doch nicht im 3. Jahrhundert v. Chr. begann.
Die SEPTUAGINTA wurde zwar zu dieser Zeit übersetzt, doch die älteren Fragmente der Septuaginta, die ins 1. oder 2. Jahrhundert v. Chr. datiert werden sind 4 - 5 Jahrhunderte älter als die zuvor erwähnten. Dies zeigt, dass der Name Gottes zumindest in geschriebener Form weiterhin bekannt war und gebraucht wurde.
Die jüdische Mischna, aus dem 2. u. 3. Jahrhundert n. Chr. wird Rabbi Jehuda zugeschrieben.
In seinen Schriften finden wir Erklärungen, wie mit dem Namen Gottes verfahren wurde.
In Joma 6,2 hieß es zum Ablauf des Sühnetages im Tempel in Jerusalem vor 70 n. Chr.:
Sobald aber Priester und Volk im Vorhof den Hohenpriester deutlich den Namen JAHWE gebrauchen hörten, verbeugten sie sich, warfen sich nieder und riefen , das Gesicht auf dem Boden:" Gebenedeiet sei der herrliche Name seines Reiches immer und ewig."
Weitere Ausführungen in der Mischna legen nahe, dass man gegen Ende des 1.Jahrhunderts damit anfing, den göttlichen Namen wegen Abergläubischer Vorstellungen nicht mehr auszusprechen.
In Sota 7,6 ist z. B. zu lesen:
"Im Heiligtum ( Tempel ) spricht man den Namen aus, wie er geschrieben wird, aber auf dem Lande nach der Umschreibung."
Es ist daher richtig, dass man in Verbindng mit diesem aufkommenden Aberglaube dann den Namen Gottes, wenn er im Text vorkam, dann mit Adonaj oder Elohim ersetzte.
Die Vokalisation beim Namen Gottes für Adonaj und Elohim wurde aber erst in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends nach Chr. von den jüdischen Abschreibern eingeführt.
Diese nun hier beschrieben geschichtliche Entwicklung zeigt, dass es ursprünglich nicht vorgesehen war, den Namen Gottes nicht auszusprechen.
Im Mittelalter wurde damit begonnen, die latinisierte Form für JHWH "JEHOVA" zu verwenden.
Die Form Jehova kann man bis auf das Buch "Pugio Fidei" von Raymundus Martini ( spanischer Dominikanermönch ) aus dem Jahre 1270 n. Chr. zurückführen.
In vielen alten Schriftdokumenten des Mittelalters und auf Bildnissen, Münzen und in vielen alten Kirchengebäuden ( viele auch in Deutschland ) kann man diese Form des göttlichen Namens JEHOVA bis auf den heutigen Tag nachweisen.
Das dem so ist, lässt erkennen, dass man in der christlichen Religion nicht überall diesem jüdischen Aberglauben folgte.
Selbst in den alten Bibelübersetzungen ( z. b. Lutherbibel ) machte man auf den göttlichen Namen durch eine besondere Schreibweise von HERR aufmerksam.
Die JZ traten als neuzeitliche Gruppe erst am Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung.
Aus der Bibl erkannte man die Wichtigkeit des göttlichen Namens und entschied sich für die Form JEHOVA, weil diese schon Jahrhunderte im Gebrauch war.
Die Geschichte des Mittelalters zum Gebrauch des Namens Gottes belegt, dass die Verwendung des göttlichen Namens JEHOVA KEIN ZEUGENDOGMA der JZ in der Neuzeit ist, so wie du das in deinem letzten Post einfach behauptet hast.
Der Gebrauch des heiligen Namens Gottes hat heute eindeutig seine Berechtigung und trägt mit Sicherheit zum besseren Verständnis der Bibel und zur Verherrlichung seines Namens bei.
Es besteht KEIN EINIGER BIBLISCHER GRUND einem jüdischen Aberglauben zu folgen!
Gruß, Tommy