Die Zeugen Jehovas
30.08.2013 um 02:57
Die Sadduzäer versuchten, Jesus eine Falle zu stellen (Lk 20,27-38). Sie waren es, die weder an eine Auferstehung noch Engel noch Geist glaubten (Apg 23,8). Für sie gab es weder Leben nach dem Tod und vor der Auferstehung noch das ewige Gericht. Der Herr Jesus schließt Seine verblüffende Entgegnung so ab: „… wenn er (Mose) den Herrn den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist aber nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn für ihn leben alle.“ Obwohl Jesus auf die Auferstehung angesprochen wird, bringt Er einen Aspekt hinein, der auf den ersten Blick kaum zu sehen ist. Er sagt, dass es eine Auferstehung geben muss, weil die gestorbenen Erzväter und alle gestorbenen Menschen jetzt leben, und zwar vor ihrer Auferstehung. Alle Menschen, die starben, leben jetzt in der jenseitigen Welt, im Hades oder im Paradies. Doch Gott will den ganzen Menschen wieder hervorbringen und so ist die „unsterbliche Seele“ vor der Auferstehung die Bewahrung des individuellen Menschen, der so ohne Verlust in der Auferstehung wieder hervorkommt. Die unsterbliche Seele ist wie das Samenkorn, aus dem wieder eine vollständige Pflanze hervorkommt.
Die Worte des Herrn Jesus Christus an einen der Verbrecher zeigen deutlich, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Er sagt dort: „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43).
Der bußfertige Verbrecher erkannte in Jesus den König Israels und er bat Ihn im Blick auf Seine zukünftige Königsherrschaft um Gnade. Dahin ging die Hoffnung der Juden. Aber der sterbende Heiland verspricht ihm nicht etwas, das weit in der Zukunft liegt, sondern etwas für die Stunde seines Todes, für das „Heute“ des Kreuzes. Zusammen mit Ihm würde er in das Paradies gehen, in die Gegenwart Gottes selbst, einen Ort unaussprechlicher Glückseligkeit. Paulus war dort gewesen und er bestätigt, dass es ein überaus beeindruckendes Erlebnis war (2Kor 12,4). Es geht hier um den Bereich, wo die Toten in Christus sind, ja wo Christus auch Selbst ist. Er, unser Heiland ist der Baum des Lebens in der Mitte des Paradieses. So gewinnt der Gläubige bereits im Tod das verlorene Paradies aus Eden zurück. Auch nach der Auferstehung werden wir auf ewig das Paradies Gottes genießen (Off 2,7).
In den ersten Versen von Kapitel 5 des 2. Korintherbriefes geht Paulus ausführlicher als sonst auf dieses Thema ein. Wir nehmen einen Vers heraus, aus dem das Wesentliche zu sehen ist: „So sind wir nun allezeit guten Mutes und wissen, dass wir, während wir einheimisch in dem Leib sind, von dem Herrn ausheimisch sind“ (2Kor 5,6). Aus dem Zusammenhang ist klar: Es gibt für das Kind Gottes nur zwei Aufenthaltsorte, entweder im Leib, auf der Erde, oder bei dem Herrn, außerhalb des Leibes. Es gibt zwischen diesen beiden Stationen keinen Seelenschlaf oder Nichtexistenz. Und das ist sehr tröstlich zu wissen, dass wir unmittelbar nach unserem Tod, egal wie und wo er eintritt, bei unserem Herrn sind. Wir haben einen Bau von Gott (2Kor 5,1), nicht erst in der Auferstehung, sondern unmittelbar dann, wenn unser irdisches Haus, unser Leib, zerstört wird durch den Tod.
Ein weiteres Wort des Paulus besagt: „Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mein Los ist — das ist für mich der Mühe wert, und was erwählen soll, weiß ich nicht ich. Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser; das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen“ (Phil 1,21-24). Eigentlich erklärt sich dieses Wort selbst, aber ich betone, dass durch den Sieg Christi der Tod entmachtet ist. Er bringt uns zu Christus. Dieser Feind muss uns genau diesen Dienst erweisen (1Kor 3,22). Und das ist der Zugewinn, nämlich bei Christus zu sein. Der Mensch ohne Gott verliert alles in seinem Tod und es bedeutet für ihn Gericht. Aber der Gläubige darf endlich zu Ihm, den er liebt und von dem er geliebt wird. Nicht auf den Seelenschlaf freut sich Paulus (dann hätte er besser zum Nutzen der Philipper bleiben sollen), sondern auf die Begegnung mit dem, für den er unermüdlich gearbeitet hatte.
Der Seher Johannes schaut im Himmel auf eine Gruppe von Märtyrern am Thron Gottes: „Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen, einem jeden, ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien würden, die ebenso wie sie getötet werden würden“ (Off 6,9-11). Auch hier sind es Gläubige, die nach ihrem Tod die unmittelbare Gegenwart Gottes an Seinem Thron erleben und zwar in vollem Bewusstsein.
Der Herr Jesus Selbst beschreibt das, was Johannes sah, so: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle“ (Mt 10,28).
Das ewige Leben ist ein weiterer Garant dafür, dass es für die Kinder Gottes ein herrliches Teil jenseits des Grabes und natürlich darüber hinaus geben wird. Dieses Leben ist das Leben Gottes, das uns in Christus, dem gestorbenen und auferstanden Menschen geschenkt wird. Und wenn wir sterben bzw. entschlafen, dann bleibt uns dieses Leben, mit allem, was es als Leben aus Gott beinhaltet, erhalten. Wir verlieren es nicht bis zur Auferstehung. Es ist ja unser Leben als Kinder Gottes. Ohne dieses Leben würde es uns als Kinder Gottes nicht mehr geben, genauso wie wir bei Verlust unseres irdischen Lebens (bios) tot sind. Die Ungläubigen haben kein ewiges Leben im Sohn bekommen und sie werden trotzdem nach ihrem Tod ewig existieren.
Das gilt übrigens auch für den Heiligen Geist, der in dem Gläubigen wohnt. Er bleibt bei bzw. in uns in Ewigkeit (Joh 14,16), auch zwischen Tod und Auferstehung. Er ist unser Unterpfand (Eph 1,14) und deshalb wird Er bei uns sein und auch bei unserer Auferstehung mitwirken (Röm 8,11).
Quelle:http://www.soundwords.de/artikeldr.asp?id=834