Warum glauben Menschen an Gott?
30.01.2008 um 08:00
Hallo Xedion,
Mir sind noch ein paar Dinge in Deinen Aussagen aufgefallen:
Gläubige flüchten sich doch nicht a priori vor der Angst des Todes. Ich halte diese Vorstellung für sehr chauvinistisch und abwertend - welche Angst sollte man denn vor der Nichtexistenz haben?
Es ist nun mal so Xedion, dass wir in Gesellschaften leben in der der Tod als ein grosses Tabu sich offenbart und wir alle sind in dieser prägenden Umwelt aufgewachsen –welche gerade von Religionen dominant initiiert worden ist-, schon unsere Grossväter, Eltern und auch unsere Kinder ergeht es beim Thema Tod nicht anders.
Der Tod wird stets verschleiert, verdrängt und stattdessen werden von Wollenden- und Urteilenden- Ich’s, Märchen generiert um das zu Tode geängstigte Ich (das ICH wird ja lediglich gedacht, ist also nichts anderes als ein Gedankenkonstrukt, an welches man glauben kann, was auch die meisten tun), welches sich partout nicht vorstellen kann, will, dass es mit dem Tod nicht mehr sein würde, daher rührt also die Motivation, sich eine Ewigkeit für das künstlich geschaffene Ich, sich auszuhecken und daran blind zu glauben, obwohl nicht ein einziger Anlass dazu gegeben ist.
Das Selbst kennt keine Angst vor dem Tode, ganz im Gegenteil sogar hat es den Tod als Teil des Lebens voll akzeptiert, das Ich hingegen kann dies nicht, daher die Verdrängung usf.. ;)
Falsch ist auch Xedion, wenn Du sagst, dass Gläubige doch nicht a priori vor der Angst des Todes usf… A priori ist hier komplett fehl am Platz Xedion, denn die vermeintliche Angst vor dem Tode ist nicht basierend auf einem vermeintlichen Wissen, welches rein aus Denken entstanden ist und zu dieser Angst durch Logik führt, nein, die Angst vor dem Tode ist bei den meisten Spezies Homo sapiens eine ganz klar physische wie psychische Tatsache, die nicht erst gedacht werden musste.
Wenn nun dieser IST- Zustand beleuchtet und beim Namen genannt wird, Xedion, so beinhaltet diese Betrachtung keine Bewertung, sondern zeigt lediglich, das was IST. Es ist also hier Deine eigene Verknüpfung einer Wertung, welche Du hier bei dieser Tatsache einbringst –chauvinistisch und abwertend-, als ob Du mit diesem „Trick“ versuchen wolltest, die Tatsache zu umgehen und mit dem Vorwurf der negativen Bewertung, diese Tatsache auszublenden versuchst, um Deine Version stützen zu können, was aber nicht wirklich funktioniert. :)
Noch ein Wort zu Papa Schlumpf:
Wenn wir die Prähistorische Geschichte in unsere Betrachtung mit einbeziehen, so können wir feststellen, dass die Schlümpfe lange, lange Zeit in überschaubaren Schlumpfgruppen ein prima Zusammenleben in Kooperation auch mit anderen Schlumpfgruppen friedlich leben konnten. Der Papa Schlumpf war immer auch besorgt für alle Schlümpfe innerhalb der Gruppe. Auch nicht ausser Acht zu lassen wäre hier der nicht unwesentliche Faktor, dass der Papa Schlumpf zu jedem Schlumpfmitglied eine direkte Beziehung pflegen konnte, also ein persönlicher Kontakt, eine persönliche Beziehung pflegte.
Aus irgend einem Grund entwickelte ein paar Papa- Schlümpfe plötzlich (vor ca. 4'500 Jahren) ein Ego, ein Ich, Ich- Will und entdeckte ebenso die Gewalt, mit der man andere Schlümpfe unterdrücken und seine eigene Macht über andere ausdehnen konnte. Dann kam die Idee, dass man möglichst viele Schlumpfgruppen, welche vorher in überschaubaren Gruppen und in unabhängigen aber in kooperativer Weise mit anderen Schlumpfgruppen Jahrhunderttausende von Jahren prima leben konnten, zusammen in eine riesige Schlumpfgruppe zusammen zu halten. Das ging natürlich nicht so einfach und viele Probleme, welche es vorher noch nicht gab, wurden jetzt ins Leben gerufen.
Die Schlümpfe waren es über Jahrhunderttausende gewöhnt, den Papa Schlumpf direkt selbst zu kennen und nun plötzlich finden sie sich in einer riesigen Schlumpfgruppe wieder, in der sie nicht einmal alle Schlumpfmitglieder persönlich kannten, geschweige der Papa Schlumpf für eine solche riesige Gruppe nicht vorhanden war und deshalb zu immensen Problemen innerhalb der Gruppe führte und oftmals drohte wieder auseinander zu fallen.
Da der Drang und Wille eine möglichst grosse Schlumpf- Gruppe aus verschiedenen kleinen Schlumpfgruppen zu bilden, grösser war, so wurde nun die Idee eines Über- Vater- Schlumpf ins Leben gerufen, man nennte diesen den HERR GOTT.
Das war sehr praktisch, denn dieser imaginäre Übervater- Schlumpf, thronte jetzt über ALLEN innerhalb dieser zusammen gewürfelten Schlumpfgruppen und es wurden Spezialisten (Priester, Könige, Herrscher), welche alle Macht inne hatten, die Rituale und der Zeitpunkt der Feste, der Aussat zu bestimmen und die Art und Weise, wie man nun zu diesem Übervater- Schlumpf –der über die gesamte riesige Schlumpfgruppe thronte.
Der Nachteil war aber auch, dass jetzt nun die echten Vater- Schlümpfe, völlig unwichtig geworden sind (gilt bis heute), denn ihr Platz hatte nun der imaginäre und nicht Existente Übervater- Schlumpf eingenommen. Aus dieser Zusammenwürfelung entstanden später ebenso alle Mythen, respektive alle erfundenen Geschichten was die Herkunft von Nationen betrifft, als ob es sich bei Nationen um etwas natürliches oder gar evolutionäres handeln solle, was es aber ganz klar nicht ist, es ist bloss ein Gedankenkonstrukt, mehr nicht.
So betrachtet, werter Xedion, sieht doch alles schon ganz anders aus, nicht? :)