Warum glauben Menschen an Gott?
05.03.2008 um 23:48
Die Anwort auf die Frage ist eigentlich ganz einfach, wenn man sich anschaut, wie Religion oder der Glaube an Gott praktiziert wird.
Als erstes muss man sich die Psychologie des Menschen in Bezug auf bestimmte Eigenschaften etwas näher betrachten. Die Religion wird durch das gesellschaftliche Verhalten des Menschen ausgelebt. D.h. es geht um Gruppenverhalten.
Folgende Situation, ne Gruppe von Menschen wird an einem bestimmten Ort versammelt und die müssen irgend so eine Aufgabe erledigen, warum auch immer. Da für jeden die ganze Geschichte etwas unsicher erscheint, da man erstmal nicht weis, wo man anfangen soll, geschieht folgendes, jeder schaut seine Mitmenschen flüchtig an und es findet somit eine Suche nach einer Person statt, die sich mit der Situation besser auskennt, als man selbst. Es wird nach einem Leitwolf gesucht, denn wenn man selbst nicht so wirklich klar kommt, dann ist es erstmal das einfachste, jemanden zu finden, der einen aus der Sache rausbringen kann. Ist der Kandidat gefunden, wird diesem psychologisch vermittelt, pass auf, wir folgen dir. Also eigentlich ist es so, dass erstmal nichts gemacht wird, jeder schaut sich jeden an, bis bei irgendjemandem sich die Vernunft meldet und derjenige dann sagt, passt mal auf, wir müssen jetzt was machen. Der Rest sagt ok und alle folgen ihm dann, also passen sich quasi an ihn an. Der Chef ist gefunden, die Gruppenstruktur ist festgelegt und es wird mit der Arbeit begonnen, ok es wird noch vorher geplant u.s.w., aber das gehört ja zur Arbeit.
Fakt ist, der Mensch folgt dem geringsten Widerstand und versucht sich in unangenehmen Situationen anzupassen um selbst so wenig es geht zu arbeiten.
So, was hat das alles mit Gott zu tun?
Ganz einfach, Gott stellt die "Leitperson" dar, die den Menschen aus unangenehmen Situationen rausbringen soll. Gott ist allmächtig, allwissend und alles sehend, er hat die Welt erschaffen und an seiner Seite ist es am schönsten. Wie er aussieht ist egal, denn je nach dem was man vermutet, wo Gott sein könnte und wie er in Abhängigkeit der Erscheinung der Welt seine Aufgabe, den Menschen zum Guten führen, erledigen kann, hat er jeweils eine entsprechende Erscheinung. Was jedoch noch wichtig ist, Gott ist kein Ding, er hat ein Bewusstsein, welcher mindestens dem des Menschen sein soll.
Der Grund für diese Eigenschaften Gottes ist folgender, die Allmächtigeit und die Tatsache, dass er alles erschaffen hat, soll gedanklich sicherstellen, dass Gott den Menschen, egal aus welcher Situation, rausholen kann und ihn in ein Paradies führen kann, welcher nicht vergänglich und nicht zerstörbar ist. Dass das Bewusstsein mindestens dem des Menschen gleichen soll, hat den Grund, dass Gott auf jeden Fall jemand ist, der die menschlichen Probleme verstehen kann.
So, und wie kommt der Mensch zu Gott?
Auch ganz einfach, wenn der Chef in der Gruppe für ein Individuum nicht den Ansprüchen entspricht, denen er sollte und wenn dieses Individuum Probleme mit der Gruppe hat, so entfernt es sich von dieser. Das Problem an der Sache ist jetzt dies, dass für diese Person der Komfort der Gruppe und einer Leitperson nicht mehr besteht. Da das nicht der Fall ist, wird folgendes gemacht, es wird erstmal aufgrund der bestehenden Sehnsüchte nach Möglichkeiten gesucht, wie man sich einen neuen Chef angeln kann. Man stellt jedoch schnell fest, hm... ich kenne ja keine anderen, die mich leiten könnten, also habe ich jetzt ein Problem. Gott entsteht dabei folgendermaßen, je mehr Zeit vergeht für die Suche nach einem Chef, desto mehr ist man dazu gezwungen sich mit einer Vorstellung, wie schön es ist einen Chef zu haben, zu begnügen. Im Laufe der Zeit baut man diese Vorstellung so weit aus, dass sie so überwältigend wird, dass man anfängt mit dieser Vorstellung zu leben. Und somit wird Gott ins Leben gerufen.
Da die Religionen weit verbreitet sind, macht so gut wie niemand diese Entwicklung mit. Die Vorstellung von Gott wird einfach übernommen, jedoch aus dem selben Grund wie die Entstehung so einer Vorstellung von Gott geschieht, es wird jemand benötigt, der einen ins Glück leitet. Und bei solchen Leistungsdaten, die Gott nun mal hat, da bietet es sich bestens an auf diesen sein letztes Hemd zu setzen.
Apropos letztes Hemd, der Grund, wieso man Gott irgendwelche Opfer bringt oder für ihn irgendwelche Tempel errichtet oder ihm dankt, ist der, dass man Gott zeigen möchte, dass man sich ihm unterordnet, diesem unter anderem auch zeigt, pass mal auf, ich bin bereit für dich etwas zu tun, wenn du meine Wünsche erfühlst. Also der Mensch denkt, er würde Gott mit Dingen rumkriegen, mit denen sich nur Menschen ködern lassen. Und das besste an der ganzen Sache ist dies, statistisch gesehen hat Gott die Menschen mehr enttäuscht als ihnen etwas gutes gebracht und trotzdem, die Vorstellung, dass es eine Macht geben könnte, die alle Probleme lösen kann, ist so überwältigend, da will man einfach nicht aufhören an Gott zu glauben.
Aufgrund dieses Entstehungsprozesses von Gott, kann es diesen in der Realität nicht geben, d.h. alle Religionen sind... joa eben Schwachsinn.
Also ich bin dafür, dass der Glaube von der Psychologie ordentlich durchgenagelt wird und als Verhaltenseigenschaft klassifiziert wird.
Also irgendwie muss man diesen Gott aus allen philosophischen und allgemein wissenschaftlichen Ansichten entfernen, das ist ne Bremse für die Hinterfragung und Untersuchung der Dinge und wir müssen irgendwie endlich weiterkommen. Die Philosophie z.B. steht auf der Stelle, es kommen mehr Fragen als Antworten zu Stande. Wenn man Gott da raus nimmt, dann würde man zumindest den Problembereich eingrenzen und das ist schon mal was gutes.