@ stillhere
StillHere schrieb:ach Sidhe, kaum bist du wieder unter uns schon wirfst du wieder mit dreck!
Das war aber wirklich sehr unfreundlich. Wenn ich auch eine Freundin des klaren und deutlichen Wortes bin – so wie du doch ebenfalls -, kann ich mich nicht erinnern jemals „mit Dreck geworfen“ zu haben! Was soll das für dich überhaupt sein, dieser Dreck? Das, was deiner Ansicht gegenüberstehst oder du nicht direkt nachvollziehen kannst? Beleidigungen sind keine guten Argumente, und auch wenn wir sehr verschiedene Lebensauffassungen und –ansichten haben, hatte ich doch bis jetzt immer das Gefühl, daß wir uns auf einer normalen, sachlich-menschlichen Ebene ganz gut verstehen. Nun so etwas von dir zu hören erschüttert mich darum ein wenig, und einer guten Diskussion ist so etwas ebenfalls sehr abträglich.
Topic:
Focussiere dich doch nicht so sehr auf dieses eine Buch...
Die Bibel ist auch für mich ein Kleinod das ich schätze, aber, und das gilt es zu betonen, mit einem wachsamen Auge das den strengen Bibelgläubigen leider völlig fehlt. Alleine die Entstehung der Bibel geschah doch bereits nicht in einem Stück, sondern wurde von verschiedenen Personen zu verschiedenen Zeiten nieder geschrieben und diese Erzählungen davor teilweise jahrzehntelang nur mündlich wiedergegeben. Alleine dieses Fakt reicht einem ernsthaft gewollten Suchenden aus um eine völlige Unfehlbarkeit und haargenaue Richtigkeit der Bibel nicht annehmen zu können. Dieser triftige Grund alleine würde schon ausreichen die Haltlosigkeit der These der „Unverfälschtheit“ der Bibel zu widerlegen – so man ihn denn sehen will! -, doch auch oder gerade die hinzukommenden Änderungen der weltlichen Machthaber mittels diverser Konzile sowie die immer wieder auftauchenden Apokryphen (von denen ohne Zweifel nicht jede echt sein muß, die aber nicht außer acht gelassen werden dürfen)
Man kann freilich nicht jede Veränderung oder Fälschung sowie Hinwegnahme bzw. ein Hinzufügen von Inhalten der letzten 2000 Jahre nachvollziehen, aber es genügt schon sich ruhig und sachliche Gedanken über diese Sachverhalte zu machen oder einfach mal eine ältere luthersche Übersetzung mit neueren Bibelübersetzungen zu vergleichen, denn bereits hier finden sich einige nicht übersehbare Unterschiede die durch veränderte Wortdeutungen entstanden sind.
Die Bibel spricht größtenteils in Gleichnissen und kann aus diesem Grund nicht wörtlich genommen werden sondern muß mit dem Geiste verstanden werden, d.h. soviel, als daß man erst einmal den richtigen Geist, gewissermaßen die richtige innere „Frequenz“, benötigt, um sich mit dem Inhalt beschäftigen zu können. Zu beachten ist auch, daß die in der Bibel verwendete Bildersprache an den damaligen innerlichen Entwicklungsstand der Menschen angepaßt war welcher keineswegs dem heutigen unsrigen entspricht. Der einfache Glauben von damals genügt den Menschen von heute nicht mehr, so daß zu ihrer wahrhaften Überzeugung auch mehr vonnöten ist, als ein kindlicher Glauben, auch wenn letzterer nicht abzuwerten ist.
Hinzu sollte man sich die wichtige Frage stellen, warum Jesus selber keine einzige Schrift hinterlassen hat. Er wird wissen, warum er dies so gemacht hat und wer dies von den Gläubigen anzweifeln sollte, zweifelt damit automatisch auch die Vollkommenheit Gottes an; somit ist die Bibel nur Instrument diverser Auslegungen machtorientierter Menschen geworden, deren geistiger Inhalt nur unter richtigem verstehen der Sendung Jesu begriffen werden kann.
Keine religiöse Schrift kann zudem von einem ernsthaften Menschen als unverfälscht anerkannt werden, denn die Historie spricht eine zu deutliche Sprache als daß man Eingriffe abstreiten könnte.
Selbst wenn diese Schriften anfangs gottinspiriert gewesen sein sollten, oblagen sie danach der Verantwortung der Menschen, nicht der Gottes.
Betrachtet man die Menschheit, muß klar werden, daß es stets nur um Macht und Einfluß ging und geht statt um höhere Werte, den Rest die Authentizität derartiger Bücher betreffend kann man sich selber erschließen.
Aber wenn jemand unerschütterlich an die Unverfälschtheit der Bibel glauben
will, wird es unmöglich sein ihn trotz gravierender Argumente und völlig normaler Logik dieses eigentlich so offensichtlichen Sachverhaltes zu überzeugen. Eine vernünftige Diskussion ist hier in fast allen Fällen nicht möglich und reine Zeitverschwendung mit der man sich bei einer von Herzen kommenden Wahrheitssuche nicht aufhalten sollte. Traurig ist es nur zu sehen, wie sehr sich so viele Menschen dadurch ihren Horizont selber auf’s Ärgste beschränken.