@rockandrollWer deklariert etwas als 'gut' bzw. etwas als schlecht? Man braucht nicht weit in der Geschichte zurück zu gehen, um zu erkennen, das diese Grenzen verschiebbar sind (und gerade auch Religion kann man hier nicht als Maßstab nehmen, - wie die Geschichte zeigt)
Ich denke auf den kategorischen Imperativ von E. Kant, - den Du schon angedeutet hast, kann man gut aufbauen.
Was Du willst das man Dir nicht antu', das füg auch keinem andern zu. Natürlich ist das wandelbar, - genauso wie sich jeder in seinen Ansichten im Laufe der Zeit wandelt (die Ansichten wandeln sich durch 'Handlungen' und der darauf folgenden 'Selbstreflexion', - die in einem holistischen Weltbild systemimanent ist).
Die konsequente Anwendung schließt z.B. aus, andere zu ermorden und schlechte Dinge im Namen von etwas Gutem zu tun. (so wie es Religionen fertigbringen).
rockandroll schrieb:Trägt der Massenmörder eher zum Gleichgewicht bei?
Oder ist es der Fromme mann, der versucht ein ehrbares Leben zu führen?
Kannst Du das überhaupt objektiv beurteilen?
Und wenn ja, dann nach welchen Kriterien?
Wie klassifiziest Du das, was um Dich herum geschieht?
Nehmen wir die Bibel. Was darin steht ist fast 1900 Jahren unverändert. Doch waren die Auslegungen der Texte in dieser Zeit immer gleich!? In der Bibel stehen (auch) Geschichten von Völkermord, Massenvergewaltigungen, Inzest, Folter, usw. - und das alles nicht als Beispiel 'wider' die Gottlosigkeit, - sondern diese Untaten geschahen alle IM Namen GOTTES und FÜR den Gott (der Hirtenvölker)
So frage ich Dich: was bewegt Dich nur die "guten Stellen" in der Bibel zu zitieren (und Deine individuellen Handlung danach auszurichten) und nicht die Aufforderungen zu schweren Untaten (im Namen Gottes)?
Die Instanz, die die 'ethisch guten Stellen auswählt' kann nicht in der Bibel (genausowenig wie im Koran) stehen!
Grüße