Gott & die Welt
13.08.2007 um 01:18Holzer
Ich denke man sollte Religion nicht pauschal deswegen verurteilen weil es darunter schwarze Schafe gibt. Aber seis drum. Jedenfalls bin ich der Auffassung, dass wir Menschen die Position des anderen ohnehin nicht nachvollziehen können, wenn sie sich von unserer unterscheidet. Wir haben nun mal unser eigenes Weltbild und das vertreten wir - und aus diesem Grund muss das andere Weltbild in unseren Augen fehlerhaft sein, es können ja nicht beide gleichzeitig wahr sein. Ergo verstehen wir den anderen nicht. Aber gerade darum finde ich, sollte man hier tolerant sein, solange der andere auch tolerant ist. Es mag für dich kein akzeptables Konzept sein, für viele andere aber schon, andere Menschen mit anderen Erfahrungen, anderen Ausgangspositionen. Leben und Leben lassen in meinen augen also nicht "trotzdem", sondern "gerade deshalb".
Was den Nihilismus angeht mag ich mich nicht wieder auf eine erneute Diskussion einlassen, aber der Punkt ist eben, dass die
Grenze sehr schwammig ist und viele Atheisten garnicht wissen, dass sie auch Nihilisten sind.
Wenn man davon ausgeht, dass das Leben keinen höheren Sinn hat bzw. es nötig ist dem Leben selbst einen Sinn zu geben, dann hat das schon etwas nihilistisches - gerade auch weil dann jede Moral "subjektiv", also mehr oder minder zweckgerichtet definiert wäre. "Du sollst nicht töten" wäre natürlich für die Gesellschaft sinnvoll, aber je nach Bezugsrahmen auch wieder bedeutungslos.
In Bezug auf meine Argumentation reicht das jedenfalls schon aus, denn hier geht es um das Individuum. In dem Moment wo ich keine objektive Sinnhaftigkeit der Welt vorfinde, kann ich auch nicht objektiv über richtig und falsch urteilen. Wenn das "Sein" kein Ziel hat, gibt es eben auch keinen falschen Weg. Für das Individuum bedeutet das nichts weniger, als dass es sein Leben einfach so verleben sollte, wie es das wünscht - einmal gestorben ist es völlig egal wie es bis dato gelebt hat. In diesem Sinne
spielt es auch keine Rolle ob Person X ein Leben lang einer Lüge nachgelaufen ist - macht das denn überhaupt einen Unterschied?
Ich denke man sollte Religion nicht pauschal deswegen verurteilen weil es darunter schwarze Schafe gibt. Aber seis drum. Jedenfalls bin ich der Auffassung, dass wir Menschen die Position des anderen ohnehin nicht nachvollziehen können, wenn sie sich von unserer unterscheidet. Wir haben nun mal unser eigenes Weltbild und das vertreten wir - und aus diesem Grund muss das andere Weltbild in unseren Augen fehlerhaft sein, es können ja nicht beide gleichzeitig wahr sein. Ergo verstehen wir den anderen nicht. Aber gerade darum finde ich, sollte man hier tolerant sein, solange der andere auch tolerant ist. Es mag für dich kein akzeptables Konzept sein, für viele andere aber schon, andere Menschen mit anderen Erfahrungen, anderen Ausgangspositionen. Leben und Leben lassen in meinen augen also nicht "trotzdem", sondern "gerade deshalb".
Was den Nihilismus angeht mag ich mich nicht wieder auf eine erneute Diskussion einlassen, aber der Punkt ist eben, dass die
Grenze sehr schwammig ist und viele Atheisten garnicht wissen, dass sie auch Nihilisten sind.
Wenn man davon ausgeht, dass das Leben keinen höheren Sinn hat bzw. es nötig ist dem Leben selbst einen Sinn zu geben, dann hat das schon etwas nihilistisches - gerade auch weil dann jede Moral "subjektiv", also mehr oder minder zweckgerichtet definiert wäre. "Du sollst nicht töten" wäre natürlich für die Gesellschaft sinnvoll, aber je nach Bezugsrahmen auch wieder bedeutungslos.
In Bezug auf meine Argumentation reicht das jedenfalls schon aus, denn hier geht es um das Individuum. In dem Moment wo ich keine objektive Sinnhaftigkeit der Welt vorfinde, kann ich auch nicht objektiv über richtig und falsch urteilen. Wenn das "Sein" kein Ziel hat, gibt es eben auch keinen falschen Weg. Für das Individuum bedeutet das nichts weniger, als dass es sein Leben einfach so verleben sollte, wie es das wünscht - einmal gestorben ist es völlig egal wie es bis dato gelebt hat. In diesem Sinne
spielt es auch keine Rolle ob Person X ein Leben lang einer Lüge nachgelaufen ist - macht das denn überhaupt einen Unterschied?